Mittlerweile scheinen die einstigen Fans der SPD den sicheren Tod ihrer Partei akzeptiert zu haben. Der "Stern" zum Beispiel. Der Autor Ruben Rehage schreibt einen Blödsinn zusammen, dass es einen graust......

In einigen Jahrzehnten, wenn in Schulbüchern von einer einstmals großen, stolzen Partei namens "SPD" die Rede sein wird, gegründet irgendwann im vorvergangenen Jahrhundert, wenn dort von großen Sozialdemokraten die Rede sein wird, von Rosa Luxemburg, Kurt Schumacher, Willy Brandt, Helmut Schmidt, Gerhard Schröder.....
Damit geht es schon los. Rosa Luxemburg als große Sozialdemokratin zu feiern, ist absurd und historisch falsch. Als radikale Kommunistin war sie für eine gewisse Zeit in der falschen Partei. Im Herzen nie Sozialdemokratin. Und dann Gerhard Schröder zu nennen, ist mehr als abenteuerlich. Vielleicht ist das ein sehr gutes Beispiel dafür, weshalb die SPD den Bach runtergeht. Alle sind Schuld am Untergang der SPD, nur die SPD selbst nicht. Dass es Schröders Agenda war, die den Untergang der Partei eingeläutet hat, wird nicht begriffen. Und es geht weiter............

.....dann wird es auch ein Kapitel geben müssen über das traurige Ende dieser Partei. Und in diesem Kapitel wird ein Satz stehen:"Dann kam Christian Lindner, und machte endgültig alles kaputt."
Jetzt, im Nachhinein, wird man ein Gefühl nicht los: Die SPD hätte nach der letzten Bundestagswahl noch eine Chance gehabt – in der Opposition. Radikale Neuerfindung. Konsequente thematische Ausrichtung auf die Zielgruppe: Wohnen; Rente; Miete; Migration; Pflege. Visionen! Große Ideen! Und dann, 2021, nach vier Jahren schwarz-gelb-grüner Koalition Rückkehr mit neuer Kraft, mit neuem Personal, Phönix aus der Asche.

Aber bevor all das hätte passieren können, trat Christian Lindner, Chef der FDP, an einem Sonntagabend vor knapp einem Jahr vor die Kameras und verkündete das Ende der Jamaika-Sondierungen. Nicht nur schob er die Republik damit gefährlich nah an den Abgrund und machte sich mal eben aus dem Staub. Man wird jetzt, im Nachhinein, auch das Gefühl nicht los: Der deutschen Sozialdemokratie wurden an diesem Abend die lebenserhaltenden Geräte abgestellt, das Sterben wurde endgültig eingeleitet.....

Aha, der Lindner also. Und wer hat die SPD gezwungen die Groko weiterzuführen? Bundespräsident Steinmeier etwa? Die SPD hätte sich ihm nicht beugen müssen, hätte sich in der Opposition erneuern können.



...Die SPD hat sich in ein so tiefes Dilemma manövriert, dass sie praktisch keine Chance mehr hat, sich zu befreien. Der Knockout wird kommen.
Es gibt mehrere Gründe, die zu dieser Situation geführt haben. Gründe, für die die Partei nicht wirklich etwas kann. Und Gründe, die in ihrem Personal und ihren Themen verankert liegen, oder: In der Tatsache, dass die SPD ihre Zielgruppe aus den Augen und die Fähigkeit verloren hat, Visionen zu formulieren. Die Genossen haben einfach nicht mitbekommen, dass die Gesellschaft sich verändert hat....



.....dass die SPD ursächlich dazu beigetragen hat, dass sich die Gesellschaft verändert, begreift der Autor nicht. Die "Agenda 2010" hat Millionen in die Armut getrieben und überwiegend jene, die immer die SPD gewählt haben.



..........Die neue Mittelklasse bilden Akademiker, Städter, Digitalisierungs- und Globalisierungsgewinner. FDP- oder Grünen-Milieu. Für die SPD weitgehend uninteressant.Entscheidend für die Sozialdemokraten sind die alte Mittelklasse und die neue Unterklasse, die Milieus, in denen eine mehr oder weniger subtile Abstiegsangst vorherrscht.
Die alte Mittelklasse besteht aus Facharbeitern, Frauen und Männern, die mit ihrem Gesellenbrief einen ordentlichen Job fanden, ein Häuschen bauten, Kinder bekamen, angesehen waren: Stahlkocher, Facharbeiter, Handwerker.



Stahlkocher sind Handwerker und Handwerker sind Facharbeiter. Ein Personenkreis wird solange auseinander dividiert, dass 3 Gruppen entstehen?



Die Mitglieder der neuen Unterklasse haben Jobs, die sehr körperlich geprägt und schlecht bezahlt sind: Putzkräfte, Paketboten, Bauhelfer.

....die schlechte Bezahlung findet auch im Handwerk statt. So weltfremd wie die Politiker sind auch die Journalisten.



...Also jeweils Berufe, die heute entweder ganz vom Aussterben bedroht sind oder in harter Konkurrenz zu billigeren Arbeitskräften stehen. Beide Milieus, die alte Mittelklasse und die neue Unterklasse, fühlen sich logischerweise bedroht durch die Digitalisierung, durch die Globalisierung, und ja, auch durch Zuwanderung


......zähneknirschend wird etwas zugegeben, was lange geleugnet wurde



...Verlässt die Partei die Große Koalition, erwartet sie ein doppeltes Vakuum: personell und inhaltlich. Andrea Nahles und ihr prominentester Stellvertreter Olaf Scholz müssten gehen, zu eng verknüpft sind beide mit dem Gang in die Groko und den schlechten Ergebnissen der letzten Monate. Wer könnte folgen? Eigentlich wünscht man sich Kevin Kühnert, den umtriebigen Juso-Chef. Der ist aber viel zu unerfahren, so einen riesigen, widerspenstigen Haufen zu führen. Bleiben Leute wie Lars Klingbeil, Manuela Schwesig, Malu Dreyer. Drängt sich von denen einer auf? Nicht wirklich.
Und selbst wenn die Partei jemanden fände, dann fehlten ihr immer noch die glaubwürdigen Inhalte. Visionen! Große Linien! Emotionen! Irgendein Alleinstellungsmerkmal! Wir mit euch gegen die da oben!....
https://www.stern.de/politik/deutschland/spd--warum-der-untergang-der-sozialdemokraten-nicht-aufzuhalten-ist-8414982.html?utm_campaign=taeglich&utm_medium=email&utm_source=newsletter&utm_content=Eine+Partei+am+Abgrund_Warum+der+Unter gang+der+SPD+nicht+mehr+aufzuhalten+ist


Wer ernsthaft Kevin Kühnert als Parteivorsitzenden in Erwägung zieht, hat eine Vollmeise.
Ist die SPD also wirklich komplett im Eimer? Ich denke, dass dem nicht so ist. Als Martin Schulz antrat, gingen die Umfragewerte steil nach oben. Wählerpotenzial ist also vorhanden. Woran die SPD leidet, ist das Personal. Schulz war der denkbar schlechteste Kandidat. Nahles verstört und Olaf Scholz ist nun munter dabei, die Deutschen zu verärgern. Was der SPD helfen würde, ist ein gutes Abschneiden der Grünen mit Regierungsbeteiligung. Parteien, die regieren, verlieren meistens in der Wählergunst. Natürlich ist auch das politische Angebot der SPD zu überdenken. Die völlig absurde Haltung in der Flüchtlingspolitik sowie das Festhalten an der Agenda helfen den Sozialdemokraten nicht. Eine linke Mehrheit zusammenzubekommen, ist mehr als schwierig. Die völlig zerfaserte Parteienlandschaft ist auch ein Ergebnis der Schröder'schen Politik. Ursache und Wirkung sollten analysiert werden. Aber die SPD geht den leichteren Weg und träumt weiter.