Sahra Wagenknecht und Oskar Lafontaine haben vor einigen Wochen die linke Sammlungsbewegung "Aufstehen" ins Leben gerufen. 100000 Unterstützer werden inzwischen gezählt. Man muss allerdings wissen, dass es sich hier um Newsletter-Abonnenten handelt und nicht um zahlende oder eingeschriebene Mitglieder. Was aber soll diese Bewegung eigentlich? Wagenknecht will eine linke Mehrheit zustande bekommen. Braucht man dazu so eine Bewegung? Die linken Parteien SPD, Grüne und die Linke existieren bereits. Niemand hindert sie an eine Zusammenarbeit. Gerne verweist man auf Frankreich, wo Emmanuel Macron seine Bewegung "En Marche" auf die Beine stellte und es bis ins Präsidentenamt schaffte. Es wird aber vergessen, dass Macron, der ja aus der sozialistischen Partei stammt und Minister in der sozialistischen Regierung von Premier Valls war, mit seiner Bewegung der sozialistischen Partei schwer geschadet und sie zur Bedeutungslosigkeit degradiert hat. Macron hat eine neue Partei geschaffen und nicht etwa den bestehenden linken Parteien neues Leben eingehaucht. Wagenknecht ist in ihrer linken Partei die sicher umstrittenste aber eben auch populärste Politikerin. Sie eckt an und das ist ihr Problem. Die Mehrheit der Partei steht nicht hinter ihr. Und ihre Sammlungsbewegung? Sie kann eine Million Newsletter-Empfänger haben, sie wird damit nichts erreichen.