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„Aquarius“ wieder im Einsatz – 141 Migranten gerettet
Wieder in Sichtweite vor der libyschen Küste. Die Position wurde den Schleppern schon durchgegeben und die Boote stechen wieder in See:
Rettungszone vor libyscher Küste „Aquarius“ wieder im Einsatz – 141 Migranten gerettet
Das Rettungsschiff „Aquarius“ hat 141 Migranten von zwei Holzbooten im Mittelmeer gerettet. Es waren die ersten Einsätze nach der tagelangen Odyssee im Juni. Das rettungsschiff „Open Arms“ darf hingegen nicht auslaufen.
Das Rettungsschiff „Aquarius“ hat 141 Migranten von zwei Holzbooten im Mittelmeer gerettet. Die Einsätze am Freitag waren die ersten für die Organisationen Ärzte ohne Grenzen und SOS Méditerranée nach der Abfahrt des Schiffs in Marseille vergangene Woche.
Die Helfer kündigten auf Twitter an, zunächst weiter in der Rettungszone bleiben zu wollen, um Ausschau nach Booten zu halten. Bei der ersten Rettung nördlich vom libyschen Suwara waren 25 Migranten gerettet worden, wenig später 116 weitere. Die relevanten Behörden seien benachrichtigt worden.
Die „Aquarius“ kreuzt derzeit in einer Region, die Libyen kürzlich als eigene Such- und Rettungszone ausgerufen hatte und in der es für die Koordination von Rettungen zuständig ist.
Die Aquarius ist das Rettungsschiff einer privaten Hilfsorganisation, dessen Heimathafen Mukran (Insel Rügen) ist. Gründer dieser Hilfsorganisation ist Klaus Vogel.
Auf der eigenen Seite seiner Organisation:
3 Jahre SOS MEDITERRANEE e.V. – Beitrag von Kapitän und Gründer Dr. Klaus Vogel
Liebe Mitglieder und Unterstützer*innen von SOS MEDITERRANEE!
Heute vor drei Jahren, am 9. Mai 2015, dem Europatag, haben wir in Berlin im „Haus der Kulturen der Welt“ das internationale Netzwerk SOS MEDITERRANEE gegründet – eine zivile Organisation für die Rettung von Menschen im Mittelmeer mit Unterstützer*innen aus ganz Europa. Wir haben alle Kraft darangesetzt, mit einem großen Rettungsschiff ins Mittelmeer zu fahren, um dort die Menschen zu retten, die auf der Flucht vor Armut, Hunger und Gewalt in Seenot sind. Nach einer großartigen Fundraising-Aktion in Deutschland und Frankreich konnten wir am 22. Dezember 2015 den Chartervertrag für die Aquarius unterschreiben. Mit dem ehemaligen Fischereischutzboot sind wir von Sassnitz auf Rügen aufgebrochen und über Bremerhaven, Marseille, Palermo und Lampedusa in das Seegebiet vor der Küste von Libyen gefahren. Seit dem 26. Februar 2016 sind wir dort im Einsatz mit unserem SOS MED-Rettungsteam und dem medizinischen Team – zuerst von „Médécins du Monde“ und seit Mai 2016 in Partnerschaft mit „Ärzte ohne Grenzen“.
Nach 10 Tagen auf hoher See hatten wir am 7. März 2016 unseren ersten Rettungseinsatz: 68 Menschen in einem langen grauen Schlauchboot. Die 58 Männer und 10 Frauen auf dem unsicheren Boot hatten Todesangst. Auf der Flucht durch die Sahara und in Libyen haben sie Schreckliches erlebt. In das Boot sind sie mit Gewalt gezwungen worden. Später erfahren wir, dass beim Einsteigen mehrere der Flüchtenden getötet wurden. Einige von ihnen sind krank, mindestens einer ist verletzt. Alle kommen aus Afrika südlich der Sahara, aus Gambia, Senegal, Mali und Sierra Leone. Sie sind barfuß, hungrig und ohne Besitz. Auf der Aquarius sind sie zum ersten Mal nach langer Zeit in Sicherheit.
Seit diesem ersten Einsatz sind wir mit der Aquarius mehr als zwei Jahre lang ununterbrochen zwischen Lampedusa und Libyen unterwegs. In mehr als 200 Rettungseinsätzen haben wir mehr als 28.000 Menschen sicher aufgenommen und nach Absprache mit der Rettungsleitstelle in Rom nach Italien gebracht. Inzwischen unterstützen vier Vereine von SOS MEDITERRANEE in Deutschland, Frankreich, Italien und der Schweiz die Rettungsarbeit der Aquarius und berichten fast täglich über die Lage der Flüchtenden im Mittelmeer.
Manchmal sind wir zu spät gekommen und mussten Boote retten, die bereits im Sinken waren. Wir mussten Tote bergen, die auf der Überfahrt gestorben waren, und Ertrunkene aus dem Wasser ziehen. Die Tätigkeit von SOS MEDITERRANEE und der anderen zivilen Rettungsorganisationen ist der verzweifelte Versuch, die Rettung der Flüchtenden im Mittelmeer nach dem Abbruch der italienischen Seenotrettungsoperation „Mare Nostrum“ fortzusetzen. Es kommen weiterhin Flüchtlingsboote über See. Diese Menschen sind in höchster Lebensgefahr, ihre Lage ist katastrophal. Ihre Rettung ist eine humanitäre Pflicht und duldet keinen Aufschub.
Unsere Forderungen an die europäische und internationale Politik:
- die Rettungsmaßnahmen im zentralen Mittelmeer müssen unterstützt und drastisch erhöht werden. Die Arbeit der zivilen Organisationen ist ein Beitrag um die Todesfälle auf See zu verringern. Eine Lösung aber sind wir nicht.
- die geretteten Personen müssen gemäß internationaler Vorschriften in einen sicheren Hafen gebracht werden. Libyen zählt nicht dazu;
- die Kriminalisierung ziviler Organisationen, deren einziges Ziel das Retten von Menschen auf See ist, muss beendet werden;
- der Schutz und die Wahrung des menschlichen Lebens und der Würde müssen auch auf See Vorrang haben
Die europäische Zivilgesellschaft hat sich in den vergangenen drei Jahren massiv für Flüchtende im Mittelmeer eingesetzt und so den Tod Tausender Menschen verhindert. Um weiterhin Schutzsuchende im Mittelmeer aus akuter Lebensgefahr zu retten und über ihre Schicksale zu berichten, bitten wir um Ihre nachhaltige Unterstützung. Bleiben sie bei uns – Werden Sie Fördermitglied von SOS MEDITERRANEE.
Ihr Klaus Vogel
Kapitän und Gründer von SOS MEDITERRANEE
Klaus Vogel ist Kapitän und Historiker. Nach dem Ende des italienischen Seenotrettungsprogramms „Mare Nostrum“ gründete er 2015 gemeinsam mit Mitstreiter*innen aus ganz Europa die europäische Seenotrettungsorganisation SOS MEDITERRANEE. Klaus Vogel ist Gründungsvorsitzender des deutschen Vereins.
Seine Organisation erhielt 2017 einen Preis:
2017 Deutsch-Französischer MedienpreisEs ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister
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AW: „Aquarius“ wieder im Einsatz – 141 Migranten gerettet
Seenotrettung:
"Aquarius" sucht wieder sicheren Hafen
Das private Rettungsschiff hat 141 Menschen an Bord, die es aus dem Mittelmeer gerettet hat. Seit Freitag versucht es, einen sicheren Hafen zugewiesen zu bekommen.
Das private Rettungsschiff Aquarius sucht erneut mit geretteten Menschen an Bord einen sicheren Hafen. Ärzte ohne Grenzen und SOS Méditerranée, die das Schiff gemeinsam betreiben, forderten in einer gemeinsamen Mitteilung die EU-Staaten auf, der Aquarius einen Hafen zuzuweisen. An Bord des Schiffes sind den Angaben zufolge 141 Menschen, die die Besatzung am Freitag in zwei Einsätzen aus dem Mittelmeer in der libyschen Such- und Rettungszone gerettet hat.
Die Zone schließt auch internationale Gewässer vor der libyschen Seegrenze mit ein. Darin sind zwar die libyschen Behörden für die Koordinierung von Rettungen zuständig. Doch die Leitstelle in der Hauptstadt Tripolis habe dem Schiff mitgeteilt, dass sie ihm keinen sicheren Hafen zuweisen könne, so die Betreiber der Aquarius. Deshalb fahre das Schiff nun nach Norden und kontaktiere andere Seenotleitstellen, um einen sicheren Hafen anlaufen zu können.
Die libysche SAR-Zone im Mittelmeer
"Search and Rescue"-Zone
Tripolis
Ägypten
Libyen
Tunesien
Italien
Griechenland
Mittelmeer
Quelle: International Maritime Organization ZEIT ONLINE
An Bord des Schiffes befinden sich laut den Betreibern unter anderem 67 unbegleitete Minderjährige. Mehr als 70 Prozent der Geretteten stammten aus Somalia und Eritrea. Ihr medizinischer Zustand sei stabil.
"Grundprinzip der Seenotrettung ist bedroht"
Die Geretteten hätten außerdem der Crew berichtet, dass sie vor der Rettung durch die Aquarius fünf anderen Schiffen begegnet seien, die nicht geholfen hätten. "Das Grundprinzip, Hilfe suchende Menschen in Seenot zu retten, ist bedroht", sagte Aloys Vimard, Projektkoordinator von Ärzte ohne Grenzen. Das Risiko, dass einem Schiff wegen aus Seenot geretteter Menschen ein sicherer Hafen verwehrt werde, könne Kapitäne davon abhalten, Menschen auf See zu helfen.
Im Juni hatten sich Malta und Italien geweigert, die Aquarius in ihre Häfen einlaufen zu lassen. Das Schiff, an dessen Bord sich 600 Flüchtlinge befanden, durfte schließlich im spanischen Valencia anlegen. Auch nach der Fortsetzung des Einsatzes ist unklar, wohin gerettete Menschen gebracht werden könnten.
Die Aquarius hat nach Angaben von SOS Méditerranée seit 2016 mehr als 29.300 Menschen aus Seenot gerettet. Sie ist eines der wenigen privaten Rettungsschiffe, die noch auf dem Mittelmeer verblieben sind.
Macht mit Familiennachzug eine deutsche Großstadt.Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister
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13.08.2018, 16:56 #3
AW: „Aquarius“ wieder im Einsatz – 141 Migranten gerettet
Die Retter sind nicht mehr zu retten.
Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.
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AW: „Aquarius“ wieder im Einsatz – 141 Migranten gerettet
Nun findet die Aquarius keinen Hafen, um die Flüchtlinge abzuladen. Da schaltet sich Frankreich ein, mit Verlaub - ein Brüller:
Französische Initiative
Suche nach Hafen für "Aquarius" geht weiterFrankreich hat mit anderen Mittelmeeranrainern Gespräche aufgenommen, um eine Lösung für die 141 Migranten auf dem Rettungsschiff "Aquarius" zu finden. Ziel sei es, "schnell" einen Aufnahmehafen zu finden, hieß es aus dem Elysée-Palast.Frankreich verwies zugleich darauf, dass das internationale Seerecht vorschreibe, dass der nächstgelegene Hafen angesteuert werden müsse. Da sich das Schiff zwischen Italien und Malta befinde, seien die französischen Häfen nicht die nächsten.Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister
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14.08.2018, 17:15 #5
AW: „Aquarius“ wieder im Einsatz – 141 Migranten gerettet
Das Schiff fährt wohl unter der Flagge von Gibraltar. Damit, so Italien, ist Großbritannien für die "Flüchtlinge" verantwortlich.
Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.
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