Sportfest in Duisburg eskaliert: Schlägerei mit Pfefferspray
Manchmal legen die Accessoires die kulturelle Herkunft frei:

Duisburg. Bei einem Schulsportfest in Duisburg sind sieben Fußballspieler aufeinander losgegangen. Ein 15-Jähriger schlug mit einer massiven Halskette zu.
Die massive Halskette wird von älteren Prinzchen getragen. Nicht von Hänschen.

Schulsportfeste finden in der Woche vor der Zeugnisvergabe an allen Schulen statt. Von Streifenwagen werden sie eher selten besucht. Am Montag eskalierte aber ein Fußballspiel auf einem Sportplatz an der Weststraße in Duisburg Beeck.
Gegen 11.20 Uhr soll ein Spieler einen gegnerischen Spieler angerempelt haben, der sich dann mit Fäusten wehrte. Laut Polizeibericht hat dann der 15-Jährige Rempler seine massive Halskette abgenommen. und damit zugeschlagen. Ein 17-Jähriger zückte schließlich Pfefferspray und nebelte seine Kontrahenten ein.
Fritz Klöckner, Schulleiter der Gustav-Stresemann-Realschule, ermittelte, dass sich der 15-Jährige das Shirt auszog und seine dicke Kette um die Hand wickeln wollte. Als das nicht gelang, habe er sie herumgeschleudert, traf einen Schüler am Hals, einen an der Augenbraue, einen am Arm. „Das war so eine geübte Geschwindigkeit“, beschreibt Klöckner noch merklich erschüttert. Gemeinsam konnten Lehrer und andere Schüler die Streitenden auseinanderbringen.
Sieben Jugendliche erhalten von der Polizei Platzverweise

Die Polizei hat sieben Jugendliche - zwischen 14 und 17 Jahre alt - als Teilnehmende identifiziert. Sie hatten Schrammen und gerötete Augen. Den Streithähnen wurden Platzverweise erteilt, die Kette wurde von der Polizei sichergestellt, außerdem gab es Anzeigen wegen gefährlicher Körperverletzung. Verschwunden war allerdings das Pfefferspray, das die Polizei nicht sicherstellen konnte, das hatten die Jungs offenbar verschwinden lassen.
Fritz Klöckner, seit 19 Jahren Schulleiter: „Wir haben mit Erschrecken festgestellt, wie schnell sowas hochkochen kann.“ Die Jahrgänge 5 bis 9, insgesamt rund 520 Schüler, haben an sechs Stationen ihre Ausdauer und Geschicklichkeit gemessen, eine Fußball-Mini-WM gehörte auch dazu. „Das war eine lockere Stimmung, Musik lief, wir hatten gute Verpflegung und gute Laune“, beschreibt Klöckner.
Eine Schule für Seiteneinsteiger?

Die endete schlagartig bei einem Fußballspiel zwischen zwei neunten Klassen, einer Regelklasse und einer für Seiteneinsteiger. Letztere lag zurück und das führte offenbar zu dem Foulspiel mit dem Rempler, durch den die Schlägerei ausgelöst wurde.
Konsequenzen für die Schüler werden in einer Konferenz festgelegt

Den Jungen mit der Kette und den mit dem Pfefferspray hat Klöckner vom Schulunterricht befreit. Die drei Kinder, die nach den Treffern der Kette zur Behandlung im Krankenhaus waren, seien am Dienstag alle wieder erschienen. Nach dem Polizeieinsatz, den Klöckner lobt, habe man das Sportfest weiter laufen lassen. „Bei allen anderen lief es schließlich fair.“
Klöckner betont, dass das Verhalten der Beteiligten schulische Konsequenzen haben werde. Nach den Ferien werde eine Ordnungsmaßnahmen-Konferenz tagen, rechtlich sei das vor den Ferien nicht mehr möglich. Bis zur Androhung der Entlassung gebe es Möglichkeiten im Schulgesetz.

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