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    Gauland und Hitler

    Der AfD-Parteivorsitzende Alexander Gauland hat in der FAZ einen Gastbeitrag geschrieben http://www.faz.net/aktuell/politik/i...-15823206.html
    Das alleine reicht schon aus, um die selbsternannten Demokratieschützer auf die Barrikaden zu treiben. Nun ist es aber so, dass alles, was AfD-Politiker sagen oder schreiben, von zig Tausenden guten Menschen praktisch unter dem Mikroskop seziert wird. Das simple Wort "Altparteien" reichte vor ein paar Monaten schon aus, um der AfD Nazi-sprech anzulasten.
    Nun also hat Gauland in seinem Artikel über Eliten und Heimat geschrieben.....

    Die Schuld am drohenden Verlust der Heimat trägt laut Gauland eine weltweit agierende Elite: „Ihre Mitglieder leben fast ausschließlich in Großstädten, sprechen fließend Englisch, und wenn sie zum Jobwechsel von Berlin nach London oder Singapur ziehen, finden sie überall ähnliche Appartements, Häuser, Restaurants, Geschäfte und Privatschulen. Dieses Milieu bleibt sozial unter sich, ist aber kulturell ‚bunt’.“ Beklagenswerte Folge, so Gauland, sei, dass „die Bindung dieser neuen Elite an ihr jeweiliges Heimatland schwach ist“. Und deshalb brauche es den Populismus und die AfD, in der sich bürgerliche Mittelschicht und Zukurzgekommene („einfache Menschen“) gegen das Establishment stemmen....

    In einer ersten Reaktion äußerte sich Jakob Augstein positiv über den Artikel. Dann aber kamen die Historiker..............

    Gaulands Einsichten sind nicht neu. Vor bald hundert Jahren begann der Gefreite Adolf Hitler in München seine Mission für Volk und Heimat, gegen überstaatliche Mächte und internationale Verschwörer. Im November 1933, im ersten Jahr seiner Kanzlerschaft, warnte er in Berlin Siemens-Arbeiter vor der „kleinen wurzellosen Clique, die die Völker gegeneinander hetzt“. „Es sind das die Menschen, die überall und nirgends zuhause sind, sondern die heute in Berlin leben, morgen genauso in Brüssel sein können, übermorgen in Paris und dann wieder in Prag oder Wien oder in London, und die sich überall zu Hause fühlen.“ (Zuruf aus dem Publikum: „Juden!“)
    Nicht der Wortlaut stimmt überein - aber die vorgetragene Ideologie. Die Hitlerrede am 10. November 1933 im Dynamowerk in Berlin-Siemensstadt ist als Film erhalten. Und der Wortlaut ist, dem Bundesarchiv sei Dank, transkribiert verfügbar. Keineswegs soll dem „FAZ“-Autor Gauland unterstellt werden, er habe wörtlich bei Hitler abgeschrieben. Wenig wahrscheinlich ist auch, dass ein anonymer Mitarbeiter dem vielbeschäftigten Parlamentarier als Ghostwriter geholfen hat. Trotz der auffälligen Übereinstimmung von Argumentation und Diktion handelt es sich aus formal-juristischen Gründen wohl nicht um ein Plagiat. Denn nicht der Wortlaut stimmt überein, sondern „nur“ die vorgetragene Ideologie.

    Doch Gaulands Text ist ganz offensichtlich eng an den Hitlers angeschmiegt. Es handelt sich um eine Paraphrase, die so wirkt, als habe sich der AfD-Chef den Redetext des Führers von 1933 auf den Schreibtisch gelegt, als er seinen Gastbeitrag für die „FAZ“ schrieb. Dabei modernisierte er die Kritik an der „wurzellosen internationalen Clique“, indem er sie „globalistische Klasse“ nennt, für den heutigen Sprachgebrauch. Nach dieser Methode wird aus den Städten Berlin, Brüssel, Paris, Prag, Wien oder London, zwischen denen die Internationalen bei Hitler hin und her ziehen, bei Gauland Berlin, London und Singapur. Weitere Parallelen ergeben sich aus dem direkten Textvergleich.
    Es weht derselbe Geist wie 1933

    https://www.tagesspiegel.de/wissen/analyse-des-historikers-wolfgang-benz-wie-gauland-sich-an-hitlers-rede-anschmiegt/23166272.html

    ...na bitte, geht doch. Gauland selbst wies die Anschuldigungen zurück. Er würde diese Rede Hitlers nicht kennen. Die Versuche, die AfD in die Nähe zu den Nazis zu rücken, sind Legion. Da nimmt man es mit der Wahrheit nicht so genau und interpretiert so, wie es am besten passt.
    Geändert von Realist59 (10.10.2018 um 17:33 Uhr)
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

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