Natürlich heißt die Überschrift ein wenig anders und inkludiert deutsche Geringverdiener. Nichtsdestotrotz liegen Anlaß und Motivation in der Wohnraumbeschaffung für Flüchtlinge. Ob dereinst ein paar Deutsche auch einziehen dürfen oder erst, wenn dieser Wohnraum dann von den Flüchtlingen nicht mehr genutzt wird (liest man ja häufiger), weil besserer zur Verfügung gestellt wird oder sich die Flüchtlinge in Luft aufgelöst haben oder in die Gruppe der sonstigen Wohnraumsuchenden übernommen wurden, weil sie die Statistik Asylbewerber nach ihrer Anerkennung oder Duldung hinausgeschmissen hat, wissen wir nicht. Wir ahnen aber, dass die Deutschen, sofern sie in diesem Projekt vorkommen, nur als Feigenblättchen dienen.

Hauptausschuss gibt grünes Licht

Attendorn plant bezahlbaren Wohnraum am Osemundweg








Attendorn. Sollen die Häuser am Osemundweg in Attendorn weichen, um Platz für bezahlbaren Wohnraum zu machen? Wenn es nach den Mitgliedern des Hauptausschusses der Stadt Attendorn geht, steht dem nichts im Wege.
Die Mangelsituation an bezahlbaren Wohnungen besteht schon seit Jahren in der Hansestadt. Durch die Flüchtlingszuwanderung ist sie aber spürbar und größer geworden. Flüchtlinge suchen nach ihrer Anerkennung auf dem regulären Wohnungsmarkt preisgünstigen Wohnraum, die arbeitssuchenden Zuwanderer aus dem östlichen und südlichen EU-Raum verschärfen die Situation.

Hinzu kommen Menschen mit niedrigem Einkommen, Empfänger von Sozialleistungen und junge Haushaltsgründer. Der Bedarf an sozialem Wohnungsbau steigt auch aufgrund der Alterung der Gesellschaft und der Verkleinerung der durchschnittlichen Haushaltsgröße (Single-Haushalte, kinderlose Paare).

Die Suche nach bezahlbarem Wohnraum wächst, genau wie die Konkurrenz um das schwindende preisgünstige Angebot. Der Bedarf an bezahlbaren Wohnungen für Attendorn wird vom zuständigen Fachamt mit mehr als 100 beziffert.
Bürgermeister Pospischil erklärte in der Ausschusssitzung, er habe auch mit der Wohnungsgenossenschaft Kontakt aufgenommen. Die hätten zwar grundsätzliche Bereitschaft signalisiert, aber „sie haben auch eine Reihe Sanierungsobjekte im Schwalbenohl vor der Brust.“

Trotzdem will die Wohnungsgenossenschaft im Neubaugebiet Neu-Listernohl-Nord/Erweiterung die Errichtung einer oder mehrere Neubauprojekte prüfen. Ebenso prüft die Wohnungsgenossenschaft eine bauliche Nachverdichtung
in den Bereichen, wo sie bereits über umfangreiche Mehrfamilienhäuser verfügen.
Grundsätzlich ging es um die Frage, ob die Häuser am Osemundweg abgerissen werden sollen und die Stadt hier als Bauträger für neue Wohnungen auftritt. Dafür müssen die entsprechenden Mittel in den Haushalt gestellt werden.

Ludger Gabriel, Gebäudemanager der Stadt, wies auf das bis dato mangelnde Interesse von Bauinvestoren in diesem Bereich hin. Aber man sei natürlich weiter auf der Suche nach einem privaten Investor für dieses Vorhaben. „Hinzu kommt die Schwierigkeiten, passende Baufläche zur Verfügung zu stellen“.

Dem schloss sich auch Marius Becker von den Grünen/FDP an: „Es ist eigentlich nicht die Aufgabe der Kommune, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, aber wenn es nicht anders geht, dann muss die Stadt hier eingreifen.“



Die drei Doppelhaushälften am Osemundweg wurden 1990 in einfachster Bauweise ausgeführt, da schnellstens Wohnraum benötigt wurde. Die Objekte wurden vorrangig durch eine große Anzahl von rückkehrenden Russlanddeutschen bewohnt. Nach Ende der Zuwanderungswelle wurden die Häuser im Wesentlichen für die Unterbringung von Asylsuchenden genutzt. Alle drei Häuser müssten weichen Wollte man die drei Häuser sanieren, entstünden Kosten in Höhe von rund 510.000 Euro. Die Neubaukosten für zwei Mehrfamilienhäuser mit je zehn Wohneinheiten werden mit rund 2,2 Millionen Euro angesetzt.

Die Mitglieder des Hauptausschusses waren sich nach kurzer Diskussion über eine mögliche Kaltmiete einig, für den Abriss der Häuser zu stimmen. Zukünftig sollen hier Mehrfamilienhäuser entstehen, die bezahlbaren Wohnraum bieten. „Wir beschließen nur den Abriss“, machte Gabriel deutlich, „Das ist eine Grundsatzentscheidung und kein Bauprogramm.“

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