Osnabrücker Polizeipräsident: Clans sind auf dem Land präsent

OSNABRÜCK. Osnabrücks Polizeipräsident Michael Maßmann hat vor der Ausbreitung krimineller Großfamilien im ländlichen Raum gewarnt. „Wir sind ganz sicher kein Hotspot, aber Clan-Kriminalität ist auch auf dem Land angekommen“, sagte er der Bild-Zeitung.

Allein im vergangenen Jahr habe seine Polizeidirektion 700 Einsätze gegen Clans verzeichnet. Dabei sei „das Verhalten vieler Clan-Mitglieder gegenüber der Polizei nach wie vor von einem Maximum an Respektlosigkeit und latenter Gewaltbereitschaft geprägt“, führte Maßmann aus.

Niedersachsen erfaßt die Clan-Kriminalität seit 2013 in einem gesonderten Bericht. Seit 2018 gehen die dortigen Sicherheitsbehörden demnach mit einem einheitlichen Konzept gegen die zumeist arabisch-stämmigen Sippen vor, wozu unter anderem das Beschlagnahmen von Autos und Vermögen gehöre. In dem Bundesland gibt es seit vergangenem Herbst vier sogenannte Schwerpunkt-Staatsanwaltschaften in Braunschweig, Hildesheim, Osnabrück und Stade.

Clans breiten sich auch in NRW aus
Maßmann betonte jedoch, nicht „pauschal gegen Familien oder Gruppen mit einer gewissen Herkunft“ vorzugehen. „Für uns ist immer der Einzelfall für unser Handeln entscheidend.“

Bereits im November 2018 hatte das Landeskriminalamt (LKA) in Nordrhein-Westfalen von der Ausbreitung der kriminellen Clans in ländlichen Regionen berichtet. „Wir finden sie zum Beispiel in Mettmann, Düren oder in Westfalen“, sagte damals der leitende Kriminaldirektor des LKA, Thomas Jungbluth.

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