Das Titelbild spricht eine deutliche Sprache: Dominant ist hier der Angolaner.

Hemeraner Flüchtlings-Paten übernehmen wichtige Rolle bei der Integration - Ein Beispiel





  • Ingrid Grün-Schmieder ist als "Patin" für den 27-jährigen Flüchtling Kiame zu einer echten Freundin geworden.



Der Angolaner Joao Claudio Calengo de Andrade ist 27 Jahre alt. In seinem afrikanischen Heimatland studierte "Kiame", wie ihn alle rufen, Elektrotechnik. Aus politischen und religiösen Gründen entschloss er sich vor zwei Jahren zur Flucht aus seinem Heimatland. Über Portugal erreichte Kiame schließlich Deutschland.


Hemer. Dort kam er zunächst in Neumünster an, bevor ihn sein Weg über die Zwischenstation Münster schließlich November 2017 ins Sauerland nach Hemer führte. In der Felsenmeerstadt fand der 27-Jährige zunächst eine Bleibe in der städtischen Flüchtlingsunterkunft an der Pestalozzistraße. Einige Zeit später folgte der Umzug in eine private Wohnung in Ihmert. "Dort war Kiame aber ziemlich unglücklich", erinnert sich Ingrid Grün-Schmieder, "das lag sicherlich nicht an den Menschen dort oder dem Vermieter, sondern einfach an der Lage weit außerhalb von Hemers Zentrum." Wenn man als junger Mensch dort wohne, müsse man motorisiert sein. Und das sei Kiame verständlicherweise nicht.

Ingrid Grün-Schmieder ist als "Patin" innerhalb des Hemeraner Flüchtlingsnetzwerks engagiert und lernte Kiame über einen anderen Flüchtling im Juni 2018 kennen - zum Glück für den jungen Afrikaner. Bei einem gemeinsamen Spaziergang entdeckte Ingrid Grün-Schmieder zufällig eine private Wohnungsannonce an der Hönnetalstraße. Schnell wurde Kontakt zu dem Vermieter aufgenommen, man wurde sich einig und dem Umzug von Kiame in Hemers Zentrum stand nichts mehr im Weg. Ingrid Grün-Schmieder half ihrem Schützling beim Renovieren der Wohnung, beim Möbelkauf und schließlich beim Umzug. Inzwischen hat sich Kiame in seinem neuen Zuhause, das er sich mit einem weiteren Flüchtling teilt, gut eingelebt und fühlt sich wohl.

Auch beruflich geht es für Kiame dank der Vermittlung seiner Patin weiter bergauf. Ab Januar kann Kiame beim Hemeraner Maschinenbau-Unternehmen Vogel eine vom Jobcenter finanzierte Einstiegs-Qualifizierung antreten. Und da eine berufliche Integration nun mal nicht ohne entsprechende Sprachkenntnisse funktioniert, "büffelt" der junge Afrikaner bereits jetzt eifrig Deutsch bei der AWO in Iserlohn. "Und er macht sich da wirklich gut", freut sich auch seine Patin, "wir können uns inzwischen auch prima auf Deutsch verständigen und sogar diskutieren." Ein Lächeln Kiames bestätigt diese Aussage im nächsten Moment.

Doch Ingrid Grün-Schmieders Engagement für den Flüchtling hört bei der Einrichtung der Wohnung, Behörden- und Arzt-Besuchen sowie der Suche einer geeigneten Arbeitsstelle noch nicht auf. "Ich persönlich finde es mindestens genauso wichtig, dass man einen Flüchtling als Patin an die Hand nimmt und ihn in einem gewissen Rahmen auch an seinen eigenen Freizeitaktivitäten teilhaben lässt", so die Büchereiangestellte, "denn das Wichtigste ist doch, dass Flüchtlinge nicht unter sich bleiben, sondern am gesellschaftlichen Leben teilhaben." Und so treffen sich die beiden mehrmals in der Woche, gehen ins Kino oder auf Konzerte und waren zum Beispiel regelmäßige Besucher des Soundgartens im Sauerlandpark. "Kiame liebt wie ich Musik und Tanzen und da ist es doch schön, wenn man das zusammen machen kann." Bei einem ihrer Hobbys musste die Hemeranerin dann aber doch ziemliche Überzeugungsarbeit leisten, um ihren Schützling mit ins Boot zu bekommen. Und dieses Hobby heißt Schwimmen! "Anfangs verhielt sich Kiame da wie eine wasserscheue Katze", lacht Ingrid Grün-Schmieder, die aber schnell herausfand, woran das lag. "Wie viele andere Flüchtlinge konnte Kiame überhaupt nicht schwimmen." Inzwischen hat sich das dank ihres andauernden Ermuntern ebenfalls geändert und die beiden sind regelmäßig im Sommer bei schönem Wetter an der Sorpe oder jetzt im Hademare- bzw. Seilserseebad anzutreffen.

Aber Ingrid Grün-Schmieder gibt als "Patin" nicht nur, sondern sie bekommt auch etwas zurück. "So hilft mir Kiame gerade dabei, seine Muttersprache Portugiesisch zu lernen und in Kürze möchte er mich auch mal mit angolanischen Spezialitäten wie ,Fungi com feijao e carne', einem Eintopf aus Bohnen, Fleisch und Maniok, bekochen", freut sich die weltoffene Hemeranerin, die durch ihr soziales Engagement bereits viel über ein anderes Land und dessen Kultur lernen konnte. "Es lohnt sich also für beide Seiten," lautet ihr überaus positives Fazit eines Engagements, das längst zu einer echten Freundschaft geworden ist.


Die ehrenamtliche Gruppe im Netzwerk Flüchtlinge Hemer sucht dringend Verstärkung für die Unterstützung von Geflüchteten.
Infos & Kontakt:
- Ulla Averbeck: 01771425741
- Susanne Spieckermann: 015757339233
- Maria Schlager-Fritsch: 01741079704
Treffen der Ehrenamtlichen:
14-tägig, abwechselnd montags/ dienstags, 18.30 Uhr
in der KEA (Kommunale Erstaufnahmeeinrichtung, Apricker Weg) Paten gesucht!

https://www.lokalkompass.de/hemer/c-...spiel_a1045446

Und wer weiß, wenn die Freundschaft weiter anhält, fliegen die beiden demnächst in einen gemeinsamen Urlaub nach Angola.




Angola, so schön wie Namibia, titelt die Welt und liefert schöne Fotos.


https://www.welt.de/reise/Fern/artic...Touristen.html

Auch hier eine herrliche Reise, wunderschöne Bilder:

https://www.diamir.de/namibia+angola/reise/ANGNAM

Und hier:

https://www.afrika-travel.de/angola/

Viele Reiseveranstalter bieten Rundreisen, es gibt auch Zugreisen, Indivualreisen, alles vorhanden nebst Frühbucherrabatten.