Uno-Bericht um "Geisterflüchtlinge" Wie Uganda das UNHCR um Millionen betrogen hat

Ugandas Regierung hat bei Flüchtlingszahlen massiv übertrieben. Das Uno-Flüchtlingshilfswerk ließ sich offenbar täuschen, auch weil die Daten nicht gründlich geprüft wurden - und zahlte gehörig drauf.

(...)


Der Bericht listet auf 41 Seiten auf, an welchen Stellen das ugandische Landesbüro des UNHCR Rechnungen falsch verbucht und Aufträge für Straßenbau und Wasserlieferungen nicht regelgerecht vergeben hat. Obendrein ließ sich das UNHCR über Jahre von den ugandischen Behörden bei den Flüchtlingszahlen täuschen.


Laut Prüfbericht zahlte das UNHCR unter anderem 7,7 Millionen Dollar zu viel für Wasserlieferungen. Die Verschwendung geschah in den Jahren 2016 und 2017, in einer Zeit als Hunderttausende Neuankömmlinge per Lastwagen versorgt werden mussten.

(...)Anlass für die Uno-interne Prüfung war ein Skandal bei der Registrierung von Flüchtlingen, der Anfang 2018 bekannt wurde. Eine Nachkontrolle der registrierten Flüchtlinge ergab, dass die Zahlen nicht nur etwas, sondern um 24 Prozent aufgebläht waren. Statt bei gut 1,4 Millionen Flüchtlingen in Uganda lag die Zahl vielmehr bei knapp 1,1 Millionen. In den Statistiken standen also mehr als 300.000 "Geisterflüchtlinge".

(...)Anders als in anderen afrikanischen Ländern, war das UNHCR in Uganda nicht Herr der Erfassung. Verantwortlich war das Office of the Prime Minister (OPM) der ugandischen Regierung....Anfang 2018 meldete das UNHCR dann den Korruptionsverdacht an das OPM und ordnete die Überprüfung an.

(...)
Hinweise auf Korruption ugandischer Regierungsmitarbeiter

(...)
hatte es Hinweise darauf gegeben, das OPM-Mitarbeiter sich in Flüchtlingslagern bereichert haben, unter anderem durch Aneignung von Land, das für Geflüchtete bestimmt war.

http://www.spiegel.de/politik/auslan...a-1241386.html