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Syrer flehte Richter an, doch der schickt Ehemann ins Gefängnis
Köln
Syrer flehte Richter an, doch der schickt Ehemann ins Gefängnis
Er leide jeden Tag, sagte der Angeklagte in seinem letzten Wort beim Prozess vor dem Kölner Landgericht. Von Hendrik Pusch
„Warum soll ich ins Gefängnis?“, fragte der Mann, der seine Ehefrau in Bergheim mit neun Messerstichen fast getötet und ihr das Augenlicht auf der rechten Seite genommen hat. Man könne doch eine andere Lösung finden, flehte er den Richter an.
Der Vorsitzende Richter Stephan Kloke ließ sich von der Ansprache des Angeklagten – natürlich – nicht beeindrucken. Er verurteilte den 31-jährigen Syrer wegen versuchten Totschlags in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung zu einer Gefängnisstrafe von achteinhalb Jahren.
Dass der Angeklagte glaube, nun aus der Haft entlassen werden zu können, zeige, so Richter Kloke, „dass er sich mit der Tat nicht wirklich auseinandergesetzt hat.“
Messerangriff auf Frau sei reine Bestrafungsaktion gewesen
Dass der Angeklagte seine Ehefrau mit dem Messer gejagt und attackiert habe, als die sich auf offener Straße in ein angehaltenes Auto geflüchtet habe, sei verwerflich. „Es war eine reine Bestrafungsaktion“, so der Richter.
Kaltherzig habe der Täter gehandelt. Im Falle eines Überlebens sollte die Frau für die Männerwelt unattraktiv gemacht werden, so drückte es der Richter aus.
Er habe sich nach der Attacke ruhig vom Tatort entfernt, sei zurück zu seiner Schwester gegangen, die in Bergheim wohnt. Um das Schicksal seiner Ehefrau, die nur durch eine Not-Op überlebte, habe er sich nicht gekümmert.
Nach Urteil fragte Syrer nach seinen Kindern
Nach dem Urteilsspruch fragte der nun Verurteilte aufgelöst nach seinen Kindern, drei und vier Jahre alt. Die hatte seine Ehefrau mit ins Gerichtsgebäude, allerdings zur Zeugen-Betreuungsstelle ins Spielzimmer gebracht.
Als der Täter realisierte, dass er die Kinder an diesem Tag nicht sehen würde, schimpfte er. Die Geschädigte tat es ihm gleich und verließ wutschnaubend den Saal. Zuvor hatte sie noch angedeutet, ihrem Ehemann zu verzeihen.
Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister
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AW: Syrer flehte Richter an, doch der schickt Ehemann ins Gefängnis
Die Geschädigte tat es ihm gleich und verließ wutschnaubend den Saal. Zuvor hatte sie noch angedeutet, ihrem Ehemann zu verzeihen.Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland
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09.07.2018, 16:25 #3
AW: Syrer flehte Richter an, doch der schickt Ehemann ins Gefängnis
Wer den Orient aufnimmt, wird zum Orient.
Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.
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AW: Syrer flehte Richter an, doch der schickt Ehemann ins Gefängnis
Mir gefällt besonders die Überschrift. Es sollte wahrscheinlich nicht zu oft das Wort Syrer auftauchen und schon gar nicht im Zusammenhang mit Gefängnis, höchstens mit Flehen.
Also heißt es, der Syrer fleht und das Gericht steckt den Ehemann ins Gefängnis. Man könnte glauben, der Syrer habe gefleht, den Ehemann zu verschonen (angelehnt an die schönsten Bibelgeschichten und an Schiller´s Tyrannenmord). Man gewinnt den Eindruck, der Syrer sei ein ganz Barmherziger, der sich für seine Mitmenschen (den Ehemann) einsetzt. Vielleicht ja sogar für seinen Rivalen? Auf die Idee, dass es sich beim flehenden Syrer auch noch um den Ehemann handelt, flehender Syrer und verurteilter Ehemann ein und dieselbe Person sind, muss man erst mal kommen und tatsächlich den Artikel bis zum Ende lesen.
Manchmal tragen Verschleierungstaktiken schon skurrile Züge.Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister
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