Steinmeier (Bundespräsident, SPD) warb für diese Gruppe (Auftritt in Chemnitz), das ZDF lud die Gruppe ins Bauhaus ein, das diese Aufführung aber letztlich unter Anwendung des Hausrechts untersagte, und nun findet die Angelegenheit ihre Fortsetzung. Die Gruppe, die zwar nur eine bescheidene Zuhörerschaft gut findet, wird von linker Seite bis in die höchsten Ämter des Staates, sofern links besetzt, und in die höchsten Ämter der Medien, vermutlich auch links besetzt, protegiert. Linksextrem wird inzwischen Mainstream.


Alle wollen Fischfilet Dessau, Berlin und Weimar bieten der Punkband eine Bühne an

Rolle Rückwärts. Das Anhaltische Theater, das noch zum Wochenende mitgeteilt hatte, dass die linke Punkband „Feine Sahne Fischfilet“ nicht nur in der Stiftung Bauhaus, sondern auch auf seiner Bühne unerwünscht sei, schwenkt um. Und das in aller Form.


Am Montagnachmittag erklärte das Theater: „Nach der heftigen öffentlichen Diskussion“ habe die Leitung des von Johannes Weigand geführten Hauses „verstanden, dass der Diskurs über Kunst nur geführt werden kann, wenn die Kunst sich unbedingt in aller Freiheit präsentieren kann. Die abschlägige Antwort auf eine kurzfristige Anfrage der Medien war schlecht überlegt und falsch.“
Feine Sahne Fischfilet: Anhaltisches Theater entschuldigt sich

Deshalb habe das Theater „Kontakt mit der Band aufgenommen, um Entschuldigung gebeten und den Akteuren in Dessau, die sich um einen alternativen Spielort bemühen, Hilfe und Beteiligung, sei es im Theater oder anderswo, angeboten. Die Stadt unterstützt es bei der Raumfindung und begrüßt den Auftritt in ihren Mauern.“


Warum? Die 1938 errichtete Bühne teilt mit: „Als das heutige Gebäude des Theaters errichtet wurde, wurden Künstler gegängelt, an der Ausübung ihres Berufs gehindert und massenweise vertrieben, verschleppt und getötet. Dem Theater ist bewusst, dass Versuchen, die Kunst zu behindern, jederzeit entgegengetreten werden muss. Auch und gerade in der politischen Auseinandersetzung. Und auch kurzfristig.“ Der Auftritt soll am 6. November in Dessau stattfinden.

Kritik an Entscheidung der Dessauer Stiftung und ihrer Direktorin Claudia Perren

Näheres würden die Veranstalter in Kürze mitteilen. „Auch beim Publikum bitten wir um Entschuldigung für die viel zu lange Leitung.“ Damit scheint die Offerte des Linke-Politikers Klaus Lederer vom Tisch, der am Sonntag die Punkband nach Berlin zu locken versuchte. Gemeinsam mit dem Trägerverein des Bauhaus Archivs Berlin bot der Kultursenator der Band an, im Bauhaus Archiv aufzutreten.


Wie Lederer, der zur Zeit den Verbund der Bauhausbauten in Weimar, Dessau und Berlin leitet, kritisierte der Vorstandsvorsitzende des Trägervereins des Bauhaus Archivs, Markus Klimmer, gegenüber der Berliner Zeitung die Entscheidung der Dessauer Stiftung und ihrer Direktorin Claudia Perren scharf: „Das Bauhaus ist ein politischer Ort. Wer etwas anderes sagt, hat das Bauhaus nicht verstanden.“

Brief aus Weimar: „Ich würde die Band gerne holen“

Nicht allein aus Berlin, sondern auch aus Weimar trifft die Dessauer Direktorin vehemente Kritik aus dem Kollegenkreis. Fünf Professoren und Dozenten der Bauhaus-Universität Weimar hatten sich, wie jetzt öffentlich wurde, am 19. Oktober in einem gemeinsamen Schreiben an Perren gewandt, in dem sie sich gegen deren Lesart des historischen Bauhauses wenden.


In dem von Max Welch Guerra, Professor für Urbanistik, unterzeichneten und gemeinsam mit Thomas Flierl, Sigrun Langner, Hans-Rudolf Meier, Barbara Schönig verfassten Schreiben heißt es: „Dass die Stiftung in ihrer Presseerklärung eine Erklärung des Staatlichen Weimarer Bauhauses von 1920 bemüht, halten wir für eine unangemessene Instrumentalisierung unserer gemeinsamen Vorgängerinstitution.“ Denn es stehe ja jetzt keine Entscheidung des historischen Bauhauses, sondern der Stiftung Bauhaus zur Debatte, dass „Ihre Institution, die Teil der Verwalterin des Bauhaus-Erbes ist, sich politischem Druck von rechts beugt.“ Das sei, endet der Brief, „mit Verlaub ein ganz schlechter Start in die anstehenden Jubiläumsfeierlichkeiten - jedenfalls dann, wenn man im Bauhaus-Jubiläum mehr sieht als ein touristisches Event.“ In Sachen Feine Sahne Fischfilet sagte Welch Guerra dem Redaktionsnetzwerk Deutschland: „Ich würde die Band gerne nach Weimar holen.“

Bauhaus-Chefin Perren wehrt sich gegen AfD-Vorwürfe

In Perrens Antwort auf den Weimarer Brief heißt es für die Stiftung Bauhaus: „Wichtig ist mir aber festzuhalten, dass wir nicht vor der AfD einknicken und uns auch nicht von ihr vereinnahmen lassen. Der Entschluss das Konzert abzusagen, wurde vor meinem Auftritt im Stadtrat Dessau-Roßlau getroffen, als ich von der AfD dazu befragt wurde. Dass diese danach auf das Thema aufsprang und dann das Ganze so dreht, dass wir nun als die AfD-Nahen dastehen ist für mich erschreckend zu sehen. Ich kann nur hoffen, dass Sie mir und nicht der AfD glauben.“

https://www.mz-web.de/dessau-rosslau...ne-an-31477982