Wieder so ein Artikel mit Aha-Effekt oder sogar mehreren:

Flüchtlinge: Systembauten am Kalscheurer Weg 2019 bezugsfertig

Sie sind weniger geworden, die Informationsveranstaltungen über geplante Flüchtlingsunterkünfte. Es scheint Routine eingekehrt zu sein, was die Unterbringung Geflüchteter angeht. Auf einer der letzten Veranstaltungen etwa in der Europaschule zur Unterbringung von allein reisenden Männern im ehemaligen Bonotel waren gerade mal 40 Anwohner, um sich über das zu informieren, was da kommen wird. Ganz anders in Zollstock.

Da mußten die meisten Bürger draußen bleiben, denn der Raum war zu knapp bemessen. Wird aber keine Absicht gewesen sein:

Einige wenige Störer

Für die Informationsveranstaltung zum Bau der temporären Häuser am Kalscheurer Weg wählte die Stadt das viel zu kleine Vereinsheim des SV Rot-Weiss Zollstock aus, um ihre Pläne vorzustellen. Die meisten Besucher mussten die Veranstaltung draußen verfolgen. Der Raum platzte aus allen Nähten, schätzungsweise mehr als 150 Personen waren gekommen. Nicht alle, wie sich schnell herausstellte, um sich zu informieren. Einige wenige waren vor Ort, um zu stören und ihre rechten Parolen durch den Raum zu schreien. Es ist bekannt, dass sich in Zollstock eine recht Szene etabliert hat. Bereits im Vorfeld der Veranstaltung wurde in den sozialen Medien heftig diskutiert, Szenarien ausgemalt, was alles passieren wird, wenn erst einmal die Menschen in den Häusern leben werden. Von steigender Kriminalität ist die Rede. Auch auf der Veranstaltung der Stadt versuchte eine kleine Gruppe mit einem solchen Szenario Angst zu schüren. Doch es gelang ihnen nicht.
Die meisten zeigten sich offen, vertraten die Meinung, dass es jetzt eben so sei und man sehen müsse, wie man das Beste daraus mache. Maximal 150 Personen werden, frühestens in der ersten Jahreshälfte 2019, dort einziehen. Es sind meist Familien aus Syrien, dem Irak und Iran, wie der Leiter des Wohnungsamtes Josef Ludwig erklärte. Alleinreisende Männer seien nicht darunter. Es werden vor allem Personen sein, die schon längst im Bezirk leben, viele von ihnen an der Ringstraße in Rodenkirchen in der ehemaligen Volvo-Zentrale. Die Kinder seien längst mit Kita- und Schulplätzen versorgt, die Eltern gut vernetzt durch bestehende Hilfsinitiativen.
Ein gewisser Widerspruch im nächsten Absatz:

Niemand nehme den schon länger in Zollstock lebenden Familien die Plätze weg, entkräftete Ludwig ein Vorurteil, das sich hartnäckig nicht nur in Zollstock hält. Die Stadt hinke insgesamt hinter Kita- und Schulbauten hinterher, da müsse noch einiges passieren. „Wir haben noch einen weiten Weg vor uns“, sagte Ludwig in diesem Zusammenhang

Auf dieser Grünfläche werden die temporären Bauten stehen.


Zehn Jahre, so ist mittlerweile die Zeitspanne, mit der die Stadt rechnet, werden die Menschen in den Häusern leben. Sobald sich abzeichne, dass sie nicht mehr benötigt würden, baue man sie ab und stelle die Grünfläche wieder her. Sie habe einen zentralen Charakter für die Zollstocker.
Auch Georg Brombach von der Siedlergenossenschaft zeigte sich angesichts dieser Prognose erleichtert, dass die Naturfläche irgendwann zurückkomme.
Und hier sollte man aufpassen. Es gibt nämlich eine Siedlergenossenschaft, die in der Nähe Neubauten plant, in denen die Mitglieder der Genossenschaft bezahlbaren Wohnraum finden, also gerade für die, die ansonsten keine Chance haben. Fast im Nebensatz liest sich, dass zu den Chancenlosen die Flüchtlinge gehören, aber natürlich nicht nur. D.h. die Genossenschaftswohnungen werden Flüchtlingen zur Verfügung gestellt, aber selbstverständlich nicht nur. Allerdings müssen die Mitglieder der Siedlergenossenschaft Einlagen zahlen und bekommen dann eventuell eine lange Nase gemacht, wenn das


limitierte Angebot an neuen Wohnungen eben für sie nicht ausreicht, weil es ja auch noch andere Chancenlose gibt. Möglicherweise sind die Genossenschaftsmitglieder aber auch nur Investoren, was in Deutschland allerdings ein ziemlich einmaliger Vorgang im Bereich von Mietwohnungen wäre.

Oder mit anderen Worten: Hier wird wieder - natürlich nur teilweise..!!.. zweckentfremdet.

Gleichzeitig nutzte er die Gelegenheit, das eigene Projekt, das die Siedler auf einer benachbarten Fläche planen, kurz vorzustellen.
Siedlerprojekt hat nichts mit dem Flüchtlingshaus zu tun

„Ich weiß nicht, woher das Gerücht stammt, aber die Flüchtlingshäuser haben mit unserem Projekt nichts zu tun. Niemand nimmt uns etwas weg“, erklärt Brombach. Die Siedler nämlich haben eine weitere Genossenschaft gegründet, die Mietergenossenschaft. 110 Wohnungen werden in eingeschossiger Bauweise zusammen mit den späteren Bewohnern auf einer Fläche vor der „Indianersiedlung“ gebaut.
Und damit die neuen Bewohner, die Flüchtlinge, auch wissen, welche Genossenschaftswohnungen ihnen eventuell zukünftig zur Verfügung gestellt werden können, wenn sie fertiggestellt sind, nimmt man Kontakt mit ihnen auf, um ihnen dieses Projekt vorzustellen.

Die Siedler haben Vorkaufsrecht. Das haben sie schriftlich von der Stadt. Dort sollen all diejenigen bezahlbaren Wohnraum finden, die sonst auf dem Wohnungsmarkt keine Chance haben. „Dazu gehören auch Geflüchtete, aber nicht nur“, sagt Brombach. Man werde mit den Bewohnern der neuen Unterkunft Kontakt aufnehmen und das Projekt vorstellen.
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