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    Flucht vor Zwangsheirat – 18-Jährige bittet um deutsche Hilfe

    Es war nicht nur die Flucht vor einer Zwangsheirat, denn dies würde in diesem Zusammenhang fast schon beschönigend wirken. Das Mädchen wurde vorher bereits ein halbes Jahr in ihrem Zimmer eingesperrt, weil sie sich die Haare schnitt und auch schon bereits mit dem Tode bedroht, falls sie sich nicht an Regeln halte. Der Vater ist ein Regierungsbeamter.
    Einen Familienbesuch in Kuwait benutzte sie zur Flucht. Sollte sie zu ihren Eltern abgeschoben werden, bedeutete dies ihren sicheren Tod, wie übrigens auch schon in anderen, ähnlich gelagerten Fällen. Von den rückgeführten Mädchen hörte man nie wieder etwas.

    Saudi-Araberin sitzt in Thailand fest
    Flucht vor Zwangsheirat – 18-Jährige bittet um deutsche Hilfe








    Rahaf al-Kunun flieht vor ihrer Familie aus Saudi-Arabien und sitzt nun in Thailand fest. Eine Abschiebung ist zunächst vom Tisch. Via Twitter bittet sie Deutschland um Unterstützung.



    Eine 18-jährige Asylsuchende aus Saudi-Arabien wird gegen ihren Willen am Flughafen von Bangkok festgehalten und soll in ihre Heimat zurückgeschickt werden. Ihr Ziel ist Australien, wo sie Asyl beantragen will. Sie sei auf der Flucht vor ihrer gewalttätigen Familie, sagt Rahaf Mohammed al-Kunun. In sozialen Medien bittet sie um internationale Hilfe.


    Nach Angaben einer UN-Sprecherin konnten Mitarbeiter der UN-Flüchtlingshilfe UNHCR mit der jungen Frau sprechen. Zum Ergebnis wollte sie "aus Gründen der Vertraulichkeit" keine Angaben machen.


    Mehrere ausländische Regierungen hatten in Kontakt mit thailändischen Regierungsstellen Zugang des UNHCR zu al-Kunun erbeten. Auch Deutschland setzt sich für die 18-Jährige ein. "Wir werden tätig aufgrund der humanitären Sorge um ihr Wohlergehen", sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin dazu.


    Bereits am Montagmorgen sollte al-Kunun einen Flieger nach Kuwait besteigen, um von dort zurück nach Saudi-Arabien gebracht zu werden. Wie unter anderem der britische "Guardian" berichtet, hob der Flieger ohne die junge Frau ab.



    Nach Angaben der Zeitung hat sich Rahaf Mohammed al-Kunun in ihrem Hotelzimmer verbarrikadiert. Sie bat von dort aus auch die deutsche Botschaft in Bangkok um Hilfe. Der deutsche Botschafter Georg Schmidt reagierte auf Twitter und schrieb: "Wir teilen die große Sorge um Rahaf Mohammed."

    Der aktuelle Status ist unklar. Die Menschenrechtsanwältin Nadthasiri Bergman gab bekannt, al-Kunun sei mit einem Einspruch gegen ihre Ausweisung in Thailand gescheitert. Bergmann kündigte gleichzeitig an, die Ablehnung anzufechten.


    Einen Teilerfolg konnte al-Kunun erringen: Die junge Frau wird offenbar nicht nach Kuweit abgeschoben. "Wenn sie nicht ausreisen will, werden wir sie nicht zwingen", sagte der Chef der thailändischen Einwanderungsbehörde, Surachate Hakparn, am Montag bei einer Pressekonferenz am Flughafen in Bangkok.

    Einwanderungsbehörde bestätigt den Fall

    Wie al-Kunun und Human Rights Watch sagten, wurde die junge Frau auf der Flucht vor ihrer Familie an Bangkoks internationalem Flughafen von saudi-arabischen und kuwaitischen Botschaftsvertretern gestoppt, die ihr den Pass wegnahmen. Der Chef der thailändischen Einwanderungsbehörde, bestätigte, dass der 18-Jährigen bei ihrer Ankunft aus Kuwait die Einreise verweigert wurde. Sie habe keine Papiere besessen, kein Rückflugticket und kein Geld, sagte er. Sie sei von zu Hause geflohen, um einer Zwangsehe zu entgehen. Jetzt habe sie Angst, dass "sie Schwierigkeiten bekommen könnte, wenn sie nach Saudi-Arabien zurückkehrt".


    Al-Kunun widersprach den Angaben des Behördenchefs. Sie habe nicht nach Thailand einreisen wollen, sondern habe sich auf dem Weg nach Australien befunden, wo sie Asyl beantragen wolle. Sie wolle den körperlichen und seelischen Misshandlungen durch ihre Familie in Saudi-Arabien entgehen.

    Al-Kunun wollte über Thailand nach Australien

    Ihr männlicher Bewacher habe sie angezeigt, weil sie ohne seine Erlaubnis gereist sei. Daraufhin sei sie beim Verlassen des Flugzeugs in Bangkok von Vertretern der kuwaitischen und saudi-arabischen Botschaft angehalten worden, berichtete sie weiter. Al-Kunun versichert, sie habe ein gültiges Visum für Australien.


    "Meine Familie ist sehr streng", sagt die 18-Jährige. So sei sie ein halbes Jahr lang in ihrem Zimmer eingeschlossen worden, weil sie sich die Haare habe schneiden lassen. Sie sei sich sicher, dass sie bei einer Rückkehr nach Saudi-Arabien ins Gefängnis kommen werde. "Und ich bin mir hundertprozentig sicher, dass sie mich töten werden, sobald ich aus der Haft komme."


    Eine Freundin von al-Kunun, die bereits in Australien lebt, bestätigte die Schilderungen der 18-Jährigen gegenüber dem britischen "Guardian". "Sie sind gewalttätig und sie wurde sexuell bedrängt." Ihr Cousin habe sie bedroht und angekündigt, dass er "ihr Blut sehen wolle", so die Freundin weiter.


    Al-Kunun selbst sagt, sie habe Angst und verliere derzeit alle Hoffnung. Mehrfach twitterte sie vom Flughafengelände und aus einem Hotelzimmer ihre Hilferufe unter anderem per Videobotschaft.
    Kritik am Verhalten der thailändischen Behörden

    Die thailändischen Behörden hätten Kontakt zur saudi-arabischen Botschaft aufgenommen, um das weitere Vorgehen abzustimmen, sagte der Chef der Einwanderungsbehörde.



    Der Vize-Chef von Human Rights Watch, Phil Robertson, kritisierte das Verhalten der thailändischen Behörden. "Welches Land erlaubt es Diplomaten, im geschlossenen Flughafenbereich herumzuspazieren und die Pässe von Passagieren zu beschlagnahmen?", sagte er. Er verwies darauf, dass Familien in Saudi-Arabien ungestraft weibliche Mitglieder misshandeln könnten. Die saudi-arabische Botschaft in Thailand sowie Behördenvertreter in Riad waren für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

    https://www.t-online.de/nachrichten/...n-bangkok.html
    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

  2. #2
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    AW: Flucht vor Zwangsheirat – 18-Jährige bittet um deutsche Hilfe

    Da ist ja nun Australien gefragt, denn da will sie hin. Zumindest hat sie mit ihrem Appell an die Welt eine Öffentlichkeit hergestellt, die ein verschwindenlassen nach Saudi-Arabien schwer macht.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  3. #3
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    AW: Flucht vor Zwangsheirat – 18-Jährige bittet um deutsche Hilfe

    UN erkennen geflohene saudische Frau als Flüchtling an

    Ihre Flucht erlangte weltweite Aufmerksamkeit: Die 18-jährige Rahaf Mohammed al-Kunun floh vor ihren Verwandten aus Saudi-Arabien. Jetzt prüft Australien ein Visum für die junge Frau.

    Australien erwägt nach Angaben des zuständigen Innenministeriums, Rahaf Mohammed al-Kunun aus humanitären Gründen ein Visum zu geben. Grundlage dafür sei eine Empfehlung des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR, in dessen Obhut al-Kunun sich inzwischen befindet. Demnach ist die junge Frau von den Vereinten Nationen offiziell als Flüchtling eingestuft worden.

    Der australische Gesundheitsminister Greg Hunt hatte zuvor gesagt, dass ein Visum aus humanitären Gründen für die 18-Jährige "sehr, sehr, sehr ernsthaft" geprüft werde, wenn sie den Flüchtlingsstatus des UNHCR erhalte.

    Flucht vor männlichen Verwandten

    Al-Kunun war nach eigenen Angaben geflohen, weil sie in Saudi-Arabien von männlichen Verwandten misshandelt wurde. Sie nutzte einen Besuch mit der Familie in Kuwait, um sich nach Thailand abzusetzen. Ihr Ziel war Australien. In Bangkok hinderten sie die Behörden am Wochenende jedoch an der Weiterreise. Zwischenzeitlich drohte ihr auch die Abschiebung in ihre Heimat.

    Den Flughafen Bangkok durfte sie inzwischen verlassen. Jetzt wohnt sie in einem Hotel. Am Donnerstag wird die australische Außenministerin Marise Payne zu Gesprächen in Thailand erwartet. In den vergangenen Tagen hatte das UNHCR die Angaben der jungen Frau geprüft. Von der Behörde selbst gab es zunächst keinen Kommentar.

    Saudischer Botschafter: "Hätte ihr besser das Handy abgenommen"

    Mit einer Kampagne über den Nachrichtendienst Twitter gelang es al-Kunun, Aufmerksamkeit auf den Fall zu lenken. Inzwischen folgen ihrem Konto mehr als 100.000 Menschen. Der Geschäftsträger der saudischen Botschaft in Bangkok, Abdullah al-Shuaibi, äußerte sich in der Zwischenzeit auch zu dem Fall. Er sagte: "Man hätte ihr besser das Handy abgenommen als den Reisepass."

    Bei dem Besuch der australischen Außenministerin soll auch der Fall eines Fußballers aus Bahrain angesprochen werden, der eigentlich in Australien lebt und seit Ende November in Thailand in Haft sitzt. Ihm droht die Abschiebung in seine alte Heimat.

    https://www.dw.com/de/un-erkennen-ge...-an/a-47006962
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    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

  4. #4
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    AW: Flucht vor Zwangsheirat – 18-Jährige bittet um deutsche Hilfe

    Wieder ein neuer Fluchtgrund: Gewalt in der Familie. In zivilisierten Staaten ist dafür die Justiz zuständig.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  5. #5
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    AW: Flucht vor Zwangsheirat – 18-Jährige bittet um deutsche Hilfe

    Saudi-Araberin flieht vor Familie und bekommt in Kanada Asyl
    Die 18-Jährige setzte sich von ihrer Familie ab und strandete in Bangkok. Eine Twitter-Kampagne verhinderte, dass sie zurück nach Saudi-Arabien geschickt wurde.

    TorontoNach der verhinderten Abschiebung in ihre Heimat ist die vor ihrer Familie geflohene Saudi-Araberin Rahaf Mohammed el-Kunun in Kanada angekommen. Die kanadische Außenministerin Chrystia Freeland holte die junge Frau am Samstagvormittag persönlich am Flughafen in Toronto ab, wie Fotos zeigten.

    Kanada hatte der 18-Jährigen zuvor Asyl angeboten - was das ohnehin schon angespannte Verhältnis zwischen Kanada und dem ultra-konservativen Königreich zusätzlich belasten dürfte. Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR begrüßte El-Kununs Ankunft per Twitter und dankte Kanada dafür, dass es der Frau „Schutz und einen langfristigen Ausweg“ böte.

    „Es ist eine Freude für mich, heute Morgen eine sehr mutige neue Kanadierin in ihrer neuen Heimat begrüßen zu dürfen“, sagte Freeland dem kanadischen Rundfunk CBC. El-Kunun äußerte sich zunächst nicht.

    „Sie ist nach der langen Reise natürlich sehr müde und wollte sich erstmal ausruhen. Sie wollte aber, dass die Kanadier sehen können, dass sie hier ist, dass es ihr gut geht und dass sie sehr froh ist, in ihrer neuen Heimat zu sein - auch wenn sie mir gegenüber die Kälte erwähnt hat. Ich habe ihr gesagt, dass es bald wieder wärmer wird.
    Riad reagierte empört und ergriff eine Reihe von Gegenmaßnahmen. Unter anderem wies Saudi-Arabien den kanadischen Botschafter aus und zog seinen Botschafter aus Ottawa zurück. Kanadas Premierminister Justin Trudeau blieb in der diplomatischen Krise aber hart.

    Freeland kritisierte damals unter anderem die Festnahme von Samar Badawi, Schwester des ebenfalls inhaftierten saudischen Bloggers Raif Badawi. Dessen Ehefrau Ensaf Haidar lebt mit ihren drei Kindern ebenfalls in Kanada. Sie haben auch die Staatsbürgerschaft des Landes erhalten. Raif Badawi war in Saudi-Arabien zu tausend Peitschenhieben und zehn Jahren Gefängnis verurteilt worden.
    https://www.handelsblatt.com/politik...JKpJkBmdxh-ap2
    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
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  6. #6
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    AW: Flucht vor Zwangsheirat – 18-Jährige bittet um deutsche Hilfe

    auch wenn sie mir gegenüber die Kälte erwähnt hat.
    Ja, ja. Daran hat die Dame aus der Wüste nicht gedacht. Bald werden wir lesen, dass sie nach Saudi-Arabien zurückgekehrt ist.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

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