28-Jähriger starb im Hauseingang
Junger Mann in Göttingen getötet: Verdächtiger sitzt in U-Haft


Göttingen. In der Nacht zu Samstag ist in Göttingen ein junger Mann getötet worden.
Der Täter ließ das Opfer zum Sterben am Hauseingang liegen:

Aktualisiert um 15.31 Uhr. Bei dem Opfer handelt es sich laut Polizei um einen 28 Jahre alten Mann aus dem Sudan. Ein Mann wurde gefasst: ein 25-Jähriger aus Eritrea, der ebenfalls in dem Gebäude wohnt. Ob er der Täter ist, ist derzeit unklar. Er soll am Sonntag dem Haftrichter beim Amtsgericht Göttingen vorgeführt werden. Über ein mögliches Motiv für das Verbrechen liegen zurzeit keine Erkenntnisse vor.
Die Tat ereignete sich 23.40 Uhr vermutlich direkt im Eingangsbereich eines Appartementwohnhauses im Hagenweg in der Göttinger Weststadt. Der 28 Jährige wurde vermutlich mit einem Messer so schwer am Oberkörper verletzt, dass er trotz schneller Behandlung durch einen Notarzt noch am Tatort starb. Hausbewohner entdeckten den schwer verletzten Sudanesen im Bereich des Haupteingangs und alarmierten die Rettungsdienste.
Mehrere Streifenwagen der Polizei, Zivilfahrzeuge und Dutzende Polizeibeamte, darunter auch Diensthundeführer, waren an der Einsatzstelle. Der Hagenweg war für mehrere Stunden zwischen der Königsallee und der Pfalz-Grona-Breite voll gesperrt.
Vor dem Eingang des Gebäudes hing ein weißes Laken, um die Sicht von außen auf den Ort des Geschehens zu versperren. Mehrere Ermittler in weißen Overalls sicherten Spuren im und am Gebäude, darunter auch Beamte des 1. Fachkommissariats des Zentralen Kriminaldienstes der Polizeiinspektion Göttingen. Dieses ist unter anderem für Tötungsdelikte zuständig. Weitere Ermittler befragten Bewohner und potenzielle Zeugen.
Die Nachbarn wurden der Polizei gegenüber aggressiv:


Der getötete Mann soll nach Auskunft eines Freundes seit etwa anderthalb Jahren in dem Wohnhaus in der dritten Etage gelebt haben. Nähere Informationen, sowohl zu den Hintergründen der Tat, als auch zu einer möglichen Beziehung zwischen Opfer und Täter, waren in der Nacht nicht zu erfahren.
Nach der Tatwaffe wurde noch in der Nacht gesucht. Dazu rückte auch die Berufsfeuerwehr mit einem Rüstwagen an, um den Bereich großräumig auszuleuchten. Obwohl intensiv unter geparkten Fahrzeugen, in Müllcontainern und im Gebüsch nach dem Messer gesucht wurde, wurde es augenscheinlich nicht gefunden.
Schaulustige verfolgten das Geschehen. Weil einige von ihnen den Beamten gegenüber aggressiv wurden, mussten sie immer wieder durch die Diensthunde der Polizei zurückgedrängt werden.
Gegen 3.10 Uhr wurde der Leichnam des jungen Mannes von einem Bestattungsunternehmen in die Rechtsmedizin im Göttinger Universitätsklinikum gebracht.
Der Festgenommene wurde am Sonntag auf Antrag der Staatsanwaltschaft Göttingen dem Haftrichter beim Amtsgericht vorgeführt. Wie die Polizei mitteilt, erließt der Haftrichter einen Untersuchungshaftbefehl wegen Totschlags gegen den Mann aus Eritrea.
https://www.hna.de/lokales/goettinge...g-9918935.html