Der eine ist es und gründet ein Netzwerk, die anderen helfen ihm und anderen dabei, so der grobe Tenor:

(Die TeAMGeist-Gruppe ist übrigens, das erfahren wir erst bei der Vorstellung der zweiten Gewinnerin, eine Gruppe, die Flüchtlingen hilft, sich zu integrieren)



Bürgerstiftung zeichnet engagierte Jugendliche aus


Der Förderpreis der Bensberger Bürgerstiftung ist vergeben worden, insgesamt 7000 Euro gehen als Stipendien in die weitere Ausbildung von drei außergewöhnlichen Jugendlichen.



Die beiden ersten Plätze gehen an Ahmed Bazarto und Lea Meinecke, den dritten Platz erhält Elisa Henke.


Ahmed Bazarto hat dieses Jahr am Albertus-Magnus-Gymnasium die Abiturprüfung mit guten Leistungen bestanden und strebt ein Studium der Zahnmedizin an.


2015, nur wenige Monate nach seiner Flucht aus Syrien, bat er um Aufnahme in die Oberstufe des AMGs. Seine herausragenden Noten auf dem Zeugnis einer Hochbegabtenschule in Damaskus und der in der kurzen Zeit in Deutschland schon relativ gut verständlichen Deutschkenntnisse sowie seine ausgezeichnete Sprachkompetenz in Englisch erlaubten ihm diesen Einstieg.



Er arbeitete sich mit großem Lerneifer zügig in allen Fächern ein und integrierte sich sehr schnell. Von Anfang an war er bei der Aktion TeAMGeist mit dabei, engagierte sich als Integrationsbeauftragter der Schülervertretung der Schulleitung und dolmetschte, als im Sommer 2016 die erste Klasse für die Beschulung geflüchteter Jugendlicher am AMG eingerichtet wurde.



Im Schuljahr 2017/2018 wurde er zum Schülersprecher gewählt und hat in den Mitwirkungsgremien mit großem Interesse die Schülerschaft vertreten. Er setzte sich für die Registrierungsaktion der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) am AMG ein und wirkte beim Sponsorenlauf mit, bei dem unter anderem Spenden fürs Heilpädagogische Kinderheim gesammelt wurden.

Außerschulisch gründete er „All Fallaga“ eine Migrantenselbstorganisation und arbeitete nach den Ausschreitungen in der Silvesternacht 2015/2016 in Köln im Rahmen eines Projekts mit der Kölner Polizei als Dolmetscher zusammen, um die Gegend um den Hauptbahnhof sicherer zu machen.


Ahmed Bazarto ist ein Musterbeispiel für eine sehr gelungene Integration in Deutschland in nur drei Jahren und ein Vorbild für andere geflüchtete Jugendliche. Diese herausragenden Leistungen honorieren wir mit dem ersten Platz, der mit 3.000 Euro dotiert ist.


Lea Meinecke ist Schülerin am Albertus-Magnus-Gymnasium und macht im nächsten Jahr Abitur. Sie engagiert sich in der Schule ebenfalls in der TeAMGeist-Gruppe, die geflüchteten Mitschülerinnen und Mitschülern hilft sich zu integrieren. Unter anderem hat sie einen Flüchtling bei der Jobsuche unterstützt, der die Stelle als Koch bekommen hat.


2016 hat sie regelmäßig unentgeltlich Deutschunterricht für Geflüchtete erteilt. Sie ist aktives SV-Mitglied in der Schulkonferenz, hat die DKMS-Aktion der Schule mitorganisiert, engagiert sich in der Tierschutz-AG und plant die Abiturfeier mit, ohne die Kosten aus den Augen zu verlieren. Seit vielen Jahren schreibt sie Artikel für das Jahrbuch und fotografiert dafür Schüler und Lehrer.

Und das alles ist noch nicht genug: so „nebenbei“ macht sie noch leistungssportlich Leichtathletik mit täglichem Training, hauptsächlich läuft sie Langstrecke und Cross-Country und hat in dieser Disziplin bereits diverse Kreismeistertitel gewonnen und sogar einen Kreisrekord aufgestellt. Rundum, sie ist eine richtige Powerfrau. Die Jury war sich einig, auch dieses überdurchschnittliche Engagement mit dem ersten Platz zu honorieren.


Elisa Henke ist Schülerin in der 12. Klasse des Otto-Hahn-Gymnasiums und seit über zwei Jahren in der Flüchtlingshilfe AG des Gymnasiums aktiv. Sie hat einen besonders intensiven Kontakt zu einer Grundschulklasse von Flüchtlingen und deren Familien in Bensberg aufgebaut. Gemeinsame Veranstaltungen und Ausflüge haben die Beziehungen gefestigt.



Ihr soziales und kulturelles Engagement verrichtet sie hauptsächlich bei den Jungen Liberalen, einer politischen Jugendorganisation, die sich für liberale Werte und die Stärkung der Bürgerrechte einsetzt. Innerhalb Kölns ist sie stellvertretende Vorsitzende für Presse und Öffentlichkeitsarbeit und kümmert sich um programmatische Veranstaltungen wie die Weltfrauenwoche. Auf Landesebene leitet sie einen Landesarbeitskreis, der sich mit Umweltverschmutzung und möglichen Auswegen aus der aktuellen Klimaproblematik beschäftigt.

Nach dem Abitur im nächsten Jahr möchte sie gerne Juristin oder Diplomatin werden. Als Anerkennung ihrer herausragenden Leistungen erhält Frau Henke den dritten Platz, der mit 1.000 Euro dotiert ist.


Überreicht wurde der Förderpreis durch den Vorstand der Bensberger Bürgerstiftung, Herrn Helmut Schomburg, Herrn Harald Pohl und Herrn Notar Dr. Ernst-Georg Mayer sowie dem Vorstand des Kuratoriums Herrn Horst Hermann Jansen. Wir gratulieren den Gewinnern recht herzlich.


Der Förderpreis der Bensberger Bürgerstiftung wird seit acht Jahren ausgeschrieben. Bewerben können sich Schüler, Auszubildende oder Studenten, die sich besonders im sozialen oder kulturellen Bereich engagieren.

https://in-gl.de/2018/10/11/foerderp...e-jugendliche/