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    „Wohnungen gibt es – aber nicht für mich.“ Ernüchternde Erfahrungen von Irina (23) aus Königsborn

    „Wohnungen gibt es – aber nicht für mich.“ Ernüchternde Erfahrungen von Irina (23) aus Königsborn

    „Ich lasse jetzt auch mal meinen Frust hier heraus!“ Mit diesen Worten begann eine 23jährige Leserin aus Königsborn am Donnerstag eine ernüchternde Schilderung über ihre vergebliche Wohnungssuche in Unna – obwohl Wohnungen nach ihrer Preisvorstellung frei sind.


    Anlass für ihren frustrierten Kommentar war unser Bericht über den Plan der Stadt, eine Unterkunft zur Flüchtlingsunterkunft für 3 Mio. Euro zu bauen, obwohl Bundeswohnungen renoviert und kostenlos nutzbar zur Verfügung stehen (HIER).



    Wir fragten die junge Frau, ob sie den Grund für ihre Frustration noch einmal genauer schildern möchte. Das möchte sie und nennt dazu offen ihren Namen.

    „Also ich bin Irina Schiller, wohne in Königsborn, bin 23 Jahre alt. Ich wohne zurzeit in einem Haus mit meinen Eltern meiner Schwester zusammen. Ich würde so langsam, da ich mir es jetzt auch finanziell leisten kann, endlich in meiner eigenen vier Wände ziehen.


    Ich habe mit ganz vielen Wohnungsgesellschaften gesprochen, die von mir mein Alter wissen wollten und wo ich hinziehen wollen würde. Die letzte Frage ist immer gewesen: allein? Oder mit mehreren Personen?


    Ich habe dauerhaft Absagen bekommen, habe auf Wohnungsinserate angerufen, die einzeln im Internet standen, habe mich immer wieder beworben, und immer wieder nur Absagen.


    Ich würde gerne eine mindestens 40 Quadratmeter große Wohnung haben, mindestens zwei Zimmer, und habe bis zu 500 Euro warm zur Verfügung. Was ja doch ein relativ hohes Budget ist, denke ich. Es sollte Königsborn oder auch Unna-West sein. Innenstadtlage wäre auch in Ordnung.


    Alles in meinem Augen eigentlich nichts, wofür man sich dumm und dämlich suchen müsste. Ich weiß, dass sogar hier in Königsborn bzw. konkret am Katernborn ganz viele Wohnungen frei sind. Ich habe bis jetzt einen Besichtigungstermin gehabt, wurde aber direkt abgelehnt, weil sie ein türkisches Pärchen genommen haben. Und die Entscheidung fiel innerhalb von einer Stunde.



    Ich verdiene genug, um mir eine Wohnung leisten zu können, und biete sogar den Leuten immer an, dass ich sogar noch einen Bürgen dazu nehme. Obwohl ich den eigentlich gar nicht bräuchte. Aber trotz alledem werde ich immer abgelehnt.


    Darunter war auch eine Wohnungsgesellschaft, bei der ich stark davon ausgehe, dass der Mann am anderen Ende der Leitung ungefähr mein Alter hatte, da er mich direkt geduzt hatte. Er klärte mich ganz offen darüber auf, dass sie leider keine Wohnung für mich hätten – einfach alleine aus dem Grund, weil sie dazu verpflichtet seien, Flüchtlinge vorzuziehen
    .

    Es wird soviel versteckt gehalten. Ich bin NICHT gegen Flüchtlinge, ich bin NICHT gegen Ausländer! Aber ich bin dagegen, wenn man ein normales Mädchen wie mich, das einfach nur ausziehen möchte, ein eigenes Leben beginnen möchte, hinten anstellt.


    Ich habe wirklich keinerlei Möglichkeiten auszuziehen, ich versuche alles, um irgendwie an Wohnungen zu kommen. Aber das klappt einfach nicht. Und in den Zeitungen Wohnungsangebote zu finden, wo Privatleute vermieten, ist auch nicht einfach. Es läuft wirklich hauptsächlich über Wohnungsgesellschaften.


    Es macht mich wirklich traurig, weil es schon seinen Grund hatte, dass ich am 1. November in eine eigene Wohnung ziehen wollte. Das war jedenfalls alles so geplant. Aber jetzt sehe ich noch nicht mal ein Funken Hoffnung, dass das überhaupt noch in diesem Jahr etwas wird. Und ich habe auch nicht die Hoffnung, dass sich die Situation in irgendeiner Weise ändern wird… eher befürchte ich, dass es nur noch schlimmer wird und schwieriger.“





    https://www.rundblick-unna.de/2018/1...s-koenigsborn/







    - - - Aktualisiert oder hinzugefügt- - - -

    In anderen Städten seit langem Wirklichkeit, ohne dass dies thematisiert wird, so zum Beispiel Stuttgart. das die Flüchtlinge ebenfalls in SWSG-Wohnungen bringt, ohne dass diese auf der sonst üblichen und langen Warteliste stehen müssen.


    Wohnungsreservierung für Asylbewerber: SPD-Ratsfrau formuliert Unbehagen

    Die Stadt mietet für anerkannte Asylbewerber Wohnungen an, während einheimische Wohnungssuchende bei großen Gesellschaften wie der UKBS auf Wartelisten stehen.

    Es war SPD-Ratsfrau Ingrid Kroll, die beim Tagesordnungspunkt „Wohnungspool“ im Sozialausschuss vernehmliche Skrupel formulierte. „Das finde ich jetzt nicht so gerecht unseren Bürgern gegenüber.“

    Krolls Unbehagen entwickelte sich an dem Umstand, dass die Stadt bei ihrer Wohnraumreservierung für anerkannte Asylbewerber – die damit im Hartz-IV-Bezug stehen – vornehmlich auf zwei heimische Wohnungsbaugesellschaften zugreifen will.

    Es geht faktisch nur um 11 Wohnungen, doch zugleich auch grundsätzlich um die Gerechtigkeitsfrage.

    „Bei den Wohnungsgesellschaften gibt es Wartelisten“, sprach die Sozialdemokratin kritisch einen Punkt an, den UKBS-Geschäftsführer Matthias Fischer (Bild oben) im Vorjahr gegenüber unserer Redaktion bereits klar bestätigt hatte („Ja – es gibt Wartelisten“ – Vor allem Familien haben Probleme).

    Und gerade die Wohnungsgesellschaften, argumentierte Ingrid Kroll, böten für Normalverdiener noch bezahlbare Mieten. Wobei z. B. die LEG vielerorts auch schon kräftig erhöht (hat).

    Werner Neumann, der städtische Bereichsleiter für Soziales, versicherte, man werde sich nicht nur bei den Wohnungsgesellschaften „bedienen“, sondern sich genauso auf dem freien Markt umsehen, welcher zugegebenermaßen in Unna angespannt sei (Leerstandsquote unter 2 Prozent).

    Bewusst habe sich die Stadt beim letztjährigen Wohnungspool hauptsächlich auf 3-Zimmer-Wohnungen fokussiert, nach denen im Vergleich die geringste Nachfrage bestünde. Auf Nachfrage der Ausschussvorsitzenden Gabriele Meyer (CDU) bestätigte Neumann: Ja, in diese 3-Raum-Wohnungen würden „bei entsprechendem Zuschnitt“ auch 4 Personen einquartiert.

    Die grundsätzliche Gerechtigkeitsfrage blieb (vor dem einstimmigen Beschluss, den Wohnungspool in diesem Jahr fortzusetzen) undiskutiert: dass die Stadt hier Asylbewerbern im Hartz IV-Bezug Wohnungen anbietet, die sich andere Hartz IV-Empfänger auf eigene Faust suchen müssten. Ein Ratsmitglied formulierte das Dilemma für die Politik unter vier Augen wie folgt: „Wir können ja nicht alles ablehnen – irgendeine Alternative müssen wir ja bieten.“

    https://www.rundblick-unna.de/2018/0...ert-unbehagen/
    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

  2. #2
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    AW: „Wohnungen gibt es – aber nicht für mich.“ Ernüchternde Erfahrungen von Irina (23) aus Königsborn

    >Ich würde gerne eine mindestens 40 Quadratmeter große Wohnung haben, mindestens zwei Zimmer, und habe bis zu 500 Euro warm zur Verfügung. Was ja doch ein relativ hohes Budget ist, denke ich

    *lach* der Witz war gut...

    Schon vor 25 Jahren habe ich in Bayern in einem Kuhkaff für 1 Zimmer - 2 Plattenherd im Flur, Minikühlschrank, 3m2 Bad nur Dusche 500 DM gezahlt... Die ganze Wohnung hatte 24m2...

    Für 500 E bekommst selbst hier in Bayern in einem Kuhkaff NIX. Eine Wohnung hab ich gesehen : 11m2 350E kalt, nur an Wo-Endheimfahrer- ein Kuhkaff unter 800 Einwohnern - 80 km von Augsburg/Muc weg (nächste Großstadt).

    500 E warm und dann mind 40m2 , 2 Zimmer : das ist jedenfalls hier in Bayern selbst im Kuhkaff weit ab vom Schuß Utopie.

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