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Die Angst vor der eingeschleppten Tuberkulose
Die Angst vor der eingeschleppten Tuberkulose
Seit der Flüchtlingskrise gibt es wieder mehr Tuberkulose-Fälle in Deutschland. Gefährlich sind dabei Infektionen, gegen die Antibiotika nicht mehr helfen. Zur Bekämpfung setzt die Regierung vor allem auf eine Strategie.
Die deutschen Gesundheitsbehörden wussten sehr genau, warum sie Asylsuchende nach ihrer Ankunft in einer Erstaufnahmeeinrichtung auf Tuberkulose (Tbc) untersuchen ließen: die Infektionskrankheit ist in Osteuropa, den Ländern der ehemaligen Sowjetunion ohne das Baltikum (Gus) und in Afrika sehr verbreitet. Drei Viertel der Tbc-Patienten, die 2016 in Deutschland registriert wurden, kamen aus dem Ausland – allen voran aus Somalia, Eritrea, Afghanistan, Syrien und Rumänien.
Die Steigerungen der Erkrankungen lasse ich einmal weg, weil die Bezugsgrößen nicht so gewählt wurden, damit man sich ein abschließendes Bild machen kann. Sie sind dem Text zu entnehmen.
Was Experten weiterhin beunruhigt, sind Erregerstämme, die bereits gegen zwei oder mehrere der wichtigsten Antibiotika resistent sind. Der Anteil dieser multiresistenten Keime liegt laut RKI derzeit insgesamt bei rund drei Prozent; bei Patienten aus den Gus-Staaten sind es jedoch mehr als 15 Prozent.
Daher soll die Tuberkulose nun verstärkt in den Herkunftsländern bekämpft werden. „Neben der Erforschung neuer Diagnostika und Medikamente sind zur Bekämpfung der resistenten Tuberkulose vor allem die Ausbildung und Sensibilisierung von Gesundheitspersonal und die Stärkung von Laborkapazitäten wichtig“, schreibt die Bundesregierung in der Antwort auf eine Anfrage der Linke-Bundestagsfraktion bezüglich einer „Neuausrichtung der Strategie zur globalen Gesundheitspolitik“, die WELT vorliegt. Eine frühzeitige Diagnose sei entscheidend, um die Ausbreitung der Infektion einzudämmen. Deutschland fördere daher im Rahmen der Entwicklungshilfe den Aufbau von Tuberkuloselaboren und Labornetzwerken.
Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben weltweit jedes Jahr knapp zwei Millionen Menschen an den Folgen einer Tbc-Erkrankung; mehr als zehn Millionen infizieren sich neu mit dem gefährlichen Erreger. Wird die Infektion nicht richtig behandelt und eine Therapie mit einem Antibiotikum zum Beispiel vorzeitig abgebrochen, können sich die gefährlichen Resistenzen bilden.Daher, so heißt es in der Antwort auf die Linke-Anfrage, unterstütze die Regierung Kliniken bei der Beschaffung der notwendigen Spezialausrüstung, um Tbc-Patienten nach internationalen Standards behandeln und auskurieren zu können. In Tadschikistan zum Beispiel kümmere man sich besonders um Tbc-kranke Kinder. Deutschland berate zudem in einer Vielzahl von Ländern medizinisches Personal bei der Diagnose resistenter Tuberkulose und biete regelmäßig entsprechende Trainings an.
Wird dagegen in Deutschland eine Tuberkulose diagnostiziert wie zuletzt in München, wo an einer Schule sechs Schüler und eine Lehrerin erkrankten, werden so schnell wie möglich auch die Personen, mit denen die Patienten Kontakt hatten, ausfindig gemacht, untersucht und gegebenenfalls behandelt. Tbc ist eine meldepflichtige Infektion. Die AfD-Bundestagsfraktion wollte bereits im März in einer Kleinen Anfrage von der Bundesregierung wissen, wie die Bevölkerung vor Ansteckung oder Epidemien geschützt werden solle.
In der Antwort wird auf eine Verschärfung des Infektionsschutzgesetzes im vergangenen Jahr verwiesen. Demnach kann das Bundesgesundheitsministerium unter besonderen Umständen von Personen, die einem erhöhten Risiko für eine bestimmte „schwerwiegende übertragbare Krankheit“ ausgesetzt waren, vor oder nach der Einreise nach Deutschland verlangen, ein ärztliches Zeugnis vorzulegen. In dem muss bestätigt werden, dass es keine Anhaltspunkte für eine solche Infektion gebe.
https://www.welt.de/politik/deutschl...berkulose.htmlEs ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister
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