Selten melden sie sich zu Wort, in diesem Falle schon. Es geht um die Eltern von Leon, der von einem Schüler in der Schule heimtückisch erstochen wurde, weil er angeblich die Mutter des Mörders falsch anschaute. Der Täter wurde nach Jugendstrafrecht verurteilt. 10 Jahre wären möglich gewesen, er bekam aber nur eine Haftstrafe von 6 Jahren.

(Wobei natürlich die Frage wäre, ob es sich im Fall eines heimtückischen Mordes um eine jugendtypische Verfehlung handelt, denn nur diese rechtfertigt auch eine Verurteilung nach Jugendstrafrecht. Im Fall von schwerwiegenden Verbrechen, die keine jugendtypischen Verfehlungen darstellen, kann durchaus oder sollte sogar nach dem normalen Strafrecht geurteilt werden.)

Kurzer Rückblick auf das Geschehen:

Am 23.1.2018 wurde der 14-jährige Schüler am Käthe-Kollwitz-Gesamtschule in Lünen von einem 15-jährigen Kasachen mit einem Messer ermordet. Die Staatsanwaltschaft Dortmund erhebt nun Anklage wegen heimtückischen Mordes, denn Leon war „zum Zeitpunkt des Angriffs arg- und wehrlos“ und „der Angeklagte nahm den Tod des Opfers billigend in Kauf“. Leon starb noch am Ort des Angriffs.
https://www.epochtimes.de/politik/de...-a2444426.html

Aber nun zu dem, was den Opfern bzw. den Angehörigen des Opfers widerfuhr:

Die Familie des Opfers fühlt sich seitdem völlig im Stich gelassen, berichtet die Tante des Jungen im Gespräch mit jouwatch. „Wir haben nichts von unserer Kanzlerin gehört. Kein Beileid, gar nichts. Ich habe sogar an die zugehörige Poststelle der Bundeskanzlerin Angela Merkel geschrieben, aber da kam bis heute überhaupt keine Antwort.
Die Familie musste die Beerdigungskosten von 11.900€ zum Großteil selber tragen. „Einen Teil erließ der Bürgermeister der Stadt Lünen, dennoch mußte mein Bruder und seine Frau ca.9.200€ irgendwie selber tragen. „Durch den Spendenaufruf auf Facebook, durch Spenden von Freunden und Kollegen kam zum Glück einiges zusammen, um diese Kosten etwas abzufedern.
Aber mein Bruder (der Vater von Leon, Ronny Hoffmann) ist seitdem krank geschrieben, er kann nicht mehr arbeiten. Er ist ja der Alleinverdiener der Familie. Das ist nicht so einfach. Man steht plötzlich finanziell vor dem Aus, und keiner ist da, der dir hilft.“
Für die Medien auch kein Thema, wenngleich die Familie, was ja nun sehr selten ist, selber an die Presse herantrat:

Auch die Medien haben sich nur ein paar Tage für den Mord an Leon interessiert, berichtet die Tante. „Wir haben versucht, an die Medien heranzutreten, aber das Interesse war nur sehr gering. Es ist so, als ob es gleich wieder vergessen werden sollte“. Für den Prozessauftakt will die Familie versuchen, auch bei Mainstream-Medien Interesse zu wecken, „damit Leon niemals vergessen wird.“
https://www.epochtimes.de/politik/de...-a2444426.html