Und da diese als Nostalgiker, seltener Frauen, aber meistens älter angesehen werden, sind die Italiener nach dieser Studie besonders alt.

Die Bertelsmann-Stiftung hat wieder zugeschlagen - natürlich mitsamt der Süddeutschen. Da werden Fakten suggeriert, obwohl Stimmungen geschaffen werden.

Die unzähligen Grafiken dieses Artikels bitte dem Artikel selber entnehmen (Link am Ende des Posts):

Umfrage in fünf großen Mitgliedstaaten Zwei Drittel der EU-Bürger sehnen sich nach gestern


Die Hälfte der Befragten wünscht sich mehr politische und ökonomische Integration.
(Foto: AP)






  • Zwei Drittel der Europäer (67 Prozent) sind der Meinung, dass die Welt früher besser war. Das geht aus einer Studie der Bertelsmann-Stiftung hervor.
  • Die Europäer, die nostalgisch eingestellt sind, verorten sich selbst häufiger rechts der politischen Mitte als die Nichtnostalgiker.
  • Frauen verklären die Vergangenheit seltener als Männer.



Je älter die Europäer sind, desto eher glauben sie, dass die Welt früher ein besserer Ort gewesen sei. Und je eher sie dieser Auffassung sind, desto eher verorten sie selbst sich rechts der politischen Mitte. Das geht aus der Umfrage "eupinions" der Bertelsmann-Stiftung hervor. Dafür wurden im Sommer europaweit knapp 11 000 EU-Bürger interviewt. Die Befragung ist repräsentativ für die EU insgesamt und im Einzelnen auch für Deutschland, Frankreich, Italien, Polen und Spanien. Demnach sind etwa zwei Drittel der Europäer (67 Prozent) der Meinung, das die Welt früher besser war.



Besonders nostalgisch sind die Italiener (77 Prozent). Bei den Menschen in Polen ist das Gefühl im Ländervergleich am wenigsten ausgeprägt (59 Prozent). In Deutschland finden 61 Prozent der Bevölkerung, früher sei die Gesellschaft besser und übersichtlicher gewesen.


Bei den 56- bis 65-Jährigen zeigten sich mehr als zwei Drittel (70 Prozent) für nostalgische Einstellungen empfänglich. Bei den unter 25-Jährigen war es dagegen nur die Hälfte (52 Prozent). Auffällig ist außerdem, dass über alle Altersgruppen hinweg Frauen (47 Prozent) die Vergangenheit seltener verklären als Männer (53 Prozent).



Nostalgie und Kritik an Migration

Die Umfrage legt zudem den Schluss nahe, dass nostalgische Einstellungen und eine kritische Haltung gegenüber Einwanderung korrelieren. Eine Mehrheit der Nostalgiker (53 Prozent) ist demnach überzeugt, dass Einwanderer den Einheimischen "Jobs wegnehmen". Mehr als drei Viertel (78 Prozent) stimmen sogar der Aussage zu, dass "Einwanderer sich nicht in die Gesellschaft integrieren möchten". Bei Nichtnostalgikern sind die Zahlenwerte genau umgekehrt: Von ihnen sehen nur 30 Prozent Einwanderer als Konkurrenten am Arbeitsmarkt. Ein Großteil (63 Prozent) ist der Meinung, dass Einwanderung grundsätzlich gut für die Wirtschaft des Heimatlandes ist. Die Mehrheit der Nichtnostalgiker (58 Prozent) sieht sich eher links.



Geht es um die Europäische Union, sind die unterschiedlichen Lager in Sachfragen dagegen nicht weit voneinander entfernt. Jeweils etwa die Hälfte der Nostalgiker (51 Prozent) und Nichtnostalgiker (57 Prozent) wünscht sich mehr politische und ökonomische Integration, jeweils mehr als 80 Prozent sind für eine aktivere Rolle der EU auf der Weltbühne. Geht es um den Verbleib des eigenen Landes in der EU, gehen die Werte wieder auseinander: Während das bei denjenigen, für die die Welt früher nicht besser war, 82 Prozent unterstützen, sind es bei den Befürworten dieser These nur 67 Prozent.

https://www.sueddeutsche.de/politik/...rage-1.4197216