Im Dezember wird ein neuer CDU-Parteichef gewählt. Nachdem Merkel ihren Verzicht auf eine Wiederwahl verkündet hat, gaben gleich drei CDU-Politiker ihre Absicht bekannt, kandidieren zu wollen. Friedrich Merz, Annegret Kamp-Karrenbauer und Jens Spahn.
Friedrich Merz lässt die Herzen der Konservativen in der Partei höher schlagen. Sie haben zunehmend unter Merkels Politik gelitten und sind nun heilfroh, dass sich das Ende der Ungeliebten abzeichnet. Merz dürfte die CDU wieder etwas weiter nach rechts führen und damit einige enttäuschte Wähler zurückgewinnen. Im Grunde müsste die SPD Merz die Daumen drücken. Denn mit einer klareren Abgrenzung zur SPD könnte auch die SPD gewinnen. Merkels sozialdemokratisierung der CDU hat den Sozis sehr geschadet. Anders als die Träumer in der SPD hat die Union klar erkannt, dass es die absurde Flüchtlingspolitik Merkels ist, die die Wähler verzweifeln lässt. Eine Korrektur dürfte die Folge sein, sollte Merz als Parteichef gewählt werden.

Jens Spahn: Spahn wurde 1980 geboren und ist damit 25 Jahre jünger als Merz. Er gilt als personifizierte Zukunft der CDU, hat sich seit Jahren als Kritiker Merkels einen Namen gemacht und wurde schließlich ins Kabinett geholt und als Minister eingebunden, um endlich Ruhe zu geben. Spahn hat bisher wenig Empathie mit den Bürgern gezeigt, wirkt kaltherzig und eher rüde.

Annegret Kramp-Karrenbauer, kurz AKK, sollte ursprünglich von Merkel als Nachfolgerin aufgebaut werden. Sie war Ministerpräsidentin im Saarland und trat zurück um Generalsekretärin der CDU zu werden. Gefühlt zwei Schritte zurück auf der Karriereleiter. Aber dieser Posten sollte nur eine Zwischenstation sein. Sie wäre Merkel als Parteivorsitzende gefolgt und am Ende auch als Kanzlerin. So der Plan. AKK hätte beste Chancen gehabt. Aber nun hat sie zwei Konkurrenten. AKK selbst ist von den drei Kandidaten die Merkel-ähnlichste. Es ist zu erwarten, dass sie die Politik Merkels 1:1 weiterführt.