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    160 Nationen, 154 Sprachen: Offenbach ist Vorbild in Sachen Integration

    Integration "Es geht darum, sich zugehörig zu fühlen"

    160 Nationen, 154 Sprachen in einer Stadt: Offenbach gilt als Vorbild in Sachen Integration. Wie gelingt das? Ein Gespräch mit Peter Schneider, der sechs Jahre lang dort Bürgermeister war.

    Interview von Leila Al-Serori

    Der deutsche Rapper Haftbefehl sagte 2014 einmal über seinen Geburtsort: "Offenbach ist eine schlimme Stadt." Lange Zeit galt die Nachbarstadt von Frankfurt als die ungeliebte kleine Schwester, als eine Art Ghetto mit hoher Kriminalität. Doch zuletzt machte Offenbach am Main mit seiner erfolgreichen Integrationspolitik positiv von sich reden. Die vergangenen sechs Jahre war dafür Peter Schneider als zuständiger Bürgermeister und Sozialdezernent verantwortlich. Im September verabschiedete sich der 62-jährige Grüne in den Ruhestand.


    SZ: Offenbach gilt als Vorbild in Sachen Integration. Und das obwohl in Ihrer Stadt an die 160 Nationen leben, es werden 154 Sprachen gesprochen. 60 Prozent der Einwohner haben Migrationshintergrund. Wie schafft man das?



    Peter Schneider: Wir haben eine lange Tradition der Integration. Offenbach war eine Industriestadt. Es gab also jede Menge Arbeitsplätze im Niedriglohnsektor, die für die sogenannten Gastarbeiter der ersten Generation interessant waren. Dadurch kamen früh viele Zuwanderer, die ihre eigenen Communitys bildeten. Die Italiener haben hier ihre eigene Gemeinde, genau wie die Griechen, Türken und so weiter. Es gibt verschiedene Kirchen und Moscheen. Oder eigene Fußballvereine wie den FC Marokko und den Türk SC. Das macht es leichter, Anschluss zu finden und sich einzuleben.


    Das klingt natürlich erst einmal gut - birgt aber auch die Gefahr von Parallelgesellschaften.



    Absolut. Das wird bei uns auch sehr aufmerksam verfolgt. Wir versuchen mit runden Tischen die Offenbacher miteinander zu vernetzen, wir haben Arbeitsgruppen für Missstände eingerichtet. In den Communitys sind viele ehrenamtlich tätig. Außerdem setzen wir auf ein verstärktes Quartiersmanagement in Stadteilen, wo Sozialarbeit besonders notwendig ist.


    Und das ist ausreichend?



    Im Großen und Ganzen haben wir keine nennenswerten Probleme, keine gröberen Gewaltvorkommnisse. Die Menschen fühlen sich wohl: Es geht darum, sich zugehörig zu fühlen - ohne dass die Wurzeln ausradiert werden müssen. Es geht um Integration und nicht um Assimilation. In dem Moment, wo man sich ernst genommen fühlt, fühlt man sich zu Hause. Aber natürlich kommt es auch bei uns zu Friktionen. So haben vor kurzem jugendliche Muslime in einem Einkaufszentrum den Rabbi angepöbelt. Wir versuchen da aber schnell zu reagieren.


    Offenbach ist durch die Integrationspolitik auch international bekannt, sogar eine Delegation aus Marokko reiste deshalb an.



    Die haben sich vor allem dafür interessiert, wie unsere Verwaltung funktioniert. Unser Bürgerbüro arbeitet eng mit dem Ausländeramt zusammen. Wir haben alle Services dort gebündelt, digitalisiert und unsere Mitarbeiter extra geschult. Außerdem schauen wir darauf, dass möglichst viele von ihnen die Sprachen von denen, die kommen, sprechen.


    Offenbach investiert massiv in Sprachförderung, zuletzt gingen 600 000 Euro in die Sprachangebote der Kitas. Warum ist das so wichtig?



    Die deutsche Sprache ist sozusagen der gemeinsame Nenner in Offenbach. Und die Zeit zwischen zwei und sechs Jahren ist für die Sprachentwicklung entscheidend. Je länger ein Kind im Kindergarten ist, desto besser beherrscht es die deutsche Sprache beim Schuleintritt. Das ist natürlich besonders wichtig, wenn die Muttersprache im Elternhaus eine andere ist.


    Sie sagen, die Stimmung ist grundsätzlich positiv. Bundesweit hat sich diese seit der Flüchtlingskrise aber doch gedreht.



    Wir haben keine Flüchtlinge vom Bund zugewiesen bekommen, weil wir bereits zuvor 1000 Menschen mehr aufgenommen haben, als unserem Kontingent entsprochen hätte. Vereinzelt habe ich schon kritische Stimmen gehört, auch von Menschen, die selbst Migrationshintergrund haben. Aber die Grundstimmung in Offenbach ist schon so, dass die Flüchtlinge hier willkommen sind. Was einem dennoch Sorgen machen kann, ist das Erstarken am rechten Rand. Am Sportplatz hört man jetzt Parolen, die vor zehn Jahren undenkbar gewesen wären.


    Bei der vergangenen Kommunalwahl erreichte die AfD in Offenbach mit neun Prozent zwar vergleichsweise wenige Wähler, sitzt aber seither erstmals im Stadtparlament - nach der Landtagswahl am 28. Oktober wohl auch im Landtag. Wie geht man als grüner Politiker, der sich für Integration einsetzt, damit um?



    Wir müssen uns diesen Tendenzen entgegenstellen und der AfD argumentativ begegnen. Aber wir müssen auch die Ängste der Menschen ernst nehmen und Lösungen anbieten. Viele haben Sorge, ihre Arbeitsplätze zu verlieren oder dass ihre Wohnungen teurer werden. Wir versuchen daher, Wohnraum zu schaffen. Bei uns sind die Mietpreise noch moderat, vor allem im Vergleich zu Frankfurt.


    Allerdings müssen wir aufpassen, dass die Menschen nicht nur in Offenbach schlafen und woanders arbeiten - deshalb müssen wir auch Arbeitsplätze und Gewerbeflächen schaffen, nicht nur Wohnungen. Unsere Arbeitslosigkeit geht zwar zurück, ist aber über dem Durchschnitt in Hessen. Dafür haben wir auch einen Masterplan geschaffen. Die Menschen sollen merken, wie Kommunalpolitik aktiv wird.


    Sie sind seit 1995 in Offenbach als Politiker tätig, die vergangenen sechs Jahre waren Sie in der Stadtregierung für Integration zuständig. Nun gehen Sie in den Ruhestand - guten Gewissens?



    Ich gehe mit einem guten Gefühl. Meine Prognose: In zwanzig Jahren wird ein Migrationshintergrund so selbstverständlich geworden sein, dass es nicht mehr als Problem wahrgenommen wird. Dann sind wir alle einfach nur mehr Offenbacher und Offenbacherinnen.


    https://www.sueddeutsche.de/politik/...hlen-1.4144533
    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

  2. #2
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    AW: 160 Nationen, 154 Sprachen: Offenbach ist Vorbild in Sachen Integration

    Wer viele Sprachen mit Integration gleichsetzt, ist an wirklichem Verständnis nicht interessiert. Nur wer die gleiche Sprache spricht, kann erwarten, daß der andere ihn auch versteht.
    Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland

  3. #3
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    AW: 160 Nationen, 154 Sprachen: Offenbach ist Vorbild in Sachen Integration

    Zitat Zitat von Cherusker Beitrag anzeigen
    Wer viele Sprachen mit Integration gleichsetzt, ist an wirklichem Verständnis nicht interessiert. Nur wer die gleiche Sprache spricht, kann erwarten, daß der andere ihn auch versteht.
    Integration ist geglückt, weil -trotz der 160 Nationen mitsamt 154 Sprachen, der Himmel den Offenbachern noch nicht auf den Kopf gefallen ist.

  4. #4
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    AW: 160 Nationen, 154 Sprachen: Offenbach ist Vorbild in Sachen Integration

    Der Bürgermeister ist eben ein Grüner, da nimmt man die Realitäten nicht wahr. Um die 9% Arbeitslosigkeit herrscht in Offenbach, die Zahl der Unterbeschäftigten liegt bei rund 18000! In Hessen allgemein liegt die Arbeitslosenquote bei vergleichsweisen 4-5%. Also doch nicht alles so toll, in Offenbach.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  5. #5
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    AW: 160 Nationen, 154 Sprachen: Offenbach ist Vorbild in Sachen Integration

    Zitat Zitat von Realist59 Beitrag anzeigen
    Der Bürgermeister ist eben ein Grüner, da nimmt man die Realitäten nicht wahr. Um die 9% Arbeitslosigkeit herrscht in Offenbach, die Zahl der Unterbeschäftigten liegt bei rund 18000! In Hessen allgemein liegt die Arbeitslosenquote bei vergleichsweisen 4-5%. Also doch nicht alles so toll, in Offenbach.
    Also ist alleine schon die offiziell gemeldete und erfaßte Arbeitslosigkeit doppelt so hoch wie in Gesamthessen, das einen großen Teil unterstrukturierter Gegenden in Nordhessen hat, in denen die Arbeitslosigkeit schon traditionell höher liegt. Offenbach liegt aber nicht im strukturschwachen Norden Hessens, sondern in unmittelbarer Nähe zu Frankfurt, in der Boomregion Hessens, dort, wo die Verwaltungen sitzen und die Firmen und Fabriken.
    Da muss schon etwas gehörig schief gelaufen sein, wenn diese Gemeinde auf eine offizielle Arbeitslosenquote von 9 Prozent kommt!
    (Offenbach ist sogar noch ein Oberzentrum, also ein Schnittpunkt zwischen Wirtschaft und Verwaltung, grenzt direkt an Frankfurt am Main, mit dem es über den Regionalverband FrankfurtRheinMain kooperativ verbunden ist.)
    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

  6. #6
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    AW: 160 Nationen, 154 Sprachen: Offenbach ist Vorbild in Sachen Integration

    Offenbach ist mit Ausländern regelrecht zugesch...., völlig islamisiert und voller No-Go-Areas für Deutsche. Viele Leute, die nach langer Zeit wieder mal nach Offenbach kommen, sind schockiert, fühlen sich fast wie im Orient. Und von den 154 Sprachen dürften wohl die meisten "Allahu-akbar"-Sprachen sein . . .
    "...und dann gewinnst Du!"

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