Geschichtenerzählen hat bei den Flüchtlingen Tradition und es gibt nicht wenige Teestuben, in denen Geschichtenerzähler ihr Bestes geben. Je fantastischer die Geschichten sind, desto berühmter der Geschichtenerzähler. Geschichten, das sind in orientalischen Ländern Märchen in abenteuerlichen Auschmückungen und Übertreibungen, aber so ernsthaft vorgetragen, dass niemand am Hergang zweifelt.

Nun schafft es die orientalische Geschichtenerzählkunst auch nach Deutschland und trifft auf ein williges und gläubiges Publikum, das nicht glauben kann, dass man Erfundenes so ernsthaft erzählen kann. Es muss sich dann ja um die Wirklichkeit handeln. "So etwas kann doch niemand erfinden", so die deutsche Geisteshaltung, die völlig ungeschult von orientalischen Ausschmückungen und Erzählungen ist.

So geschieht eben folgendes: Es findet sich ein Schreiber einer Regionalzeitung aus Borken, der über ein Ereignis unterrichtet wird, über das er berichten soll. Dieses Ereignis heißt: "Flüchtlinge erzählen ihre Geschichten" und es findet vermutlich öffentlich gefördert auf einem Büchermarkt in der Provinz statt (noch kleiner als Borken), nämlich dem Raesfelder Büchermarkt. Welche Gelder dieses Großereignis möglich machten, erfahren wir an der Stelle leider nicht, auch welche Ressorts beteiligt sind, nicht. Vermutlich Kultur, vielleicht auch Integration, möglicherweise auch Heimatförderung oder das Landwirtschaftsministerium, das ja schon einiges im Zusammenhang mit Flüchtlingsunterhaltung förderte, möglicherweise ist das Innenministerium beteiligt oder die Arbeitsagentur, es fördert wohl auch die Gemeinde und bestimmt das Land und es gibt wahrscheinlich auch Fördermittel vom Bund.
Auf jeden Fall handelt es sich um ein Projekt, das von einer Kamera begleitet wurde (an Selbstbewußtsein mangelt es Orientalen eigentlich nie):

Raesfeld

Flüchtlinge erzählen ihre Geschichten

Beiträge beim Büchermarkt zu sehen


Donnerstag, 9. August 2018 - 13:05 Uhr
von Marie-Theres Gewert



Fünf Geflüchtete haben sich an einem Film-Projekt beteiligt und ihre Geschichte vor der Kamera erzählt. Die Beiträge sind am Sonntag auf dem Raesfelder Büchermarkt am Schloss zu sehen.
RAESFELD Menschen verlassen ihre Heimat, sind auf der Flucht. Sie bewegen sich zwischen den Welten, suchen ein neues Zuhause. Hoffen auf Geborgenheit – ohne Gewalt. Unter ihnen ist auch Adeel aus Pakistan. Heute ist er 24 Jahre alt. Als sein Vater 1998 das Bekenntnis wechselte, wurde seine Familie ...
Weiterlesen geht nur im Bezahlformat, dies kann man sich aber wahrscheinlich sparen:

https://www.borkenerzeitung.de/lokal...en-143100.html