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    Moschee-Asyl: Auch Moscheen bieten "Kirchenasyl"

    Darauf hat mich Geronimo gedacht. Ich schaute nach und tatsächlich, gibt es. Die Taz versucht es ein wenig verklausuliert, aber es ist eindeutig. Die Moscheegemeinde bringt Moslems, die eigentlich abgeschoben werden sollen, in ihren Räumen unter:

    Moschee-Gemeinde gewährt Asyl

    Ein roter Teppich für zwölf Männer

    Eine Moschee-Gemeinde in Glinde hat zwölf afrikanische Flüchtlinge aufgenommen, die über Libyen und Italien nach Hamburg gekommen sind.
    Ich spare hier einen längeren Abschnitt des Artikels aus.

    In Hamburg gestrandet

    Aus Mali, Ghana, Nigeria, Niger und aus der Elfenbeinküste kommen die Gäste der Moschee. Sie sind zwischen Anfang 20 und Mitte 40. Sie waren wie die ganze Gruppe, die sich „Lampedusa in Hamburg“ nennt, zuvor Wanderarbeiter in Libyen und sind vor dem Bürgerkrieg und den Luftangriffen der Nato geflohen. Mit dem Boot kamen sie in Italien an und wurden dort in Flüchtlingsunterkünften untergebracht. Die wurden Anfang des Jahres geschlossen, die dort lebenden Menschen erhielten von den italienischen Behörden Reisepapiere. Sie dürfen sich im Schengen-Gebiet, das weite Teile von Europa umfasst, bewegen und viele gingen nach Nordeuropa und landeten in Hamburg.
    Abu-Bakr Zubei ist einer von ihnen. Der 43-Jährige stammt aus dem Niger, hat in einer Fabrik in Libyen gearbeitet und sich vor dem Krieg in Sicherheit gebracht. Er schläft in Glinde, isst und betet hier. Sonst ist er in Hamburg unterwegs. „Ich gehe in der Stadt umher, treffe mich mit anderen Flüchtlingen und rede mit ihnen“, sagt er. Zubei ist dankbar über die Hilfe der Gemeinde. Wie es für ihn weitergeht, ist nicht klar. Wie bei der ganzen Gruppe.
    Hamburg will abschieben

    Ein Anspruch auf Unterkunft oder medizinische Versorgung haben die Flüchtlinge nicht, eine Arbeitserlaubnis bekommen sie erst recht nicht. Im Gegenteil: Der Hamburger Senat sieht Italien in der Pflicht, will die Männer dorthin abschieben. Nach den EU-Regeln ist das Mitgliedsland für Flüchtlinge zuständig, in dem sie zuerst waren. Der Senat hält das für alternativlos.
    Anwälte sind bereits tätig:

    Anwälte weisen auf Ausnahmeregelungen hin und auf manche Urteile hiesiger Gerichte, die den Umgang mit Flüchtlingen in Italien kritisieren und deshalb Abschiebungen dorthin untersagt haben. Ein großer Teil der Gruppe schläft in der St. Pauli Kirche, auch andere Kirchengemeinden haben Flüchtlinge aufgenommen – wie die Moschee-Gemeinde in Glinde.

    “Die waren richtig k.o, als sie hier ankamen“, sagt Osman Sarikaya. Auch er ist im Vorstand der Gemeinde und schaut fast jeden Tag nach den Flüchtlingen. Sie hätten gut eine Woche gebraucht, um wieder fit zu werden, erzählt er. Die Kommunikation ist nicht einfach: Er selbst kann kein Englisch wie die Hälfte der Flüchtlinge. So versucht er, sich mit Zeichen zu verständigen. Das klappt natürlich nicht immer. Wenn es wichtig wird, helfen Jugendliche aus der Gemeinde, die in der Schule Englisch gelernt haben.
    Die Gemeinde hat eine Hausordnung aufgestellt. Um 10 Uhr gibt es Frühstück, Abendbrot gegen 20 Uhr, Nachtruhe ist um 22 Uhr. Tagsüber sind die meisten in Hamburg, denjenigen, die kein Englisch sprechen können, haben die Gemeindemitglieder geraten, nicht zu viel unterwegs zu sein. Zwischen dem Eingang zum Gebetsraum und der Treppe zum Keller steht eine Tafel. „Wir versuchen, den Flüchtlingen ein bisschen Deutsch beizubringen“, sagt Tepe.
    Keine Erfahrung

    Es sind die ersten Flüchtlinge, die hier in der Gemeinde unterkommen. „Wir sind unerfahren“, sagt Gemeindevorstand Tepe. Zunächst hat die Gemeinde vor allem mit eigenen Mitteln versucht, die Hilfe zu organisieren. Die 70 Mitglieder haben Geld zusammengeschmissen, um Lebensmittel und das Nötigste zu kaufen. Vormittags und abends schauen Gemeindemitglieder vorbei, oft bringen sie etwas zu essen mit, der Imam wohnt auch in dem Haus. Ein Imbiss aus dem nahen Hamburger Stadtteil Billstedt schickte am Anfang Essen, doch der Betrieb ist nun in der Sommerpause. Doch zwölf Flüchtlinge mit der Kraft von 70 Mitgliedern zu versorgen, ist eine große Herausforderung. Eine zu große: Die Gemeinde sieht ihre eigene Überforderung und bittet Mitte Juni um Hilfe.
    Spendenkonto eingerichtet

    Sie wendet sich an die Bürgerinitiative „Glinde gegen Rechts“. Die berät und übernimmt die Öffentlichkeitsarbeit, veröffentlicht einen Hilferuf – auch beim Gespräch mit der taz ist eine Vertreterin der Gruppe dabei. Nach den ersten Artikeln in Lokalzeitungen ist die Hilfe angelaufen. Es sind vor allem Sachspenden und Gutscheine für Supermärkte, die eingehen. Auf einem Tisch steht ein Paket mit grauen Hemden aus dem Süden von Hamburg. Zwei Wochen werden die Spenden wohl reichen, schätzt Tepe. Sie werden jetzt ein extra Spendenkonto für die Flüchtlingshilfe einrichten. Eine Berliner Gruppe hat angekündigt, spenden zu wollen. Auch mit der örtlichen Tafel, einer Organisation, die Lebensmittel sammelt und an Bedürftige verteilt, steht die Gemeinde im Kontakt.
    “Wir wissen nicht, wie lange das dauert“, sagt Tepe. Sie können höchstens bis Ende des Jahres helfen, glaubt er. Ob die Gemeinde so lange aushält? „Das wird schwierig“, sagt Tepes Vorstandskollege Sarikaya. „Ich weiß nicht, ob wir so lange helfen können.“ Dabei geht es vor allem ums Geld für die Versorgung. „Uns ist egal, was die Behörde dazu sagt, dass wir den Flüchtlingen Schlafplätze geben, uns geht es nur um humanitäre Hilfe“, sagt Tepe.
    Und was ist, wenn es hart auf hart kommt, wenn Behörden die Flüchtlinge abschieben wollen und Beamte vor der Tür stehen und so aus der Notunterkunft ein Moschee-Asyl werden könnte? Das muss die Gemeinde noch klären. Auf diese Frage gibt es noch keine Antwort in Glinde.
    http://www.taz.de/!5064194/

    Allerdings ist der Fall schon ein wenig älter und man fühlte sich bemüßigt - so das Domradio - zu verkünden, dass es eigentlich ja kein Moscheeasyl gäbe. Die Konfrontation mit dem Staat blieb zumindest aus. Da aber zufällig in einigen Moscheegemeinden Haßprediger und ihre mitreisenden Glaubensbrüder angetroffen werden, liegt der Verdacht nahe, dass dort einige unterkommen, die besser nicht in diesem Lande wären. Auch Untergetauchte finden sich dort wieder oder eben nicht rechtzeitig, wenn nach einem Attentat plötzlich die Spur zu Moscheegemeinden führt, in denen der Attentäter zuvor tage-, wochen- oder gar monatelang übernachtet hat.
    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

  2. #2
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    AW: Moschee-Asyl: Auch Moscheen bieten "Kirchenasyl"

    Als die Politik noch vor dem entstehen von Parallelgesellschaften gewarnt hat, waren diese bereits lange existent. Erdogan hat die Moscheen als Kasernen bezeichnet und die "Gläubigen" als Soldaten. Eine mehr als zutreffende Bezeichnung.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

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