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    Die Jubelmeldung des heutigen Tages

    Hamburger Schule macht Schule
    Von wegen Multikulti-Chaos: Brennpunkt-Lehrerin erklärt, wie ihr die Integration gelingt



    Der Lehrer betritt die Klasse, es herrscht Chaos: 30 Schüler rennen umher, schreien in verschiedenen Sprachen durcheinander, der Lehrer scheint machtlos. “Die zu ermahnen, ergibt keinen Sinn – die verstehen ja eh kein Deutsch. Oder die wollen mich nicht verstehen.”
    So stellen sich viele den Unterricht an Brennpunktschulen vor: Unmotivierte Kinder mit verschiedenen Migrationshintergründen, frustrierte Lehrer, die gegen das Multikulti-Chaos nicht ankommen. Negative Berichterstattung über das Thema gibt es zuhauf.
    An unserer Schule herrscht natürlich auch mal Chaos – aber glücklicherweise lassen sich unsere Lehrer nicht von Vorurteilen über Schüler mit Migrationshintergrund einnehmen oder negativen Meinungen frustrieren.
    Integration funktioniert bei uns – obwohl so viele Schüler Migrationshintergrund haben

    Ich unterrichte an einer Grundschule im Hamburger Brennpunktviertel Wilhelmsburg und kann behaupten: An unserer Schule funktioniert Integration gut – obwohl etwa 80 Prozent der Schüler Migrationshintergrund haben.
    Das liegt einerseits an unseren motivierten Lehrern – denn wer in einem Brennpunktviertel unterrichten will, macht das in der Regel aus Herzblut.
    Andererseits liegt das am Projekt SchulMentoren, das an unserer Schule große Erfolge feiert und das ich koordiniere. Dabei unterstützen sich Schüler und Eltern aus verschiedenen Ländern sowie Lehrer gegenseitig, helfen sich bei Schul-alltäglichen Problemen und übersetzen auch mal füreinander.
    Bei uns gibt es zwei Modelle von Mentoring: einerseits die Elternmentoren und andererseits die Schülermentoren. Die Elternmentoren helfen anderen Eltern, deren Kinder in der Schule zu unterstützen – die Schülermentoren unterstützen andere Schüler im Alltag.
    Viele Eltern haben ein unterschiedliches Verständnis von Schule

    Gerade Schule ist ein Ort, an dem es schnell zu Missverständnissen kommen kann – an Brennpunktschulen, wo in der Regel ein hoher Migrationsanteil herrscht, passiert so etwas umso schneller: Das liegt daran, weil viele Familien ein unterschiedliches Verständnis vom Schulsystem mitbringen.
    In der Türkei ist es zum Beispiel so, dass die Schule als viel stärkere pädagogische Institution wahrgenommen wird als hierzulande. Dort mischen sich Eltern deutlich seltener ins Schulgeschehen ein, andersherum zählt es auch als Versagen eines Lehrers, wenn er die Eltern in einer Schulangelegenheit kontaktiert.
    Viele Eltern, die nach Deutschland eingewandert sind, müssen erst einmal lernen, dass ihre Initiative hier stärker gefragt ist und sie auch mitreden dürfen. So habe ich es einmal bei einer indischen Mutter erlebt, die einfach nicht wusste, wie sie ihr Kind am besten auf den deutschen Schulalltag vorbereitet.
    Eine türkische Mutter hat einer indischen geholfen

    Daraufhin hat eine unserer Elternmentoren, eine türkische Mutter, sich eingeschaltet: Sie bot an, die indische Mutter zu kontaktieren und ihr genau zu erklären, wie sie sicherstellt, dass ihr Kind alle Schulmaterialien dabei hat, wie die Bücherausleihe in der Schulbibliothek funktioniert, welche Formulare für die Administration ausgefüllt werden müssen.
    Anfangs war ich skeptisch, ob die türkische und die indische Mutter miteinander zurechtkommen würden. Schließlich konnte die indische Mutter nicht so gut deutsch, und die türkische sprach mit Akzent. Es hat aber alles gut geklappt, seit dem Gespräch der beiden Mütter, wirkt es, als ob der indische Sohn viel besser in den Schulalltag integriert sei.
    Das hat mir bewiesen: Selbst wenn Eltern keine gemeinsame Muttersprache haben – sie kennen die alltäglichen Herausforderungen, mit denen ihre Kinder konfrontiert werden, oft besser als wir Lehrer und können sie anderen Eltern besser kommunizieren.
    Auch scheint der gemeinsame Faktor, nicht aus Deutschland zu stammen, zu verbinden. In interkulturellen Situationen gehen Eltern, die nicht von hier stammen, auf Probleme ein, die wir Lehrer vielleicht gar nicht auf dem Schirm haben.
    Auch die Kinder unterstützen sich gegenseitig

    Besonders schön ist auch zu merken, dass die Kinder der Elternmentoren Spaß daran finden, zu helfen, und sich häufig für das Schülermentoren-Programm bewerben. Dabei werden sie dazu ausgebildet, jüngeren Mitschülern im Alltag zu helfen.
    Ich hatte zum Beispiel einmal eine Schülerin aus der Dominikanischen Republik, die Schwierigkeiten hatte, Buchstabenlaute zu lernen, weil sie die Beispielbilder nicht mit den Lauten zusammenbringen konnte: Wenn man das deutsche Wort für “Igel” nicht kennt, ist es natürlich schwierig, mithilfe dessen den Buchstaben i zu lernen.
    Daraufhin hat sich eine Schülermentorin gemeldet, die sich geduldig mit dem Mädchen hingesetzt hat, um ihr alle Buchstaben und die passenden Bilder zu erklären. Sogar ein eigenes Memory-Spiel hat sie gebastelt, um dem Mädchen zu helfen. Es war toll, zu sehen, wie sich die Schüler gegenseitig helfen und so auch in den deutschen Schulalltag integrieren.
    Integration funktioniert heute besser als damals

    Ich weiß, dass solche Situationen keine Selbstverständlichkeit sind, beziehungsweise vor allem in der Vergangenheit keine waren. Kulturelle Sensibilität und der Wille, Kinder sowie Eltern zu integrieren, waren vor einigen Jahren noch nicht gang und gäbe, wie die Erzählung einer Freundin von mir beweist:
    Der heute 35-Jährigen, die gebürtig aus Afghanistan stammt, wurde aufgrund ihrer Wurzeln kein Gymnasiumsbesuch zugetraut. Im Endeffekt hat sie das Abitur und Studium dennoch geschafft, heute ist auch sie Lehrerin. Aber ihr wurden auf ihrem Werdegang deutlich mehr Steine in den Weg gelegt, als es heute der Fall wäre.
    Heutzutage entsteht eine Generation von Schülern mit Migrationshintergrund, die viel häufiger Erfolgsgeschichten zu berichten wissen, als es noch bei unserer Generation der Fall war. Ich freue mich, dass unsere Schule zu solchen Erfolgsgeschichten beitragen kann.
    Ich glaube, das Projekt SchulMentoren funktioniert an unserer Schule so gut, weil die Eltern motiviert sind und einfach Spaß an der Sache haben. Viele der Eltern verstehen sich auch privat gut und unternehmen gemeinsam etwas auch außerhalb der Schule. Die positive Haltung geben sie an ihre Kinder weiter – und damit werden natürlich auch wir Lehrer unterstützt.
    Lehrer werden an unserer Schule von Eltern und Schülern entlastet

    Wenn Lehrer wissen, dass sie Hilfe von Eltern und Schülern bekommen, können sie natürlich auch entspannter unterrichten. Eine Kollegin von mir nimmt zum Beispiel regelmäßig die Elternmentoren in Anspruch, um bei Gesprächen übersetzen zu lassen – und freut sich, dass sie so bei ihrer Arbeit entlastet wird.
    Obwohl sich unsere Schüler, Eltern und Lehrer gut untereinander verstehen, sich gegenseitig gut integrieren und so Ausgrenzung vermieden wird, kämpfen wir mit einem Problem: Weil wir den Ruf einer Brennpunktschule haben, bewerben sich nicht genügend Lehrer bei uns.
    Die Kollegen, die sich bei uns bewerben, sind wirklich mit Herzblut dabei und sehen, wie gut Integration bei uns funktioniert. Natürlich gibt es auch mal schwierige Schüler, die gibt es an jeder Schule. Umso wichtiger ist es deswegen, gemeinsame Lösungen für problematische Situationen zu finden.
    Deswegen bin ich froh, dass es an unserer Schule die Eltern- und Schülermentoren gibt – sie helfen auf jeden Fall dabei, Integration auch von innen heraus zu schaffen und tragen so zu einem harmonischen Miteinander bei.
    Über das Projekt SchulMentoren


    • Das Projekt “SchulMentoren – Hand in Hand für starke Schulen” wurde mit Fördermitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) durch die Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration (BASFI), der Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB) und der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen (BSW) ins Leben gerufen.
    • Projektreferentin Mareike Stellmach sagt über die Entstehung des Projekts: “Vor einigen Jahren haben sich einige Schulleitungen aus Wilhelmsburg, einem Brennpunktviertel in Hamburg, zusammengetan und sich an die Behörde für Schule und Berufsbildung gewendet.” Deswegen unterstützt SchulMentoren seit 2013 Schulen in schwieriger Lage. “Momentan betreuen wir Mentoring-Programme an 33 Schulen in Hamburg”, sagt Stellmach.
    • “An diesen Schulen haben wir zusammen mit den Schulleitungen und Lehrern ganz individuelle Mentoringprogramme entwickelt: Je nach Bedarf betreuen schulische Koordinationen, das heißt ausgewählte Lehrer, an ihren Schulen Eltern- oder Schülermentoren oder auch externe Ehrenamtliche, die wiederum Schüler und deren Eltern in ihrem Schulalltag unterstützen und begleiten oder bei Fragen rund um Schule weiterhelfen.“
    • Besonders wichtig findet Stellmach, Familien, die gerade erst nach Deutschland gekommen sind, zu vermitteln, dass sie willkommen sind: “Sie sind willkommen, mitzubestimmen, mitzureden und sich in Schule einzubringen, selbst wenn sie die deutsche Sprache noch nicht gänzlich beherrschen.”


    https://www.focus.de/panorama/welt/g...d_9392226.html
    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

  2. #2
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    AW: Die Jubelmeldung des heutigen Tages

    Von den deutschen Schülern ist natürlich nicht die Rede. Sie werden untergebuttert, fertiggemacht und rassistisch beleidigt. Aber das ist ja in den Augen der Gutmenschen kein Thema. Deutsche können keine Opfer sein.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  3. #3
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    AW: Die Jubelmeldung des heutigen Tages

    Mönchweiler
    Musterbeispiel perfekter Integration


    Der in Mönchweiler aufgewachsene Outdoor-Experte Umut Bora mit türkischen Wurzeln profitiert noch heute von der Weitsicht seiner Eltern.
    Mönchweiler/VS-Villingen. Er ist in Villingen geboren, in Mönchweiler aufgewachsen, hat türkische Wurzeln und eine muslimische Erziehung genossen. Die Devise seiner politisch liberalen Familie lautete stets Integration statt Abschottung. Sport und Vereinszugehörigkeit standen dabei auf der Liste ganz oben. Raus aus dem Haus! Diese elterliche Devise hat Umut Bora geprägt. Heute bringt der 38-Jährige Outdoor-Spezialist andere auf Trab.
    Es muss in den Genen liegen. Vater Demir, der in Istanbul ein kleines Sportgeschäft betrieb, bevor er vor 40 Jahren zusammen mit seiner Frau Belkis, einer Lehrerin, im Schwarzwald eine neue Heimat fand, war guter Schwimmer und in jeder Beziehung ein Bewegungsmensch. "Er hat sich als Jugendlicher zusammen mit anderen in einem Boot so weit aufs Wasser fahren lassen, bis das Ufer fast nicht mehr zu sehen war. Dann ging’s los. Wer zuerst wieder am Festland war, hatte gewonnen", schildert Bora die Erzählungen des Papas. Der sorgte auch in der neuen Heimat Deutschland dafür, dass es Umut und seinem älteren Bruder nicht langweilig wurde. Waldspaziergänge, Schwimmbad, Turnen, Tischtennis, Fußball – das Programm war breit gefächert und hatte einen zusätzlichen Effekt: Es lief meist in den entsprechenden Vereinen ab. Kontakte zu anderen, Förderung der Sprache – Integration in Reinkultur sozusagen. Das hat die beiden Bora-Söhne geprägt. Der neun Jahre ältere Ozan läuft noch heute Marathon, Umut mag’s auf andere Weise extrem: an Felsen, auf Bergpfaden und Flüssen, die durch Schluchten brausen, oder bei Eiseskälte im selbst gebauten Iglu. Da sind Schneeschuhwanderungen im verschneiten Schwarzwald, die sein Angebot ebenfalls beinhaltet, geradezu Entspannungsübungen.
    ehre zum Gas- und Wasserinstallateur

    Abzusehen war der Schwenk ins Outdoor-Geschehen zunächst nicht. Abgeschlossene Lehre zum Gas- und Wasserinstallateur, nebenher besagte Klub-Engagements in Mönchweiler – alles noch nicht wirklich spannend. Etwas spezieller wurde die Sache, als er zusammen mit seinem Sport-Kollegen Benjamin Kaiser eine Hindernis-Parcours-Gruppe im Turnverein etablierte. Das Schlüsselerlebnis kam allerdings erst wesentlich später. Da war Umut Bora bereits 22 Jahre alt. Ein Kollege nahm ihn mit in die Rottweiler Kletterhalle von Manuel und Sandra Bronner. "Und von da an war’s um mich geschehen", schildert er die Eindrücke in der Vertikalen.

    "Die beiden haben mich dann gefragt, ob ich nicht auch mal Bock auf Canyoning und Rafting hätte", erinnert sich Bora. Er hatte – und wie. Die Lust war so groß, dass er es nicht beim einfachen Mitmachen beließ. Er wollte mehr, tiefer in die Materie eindringen. Selbst Guide sein, nicht nur geführt werden, diese Vorstellung entwickelte sich. Und er machte Nägel mit Köpfen. Neben seiner beruflichen Tätigkeit absolvierte er eine Ausbildung zum staatlich geprüften Wildwasser- und Rafting-Guide, zum Kletterpark-Trainer und Ende 2013 zum Tiroler Bergwanderführer. Tirol deshalb, weil erstens die Qualität der Ausbildung vorzüglich war und zweitens die Canyoning- und Rafting-Aktivitäten vorzugsweise in der Alpenrepublik über die Bühne gingen. Bereits 2011 hatte er ein Kleingewerbe angemeldet und quasi nebenberuflich Outdoor-Aktivitäten angeboten. Im Jahr 2014 wagte er den endgültigen Schritt, kündigte in seinem erlernten Beruf und war fortan sein eigener Herr. Fast: Die Rafting- und Canyoning-Aktivitäten finden unter dem Dach eines großen Anbieters (Aquamonte) statt. Für diesen führt er Gruppen bei rasenden Floßfahrten auf dem Inn in der Imster Schlucht oder im Ötztal beim Canyoning in der Höllwiesenklamm (für Einsteiger) und Auerklamm (für Unerschrockene).

    Bei der Antwort auf die Frage nach den Gefahren, die bei derlei Unternehmungen lauern, lässt sich Umut Bora Zeit. "Ein Risiko besteht natürlich immer", sagt der 38-Jährige, der seit 13 Jahren die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt. Dieses sei beim Canyoning auf den vermeintlich leichten Gehpassagen am größten. Wenn im Neoprenanzug und natürlich mit Helm gerutscht, abgeseilt oder gesprungen werde, dann könne sich der mit einem Klettergurt gesicherte Kunde gänzlich in die Hände des Führers begeben. "In den Laufpassagen kommt es eher einmal vor, dass einer auf einen Stein tritt und sich den Knöchel verstaucht oder das Knie verdreht. Was Schlimmeres hat es jedoch bei mir noch nie gegeben", sagt er und klopft dabei mit den Knöcheln auf den Holztisch. Richtig unbehaglich war’s nur bei einer Tour, die er als Rafting-Azubi mitmachte. Da ging die Hälfte der Besatzung in schwierigem Wasser über Bord. Alle blieben unversehrt, aber Bora gesteht: "Da habe ich mal kurz überlegt, ob es das Richtige für mich ist." Doch die Zweifel waren schnell wieder verschwunden.

    Vom Kind bis zur Seniorin

    Das Altersspektrum derer, die heute seine Dienste buchen, ist breit. Eine Sechsjährige im Schnupper-Kletterkurs, eine 73-jährige Dame beim Schneeschuhwandern auf dem Feldberg und dazwischen der Rest, Männlein und Weiblein halten sich in etwa die Waage. Motivation der Kunden? "Viele brauchen einen Gegenpol zum beruflichen oder privaten Stress. Man kann das Ganze auch als Burnout-Prävention bezeichnen. Wenn man am Fels oder auf dem Wasser eine heikle Situation meistert, dann steckt man auch andere Belastungen leichter weg", ist Bora überzeugt. Und entsprechende Rückmeldungen bestätigen diese These. Ein weiterer Schwerpunkt seines Angebots liegt auf Teambuilding-Maßnahmen, die Firmen, Klubs und auch Schulen immer wieder gerne in Anspruch nehmen. Angestellte im klassischen Sinne hat er nicht. Wenn’s zu Sache geht, steht aber ein Kreis von Helfern und Führern zur Verfügung. Einsatz auf Zuruf sozusagen.

    Seit Bora 24 ist, wohnt er in Villingen, inzwischen zusammen mit seiner Frau Karin in der Wöschhalde. Und wo bringt er seine Ausrüstung unter? Bei dieser Frage schmunzelt er. Und zurück wird der Bogen geschlagen nach Mönchweiler. In einem Schuppen seiner Eltern liegen und stehen all die Dinge, die er für seine Aktivitäten benötigt. "Ich hab die beiden ganz schön in Beschlag genommen", gesteht er. Bald wird Umut Bora Papa. "Meine Frau ist schwanger. Und da bin ich derzeit etwas mitschwanger", räumt er lachend ein und streicht sich über den allerdings nicht sehr ausgeprägten Bauch. Der wird sich schnell zurückbilden, wenn’s demnächst wieder in die Berge und aufs Wasser geht.
    https://www.schwarzwaelder-bote.de/i...adcee189c.html
    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

  4. #4
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    AW: Die Jubelmeldung des heutigen Tages

    Vater Demir.... war guter Schwimmer und in jeder Beziehung ein Bewegungsmensch.

    Dann war er unter Türken ein Außenseiter. Unsere Freunde aus dem sonnigen Süden pflegen eher dem Müßiggang. Keine Kalorie unnötig verbrennen, man könnte sie ja noch mal brauchen.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  5. #5
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    AW: Die Jubelmeldung des heutigen Tages

    '
    Das Foto - auch sehenswert - bitte dem Artikel entnehmen:
    https://www.schwarzwaelder-bote.de/i...1218aab69.html


    Winterlingen Nach Flucht: Syrisches Paar heiratet
    Von Tobias Göttling 13.08.2018 - 10:05 Uhr




    Die Braut schneidet die Hochzeitstorte an, die sich dann die Gäste munden lassen. Foto: Göttling

    Winterlingen/Bitz - International war die Gästeschar bei der Hochzeit eines jungen syrischen Paares in Winterlingen. Sie waren als Flüchtlinge nach Deutschland gekommen und haben sich auf der Alb hervorragend eingelebt.


    Um 17.30 Uhr geht’s los: Das Brautpaar Marwa und Aziz ist vom gemeinsamen Fotoshooting zurück und wird mit lautem Applaus und Gesängen auf offener Straße von Familienangehörigen und Freunden vor dem Haus der Familie in Winterlingen empfangen. Neben syrischen, türkischen, osteuropäischen und afghanischen Freunden sowie einem Somalier warten auch dutzende deutsche Freunde, Begleiter und Bekannte, darunter der evangelische Pfarrer Ernst Nestele, der mit Familie und Freunden aus der Kirchengemeinde erschienen ist. "Für uns war es eine große Freude, dass wir eingeladen wurden", sagt er: "Zu gelebter Integration gehört auch dazu, gemeinsam Feste zu feiern."

    Im langen Autokorso und einem eigens für Familienangehörige gemieteten großen Fahrzeug geht es nach Bitz, wo ein türkischer Bekannter das Fest für das Paar organisiert: in der Festhalle, wo bereits ein Sänger singt und das zur Pianobegleitung das Hochzeitspaar musikalisch begrüßt.

    Der 22-jährige Mohamad gehört als Bruder der Braut zum engsten Kreis und erzählt, dass es bei Hochzeiten in Syrien völlig normal sei, dass 400 bis 600 Gäste mitfeiern. Ein Verwandter von Bräutigam Aziz hat gar mit tausenden Gästen gefeiert: dem gesamten Dorf. So viele sind es in Bitz nicht: Viele Freunde, Verwandte und selbst engste Familienangehörige – von der Großfamilie des Bräutigams hat der Kriegs nur einen Teil übrig gelassen – können Videos der Feier nur über "WhatsApp" und "Instagram" mitverfolgen. Dafür hat das Paar alle Bekannten und Freunde in Deutschland eingeladen. Herkunft, Religion und Hautfarbe spielten keine Rolle: "Es gefällt mir, dass so viele Deutsche und Menschen anderer Nationen mit uns tanzen und Spaß haben", freut sich Mohamad.

    Für Essen sorgt der Organisator aus Winterlingen zusammen mit seiner Familie. Die Gäste werden direkt am Platz bedient und essen in den Musikpausen des sechsstündigen Tanzabends. Zur Erholung zwischen den Tänzen darf das Brautpaar auf einem edlen weißen Hochzeitsthron Platz nehmen und auch mal zuschauen. Später folgt die Torte, die ebenfalls – wie fast alles bei der Feier – weiß funkelt. "Lady First": Nachdem sie die Torte angeschnitten hat, darf Braut Marwa das erste Stück naschen, das Bräutigam Aziz ihr überreicht.

    Auf diesen Moment mussten die beiden ehemaligen Flüchtlinge lange warten: Seit einiger Zeit arbeitet Aziz in einer Pizzeria, musste für die Feier und den Unterhalt für seine Frau und sich fleißig sparen und – wie die gesamte Familie – gründlich Deutsch lernen. Gemeinsam zeigen darf sich das Paar erst seit der Verlobung. Allerdings nur in der Gruppe mit anderen. Küssen und Zusammenziehen sind sogar erst ab der Hochzeit erlaubt. Der erste Kuss ist für das Brautpaar von entsprechend besonderer Bedeutung.

    Geheiratet wird – nach syrischem Verständnis – nicht nur eine Person, sondern die ganze Familie. Aziz hatte sich bereits 2015 auf die Flucht entschieden, mit der Familie seiner späteren Frau nach Deutschland zu gehen und seine eigene zu verlassen – eine schwere Entscheidung für den damaligen Teenager, der gleich vier Geschwister im Krieg verloren hat. Obwohl er seine restliche Familie vermisst, sagt Aziz: "Ich bin glücklich, weil meine Freunde zu meiner Hochzeit gekommen sind." Getanzt, so berichtet er, werde auf dieser Hochzeit arabisch, kurdisch und türkisch mit ganz unterschiedlichen Takten.

    Das gemeinsame Tanzen mag die Braut besonders, wie sie verrät. Neben ihrem glamourösen Brautkleid fallen die Henna-Muster an ihrer Hand auf. Am Henna-Abend, dem Vorabend der Hochzeit, den sie gemeinsam mit dem Bräutigam und der Familie verbracht hat, werden Hände und Füße der Braut professionell mit filigranen Henna-Mustern verziert. Dieser Körperschmuck steht für Fruchtbarkeit und Glück und soll die Braut noch schöner machen.

    Gutes, üppiges Essen, beste Stimmung und viele Attraktionen

    Der 18-jährige Mohamed aus Somalia ist einer der Gäste und betont: "Mir gefällt die Hochzeit sehr gut. Das Essen ist super", und auf der Feier werde viel geboten. In Winterlingen kenne man sich. So sei es für ihn selbstverständlich, gerne mitzufeiern. Auch der 25-jährige Afghane Mustafa, der sich ehrenamtlich für die Kleinkunstbühne K3 in Winterlingen engagiert, tut das. Die Flüchtlinge kennen sich nicht nur untereinander, sondern sind auch mit vielen, schon lange im Ort lebenden Bewohnern gut vernetzt. Dass solche Netzwerke und gemeinsame soziale Aktivitäten enorm wichtig seien, betont Katharina Schwalb, regionale Projektleiterin der Berufsvorbereitung und Ausbildung des Beruflichen Bildungswerks, die privat mitfeiert.

    Sie beobachtet bei ihren Bemühungen, den Flüchtlingen Praktika und Ausbildungsstellen zu vermitteln, dass es nicht immer einfach sei für die Familie der Braut: "Die Familie ist sehr integrationswillig."

    Mehrfach sei sie selbst von ihr eingeladen worden. Doch Schwalb weiß auch: "Zur Integration gehören immer zwei Seiten. Wenn man Integration einfordert, muss man auch etwas zurückgeben und Gemeinschaft leben.
    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
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  6. #6
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    AW: Die Jubelmeldung des heutigen Tages

    Am Ende des Artikels wird für Ehrenamtliche für einen anderen Nähkreis geworben.

    Nähkreis in der Flüchtlingsunterkunft Obersendling: Hilfe für Integration

    Von Kilian Pinl

    Während die Politik über Rückführungsquoten und Grenzschutz debattiert, bemühen sich Ehrenamtliche um Integration von Geflüchteten – zum Beispiel in der Baierbrunner Straße in München.

    Nähkreis in der Flüchtlingsunterkunft Obersendling


    Herkunft und Sprachbarrieren spielen im Nähkreis schon nach kurzer Zeit keine Rolle mehr.

    Es ist Dienstagnachmittag. Die tiefstehende Sonne taucht den Gemeinschaftsraum in der Baierbrunner Straße in warmes Licht. Es geht geschäftig zu in der Flüchtlingsunterkunft: Während die einen noch Tische und Stühle herbeitragen, packen die anderen bereits Nähmaschinen aus. Es werden Stoffe ausgebreitet, Garn eingefädelt und schon sitzen alle sechs Teilnehmerinnen vor den Nähmaschinen. Ob Vorhang oder Kopfkissen, Kleid oder Rock – woran die Frauen arbeiten möchten, bleibt ihnen selbst überlassen.

    Mireille ist konzentriert bei der Sache: Heute ist die Kongolesin zum dritten Mal dabei und arbeitet an einem Stoffgürtel mit Gummibund. Vor drei Jahren haben Gudrun Hain und Mandy Götz den "Nähkreis" gegründet. Immer dienstags von 17 bis 19 Uhr treffen sie sich mit Geflüchteten, um zu nähen. Damals, noch in der Schertlinstraße, begannen sie ihr Projekt mit einem Materialschrank und zwei Nähmaschinen.

    Mireille beim Nähkreis der Inneren Mission München


    Die Stunden mit der eigenen Näharbeit schenken Frauen wie Mireille Abwechslung und Gemeinschaft.

    Nähkreis Obersendling erhält Stoffspenden von Herstellern und Privatleuten

    Seitdem hat sich viel getan. Die kleine Nähstube ist umgezogen und dank diverser Spenden sind aus zwei mittlerweile sechs Nähmaschinen geworden. Auch die Materialien konnten die Frauen aufstocken – erst kürzlich haben Textilhersteller wieder ein paar hochwertige Stoffrollen gespendet. "Auch kleinere Spenden von Privatleuten helfen uns weiter", sagt Hain.

    Das Schönste an ihrem Angebot ist für Götz jedoch, dass es mal nicht um Probleme gehe, "sondern um viele kleine Erfolge, die wir mit den geflüchteten Frauen feiern dürfen". Das gemeinsame Arbeiten, Lernen und einander Helfen biete den Teilnehmerinnen einen entspannten und zwanglosen Rahmen, in dem sie sich vorurteilsfrei und offen näherkommen können.

    Da der Nähkreis von den Bewohnern der Flüchtlingsunterkunft gut angenommen wird, wollen ihn die Projektleiterinnen künftig noch an einem weiteren Wochentag anbieten. Doch dafür brauchen sie noch weitere helfende Hände. Das muss nicht unbedingt eine Schneiderin sein. Besonders wäre dem Nähkreis geholfen, wenn sich jemand fände, "der die Nähmaschinen inspizieren und warten kann", erzählt Hain. Auch Freiwillige, die auf die Kinder aufpassen oder einfach mitnähen, wären eine große Hilfe.

    Nähkreis in der Flüchtlingsunterkunft Obersendling


    Auch die Kinder verfolgen neugierig das Rattern der Maschinen.
    Nähkreis in München sucht Ehrenamtliche

    Wer sich für eine ehrenamtliche Mitarbeit beim Nähkreis in der Flüchtlingsunterkunft Obersendling in München interessiert, kann sich für nähere Inofs bei der Ehrenamtskoordination der Inneren Mission melden: Tel. (089) 12 69 91-5107.

    https://www.sonntagsblatt.de/artikel...er-integration
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  7. #7
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    AW: Die Jubelmeldung des heutigen Tages

    Ein Artikel mit einigen Ungereimtheiten. Sie flüchtete vor dem Bombenterror in Damaskus, in dem sie jedoch ihre Kinder und ihren Mann zurückließ, um die Kinder vor Gefahren zu schützen.
    Sie ist eine studierte Touristikkauffrau, so der Artikel. Dies ist in Deutschland jedoch ein Lehrberuf und Lehrberufe gibt es in Syrien nicht. Dort wird man im Beruf angelernt. Ein Studium für einen solchen Beruf ist mir nicht bekannt. Aber hier recherchierte die Redaktion anscheinend nicht."Ich habe studiert" als Eigenangabe reicht schon, dies als Tatsache ohne weiteren Beleg in einen Artikel zu übernehmen.
    Ihre Stelle ist eine von Flüchtlingen für Flüchtlinge und sie gäbe es ohne Flüchtlinge gar nicht. Das neue Wirtschaftswunder dreht sich hier um die Aufnahme und die Versorgung der Flüchtlinge. Es gibt noch mehr Fragezeichen, aber als Leser ist man ja mittlerweile abgestumpft und vom Selbstdenken entwöhnt. Die sogenannte Verwaltungsangestellte (auch hier sind eigentlich spezielle Ausbildungen erforderlich) entpuppt sich als "Integrationskraft" und nimmt Anmeldungen von Flüchtlingen entgegen, damit nur ein Anlernjob, den auch Ungelernte ausüben können.

    Aber nun zum Artikel:


    Ein Beispiel für gelungene Integration

    Nach erfolgreichen Deutsch-Kursen an den Iserlohner Euro-Schulen erhielt Dima Kamalmaz (36) dort einen festen Job.

    „Ich habe viel gelernt, es kostet viel Energie und Kraft“, beschreibt Dima Kamalmaz ihren Neuanfang in Iserlohn. Die 36-jährige Syrerin kam als Geflüchtete im Herbst 2014 nach Deutschland. Nach bewilligtem Asylantrag arbeitet die studierte Touristikkauffrau seit zwei Jahren als Verwaltungsangestellte bei den Euro-Schulen in Iserlohn.

    „Das ist meine Schule. Hier habe ich Deutsch gelernt“, ist sie glücklich, dass ihr Chef Özgur Gökce und die Leiterin Astrid Lenhard ihr im Oktober 2016 die Chance eröffneten, dort selbst als Integrationskraft zu arbeiten. Seither vermittelt sie Teilnehmer aus aller Herren Länder in Sprach- und Integrationskurse, die auf das Leben hierzulande vorbereiten. „Ich bin total dankbar, dass ich so eine Möglichkeit bekommen habe.“ Zu ihren Arbeitskollegen unterhält sie ein freundschaftliches Verhältnis: „Wie Familie.“

    Die zweifache Mutter ist ein Beispiel für gelungene Integration. Im Oktober 2014 flüchtete sie mit ihrem Bruder vor dem Bombenterror in Damaskus. Ihre Töchter Tala (12) und Maya (8) blieben zunächst mit dem Vater dort. „Eine Flucht mit Kindern haben wir wegen der bekannten Gefahren ausgeschlossen.“ Mit dem Flugzeug ging’s nach Istanbul, von dort zu Fuß bei Nacht über die grüne Grenze nach Nordgriechenland und mit dem Bus nach Athen. Mit dem Flugzeug dann weiter nach Mailand und München. Nach einer 25-tägigen Reise kam sie in der Dortmunder Erstaufnahmestelle an. Von da aus ging es weiter in die Flüchtlingsunterkunft in Hemer-Deilinghofen und dann in die Flüchtlingsunterkunft nach Iserlohn. In der Wallstraße teilte sie sich zeitweise mit sechs Frauen ein Zimmer. Das Leben in der Unterkunft auf beengtem Raum mit so vielen Frauen aus anderen Kultur-Kreisen sei schwierig gewesen: „Ich war nie Zuhause – es war schwer, ohne meine Kinder, die zunächst beim Vater geblieben waren. Da wollte ich nur raus. Dann habe ich einen ersten freiwilligen Sprachkurs bei der AWO gemacht. Ich habe außerdem viel freiwillig geholfen bei der Betreuung der Flüchtlinge in der Almelo-Halle. Auch wenn mein Deutsch damals nicht gut war, habe ich als Dolmetscherin geholfen – beispielsweise wenn Frauen zum Arzt mussten. Mein Englisch hat geholfen. Außerdem habe ich vier Monate in der Mensa der Grundschule Gerlingsen mitgearbeitet.“

    Mit Hilfe von Freunden fand sie eine Wohnung. Durch die Unterstützung der Iserlohner Ausländerbehörde konnten ihre beiden Töchter und der Vater nachkommen. „Es war schwierig, sich in dem deutschen Schulsystem zurecht zu finden“, berichtet Dima Kamalmaz von Problemen ihrer Tochter Tala in der internationalen Klasse an der Realschule am Hemberg, in der überwiegend arabisch sprechende Mitschüler waren. Nach weiteren Schwierigkeiten in einer regulären Klasse sei der Wechsel zur Hauptschule empfohlen worden. Das sei für ihre Tochter anfangs eine große Enttäuschung gewesen. An der Martin-Luther-Hauptschule komme sie seither besser zurecht. „Sie hat die Unterstützung von den Lehrern und ist zufrieden. Ich hoffe, dass sie die Chance hat, den Schulabschluss zu machen und später das Abitur“, wünscht sich ihre Mutter. „Wir lernen jeden Tag.“ Ihre Tochter Maya besuche die Gesamtschule „in einer normalen Klasse. Das hat ihr total geholfen. Sie war von Anfang an mit deutschen Kindern zusammen“. Beide Töchter erhalten zuhause obendrein Nachhilfeunterricht in Deutsch und Mathematik.

    Bei zwei Benefizveranstaltungen der Iserlohner Künstlerin Ulrike Langguth zugunsten von Sprachkursen für Geflüchtete wirkte Dima Kamalmaz in Barendorf und Lüdenscheid mit, indem sie ein syrisches Büffet bereitete.

    „Ich denke, ich habe es verdient“, gibt sich Dima Kamalmaz selbstbewusst. Von ihren Erfahrungen können viele Geflüchtete profitieren. „Ich helfe gerne. Ich bin total zufrieden. Wir sind wie Gäste und müssen die deutschen Regeln beachten. Dazu gehört auch Respekt und Gleichberechtigung von Männern und Frauen.“ Das sei einigen Landsleuten schwer zu vermitteln: „Die arabische Mentalität ist anders. Die Leute brauchen dafür viel Zeit.“

    https://www.ikz-online.de/staedte/is...215107767.html

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    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

  8. #8
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    AW: Die Jubelmeldung des heutigen Tages

    [QUOTE=Turmfalke;1774593]

    .....Im Oktober 2014 flüchtete sie mit ihrem Bruder vor dem Bombenterror in Damaskus. Ihre Töchter Tala (12) und Maya (8) blieben zunächst mit dem Vater dort. „Eine Flucht mit Kindern haben wir wegen der bekannten Gefahren ausgeschlossen.“ [(quote]



    Eine deutsche Mutter hätte das nie gemacht. Aber ganz offensichtlich waren die Kinder gar nicht in Gefahr. Sie lebten in Damaskus, eine Region, die nie vom Krieg betroffen war.....




    ...... Durch die Unterstützung der Iserlohner Ausländerbehörde konnten ihre beiden Töchter und der Vater nachkommen.


    Die übliche Show also. Ein Familienmitglied wird vorgeschickt, der Rest der Familie reist dann nach.




    „Ich denke, ich habe es verdient“, gibt sich Dima Kamalmaz selbstbewusst.

    Von solchen "selbstbewussten" Araberinnen wimmelt es inzwischen in Deutschland. Anmaßend, arrogant und eine große Schnauze. So erlebe ich diese Leute.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  9. #9
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    AW: Die Jubelmeldung des heutigen Tages

    Die Jubelmeldung des gestrigen Tages habe ich glatt versäumt. Dafür dann die des heutigen Tages:

    Über das Berliner Fachabitur und die besondere Abart eines Fachabiturs für Flüchtlinge, das der Flüchtling ja gar nicht macht, wenn man in dem Artikel weiter liest. Er hat eine Wohnung mit Einbauküche bekommen und peilt sein Fachabitur an.
    Bezeichnend auch, dass in dem Artikel der Erwachsene oder bestenfalls Jugendliche (die gut versteckte, wenn überhaupt vorhandene Altersangabe habe ich in dem Artikel noch nicht gefunden) als Flüchtlingsjunge bezeichnet wird.


    Flüchtlingsjunge
    Von Syrien nach Berlin geflüchtet: Abed macht nun Fachabitur


    Vor drei Jahren flüchtete Abed von Syrien nach Deutschland. Jetzt hat er eine Einweihungsparty gefeiert und peilt sein Fachabitur an.


    Abed (3.v.l.) feiert mit seinen Freunden, dass er nun eine eigene kleine Wohnung hat

    Berlin. Das Ziel aller Träume liegt im vierten Stock, hat eine kleine Einbauküche und einen Balkon mit Blick auf Wiesen und Bäume. Am Horizont ragen die drei Türme des Heizkraftwerks Lichterfelde in den Himmel, dahinter geht gerade die Sonne unter. Abed macht eine ausladende Handbewegung. „Schau, hier wohne ich jetzt“, sagt er. „Gut, oder?“

    Eigentlich hat er schon vorher hier gewohnt, in diesem riesigen Wohnkomplex im Süden von Steglitz-Zehlendorf, zwei Stockwerke tiefer, zusammen mit Bruder Basel. Doch 30 Quadratmeter können für zwei junge Männer ganz schön eng werden. Irgendwann hat es dann zum Glück geklappt mit dem ganzen Papierkram, dem Wohnberechtigungsschein, dem Bafög. Mit dem eigenen kleinen Stückchen Freiheit.

    Das muss gefeiert werden. Abed hat an diesem Abend zur Einweihungsparty geladen, auf dem Sofa sitzen Freunde, Mitschüler und sogar einer, mit dem er damals in Homs in dieselbe Klasse ging, bevor sie fliehen mussten. Abeds Wangen sind rot, ausgerechnet er, der sich einst geschworen hatte, niemals Bier zu trinken. Aber was soll man machen? „Du bist halt schon ein echter Deutscher“, ruft einer seiner Freunde, und Abed kann sich ein Grinsen nicht verkneifen. So deutsch er inzwischen auch sein mag, zur Wahrheit gehört auch: Sie waren letztens auf Klassenfahrt, im brandenburgischen Halbe. Der Rest erklärt sich von selbst. „Wir haben ganz schön viel gefeiert“, sagt Abed.

    Ein Nymphensittich erinnert ihn an die Vergangenheit

    Einer muss allerdings draußen bleiben. „Kuku“, sein Nymphensittich, gerade erst bei ihm eingezogen, für den der Lärm der Party zu viel wäre. Abed hat ihn bei einem Nachbarn auf dem Balkon abgestellt. In Homs, erzählt er, hatte er auch einen Vogel als Haustier, er mag es, sich um „Kuku“ zu kümmern, außerdem hat er dann immer Gesellschaft. „Kuku“ ist vielleicht das einzige, was in Abeds Wohnung an die Vergangenheit erinnert. Stattdessen stehen auf dem Regal vier Buchstaben aus Holz, die ihm eine Freundin zum Einzug geschenkt hat: HOME.

    Es gibt aber noch mehr zu feiern als die eigenen vier Wände. Abed, der vor mehr als drei Jahren aus Syrien nach Berlin floh, hat die elfte Klasse als Bester abgeschlossen. Stolz zeigt er sein Zeugnis. Es ist übersät mit Einsen und Zweien. Allein in Deutsch gab es nur eine Drei. Trotzdem steht am Ende ein Durchschnitt von 1,67. „Eine andere Schülerin hatte 1,6“, erzählt er. „Aber weil sie eine Vier hatte und ich nicht, liege ich vorne.“

    Fachabitur am Oberlin-Seminar in Steglitz

    Das gute Zeugnis ist wichtig. Am Oberlin-Seminar in Steglitz, eine Fachoberschule mit Schwerpunkt Sozialpädagogik, will Abed das Fachabitur machen. Seine Freunde sind beeindruckt, wie gut er zurechtkommt. „Es war gar kein Thema, dass er ein Flüchtling ist“, sagt Mitschüler Ismael. „Er ist super integriert, alle mögen ihn.“

    Als Abed das erste Mal eine deutsche Schule besuchte – das war noch im brandenburgischen Schwedt – musste er sich vor die Klasse stellen und seine Situation erläutern.

    Das ist lange her. Abed hat jetzt große Pläne. Wie eigentlich immer schon. Ursprünglich wollte er mal Fußballprofi werden, dann Architekt, auch Journalismus hätte ihn gereizt. Zuletzt wollte er sich bei der Lufthansa als Flugzeugmechaniker bewerben. Seine jetzige Idee scheint griffiger. „Ich würde gerne bei der UN arbeiten. Oder Unicef“, sagt Abed. An der Uni Potsdam könne er etwas in diese Richtung studieren.

    Menschen in Not helfen, seine Sprachkenntnisse nutzen, zu wissen, wie es ist, ganz unten zu sein. Abed hat all das erlebt. Über die Türkei floh er mit Vater Refat mit dem Schlauchboot von Schleppern nach Griechenland, dann im Lkw durch Osteuropa bis zur deutschen Grenze. Drei Tage saßen sie eingepfercht und durften das Fahrzeug nicht verlassen. Zunächst landeten sie in Schwedt, vergangenes Jahr durften Mutter Mouna und Schwester Dima endlich nachkommen.

    In Schwedt gehe es der Familie gut, sagt Abed. Refat, der lange mit der neuen Welt fremdelte, hat inzwischen den Deutschtest B1 bestanden und ein paar Gelegenheitsjob als Maler machen können, dem Beruf, den er gelernt hat. Dima besucht in Schwedt die 9. Klasse, „sie spricht besser Deutsch als ich“, sagt Abed und überlegt: „Sagen wir, genau so gut wie ich.“ Wie Abed will auch der Rest der Familie nach Berlin, eine eigene Wohnung in der Hauptstadt finden.

    Belohnung wegen gutem Zeugnis

    Eine, die den Weg der Syrer von Anfang verfolgt und vor allem Abed unterstützt hat, ist Melina Berné. Die Inhaberin einer Sprachschule aus Karlshorst engagiert sich seit dem Sommer 2015 für Geflüchtete. „Abed ist einer, der in allem das Gute sieht“, sagt die 42-Jährige. „Von der gesamten Familie ist es ihm hier am leichtesten gefallen, er ist ein Botschafter zwischen den Welten.“ Berné versucht, ihn nicht zu bemuttern, „ich lasse ihn eher auf mich zukommen“. Als Abed ihr von seinem Zeugnis erzählte, musste es aber eine Belohnung geben: der Besuch eines Spiels von Union Berlin.

    Auch nach drei Jahren hat „Almania“ (Deutschland) für Abed noch Tücken zu bieten. Weil sein Bafög nicht rechtzeitig eintraf, konnte er das Schulgeld nicht bezahlen. Die Mahnungen ignorierte er, von Inkassoverfahren hatte er noch nie gehört, so etwas gibt es in Syrien nicht. Irgendwann wurde ein Anwalt eingeschaltet. Dank der Hilfe von Melina Berné konnten sie die Kosten um die Hälfte drücken. „Ein Flüchtling wie Abed wird immer noch ernster genommen, wenn jemand sich einschaltet“, weiß Berné.

    Nach Syrien zurückkehren möchte der 20-Jährige nicht

    Und auch an solche Umstände in der neuen Heimat muss Abed sich nun als Mieter einer eigenen Wohnung gewöhnen. Irgendwann ist die Party den Nachbarn offenbar zu laut geworden, die Polizei steht vor der Tür. Abed, immerhin schon 20 Jahre alt, aber gerade mal 1,68 Meter groß, erklärt den Hünen von Polizeibeamten, dass sie eine Einweihungsparty feiern und sofort leiser sein werden. „Es ist vielleicht besser, wir gehen raus“, sagt er, als die Männer weg sind. Die Truppe zieht los, runter zum Kanal, den Bierkasten und die Wasserpfeife im Gepäck.

    Eine Frage zum Abschluss: Kann er sich vorstellen, jemals nach Syrien zurückzukehren? „Meine Eltern schon, sie haben dort immer noch ihre Wohnung, auch wenn sie zerstört ist“, sagt Abed. „Aber ich nicht. Ich habe mich zu sehr verändert, ich gehöre hierher.“ Dann verschwindet er in die Nacht.

    Abspann: In regelmäßigen Abständen berichtet die Berliner Morgenpost über das Schicksal von Abed und seiner Familie.

    https://www.morgenpost.de/bezirke/st...achabitur.html
    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

  10. #10
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    AW: Die Jubelmeldung des heutigen Tages

    Turmfalke;1774906]
    .....Bezeichnend auch, dass in dem Artikel der Erwachsene oder bestenfalls Jugendliche (die gut versteckte, wenn überhaupt vorhandene Altersangabe habe ich in dem Artikel noch nicht gefunden) als Flüchtlingsjunge bezeichnet wird.



    Nach Syrien zurückkehren möchte der 20-Jährige nicht

    [B]Und auch an solche Umstände in der neuen Heimat muss Abed sich nun als Mieter einer eigenen Wohnung gewöhnen. Irgendwann ist die Party den Nachbarn offenbar zu laut geworden, die Polizei steht vor der Tür. Abed, immerhin schon 20 Jahre alt,
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

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