Mehr Bildung, mehr Unabhängigkeit

In Neukölln ist Integration das neue Normal



Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD, 32) im Gespräch mit den Schülerinnen




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Bezirksbürgermeister Martin Hikel (32, SPD) stellte ein neues Konzept zur besseren Integration vor. Ein wichtiger Faktor der Integration ist dabei die Bildung.

In den Unterrichtsräumen des Vereins Tio e.V. an der Reuterstraße können Migrantinnen ohne Schulabschluss in 14 Monaten eine sogenannte Berufsbildungsreife erlangen, mit der sie Chancen auf einen Ausbildungsplatz haben. Eine von ihnen ist Emine Demirhan (36). Die zweifache Mutter stammt aus der Türkei. Sie spricht kaum Deutsch, hatte wenig Aussichten auf einen Job.


Ayten Yilmaz (31) wuchs in einem kleinen Dorf in der Türkei auf und spricht kaum Deutsch. Die dreifache Mutter holt jetzt ihren Schulabschluss nach


Nach dem Abschluss möchte sie eine Ausbildung zur Zahnarzthelferin machen. „Ich will auch ein Vorbild für meine Kinder sein. Bildung ist das Wichtigste“, sagt sie. „Ich möchte, dass sie einmal mehr Chancen haben als ich.“

Integration muss Standard sein und nichts Besonderes“

Bildung als einer der wichtigsten Faktoren für erfolgreiche Eingliederung: Damit beschäftigt sich auch das neue Neuköllner Integrationskonzept, das Bezirksbürgermeister Martin Hikel (32, SPD) am Mittwoch in den Räumen des Vereins vorstellte.

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Adieh Nikyar (30) aus Afghanistan will eine Ausbildung zur Erzieherin machen

„Integration muss Standard sein und nichts Besonderes. Vor allem Bildung und finanzielle Unabhängigkeit sehe ich als wichtige Voraussetzungen für gesellschaftliche Teilhabe“, so Hikel. Dass sich der Blick bei diesem Thema häufig nach Neukölln richtet, ist kein Wunder: Mit 25 Prozent Ausländeranteil und 329.000 Menschen aus über 150 Nationen ist der Bezirk so multikulti wie kaum eine Gemeinde in Deutschland.



Emine Demirhan (36) hat zwei Kinder. „Sie sollen mehr Chancen haben als ich“

Dabei verfüge mehr als ein Viertel der Neuköllner nur über einen niedrigen Bildungsstand, so Hikel. Es bleibe eine der größten Herausforderungen im Bezirk, Bildungserfolg unabhängig von sozialer Herkunft zu ermöglichen.

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