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Flüchtlinge in Leutershausen Runder Tisch Asyl bietet Frauentreff an
Mehr oder weniger zwischen den Zeilen:
Flüchtlinge in Leutershausen
Runder Tisch Asyl bietet Frauentreff an
Hirschberg-Leutershausen. "Hallo, ich bin Armgard", sagt die junge Frau und reicht herzlich lächelnd ihre Hand. "Aysha", so stellt sich die andere vor. Sie kommt aus Syrien, hat fünf Kinder, der Größte auf dem Weg zum Fachabitur, die Kleinste ein Jahr alt.
Seit dreieinhalb Jahren lebt Aysha mit ihrer Familie in LeutershausenArmgard wohnt seit zwei Jahren hier, hat auch eine kleine Tochter. "Über den Kindergarten hatte ich schon mal Kontakt zu einer Flüchtlingsmutter", erzählt sie. "Es hat lange gedauert, bis wir so richtig zusammengekommen sind, und das war dann sehr spannend", sagt Armgard. Damals gab es kaum Möglichkeiten, bei denen sich die beiden außerhalb der Familien hätten persönlich begegnen können. Mit Aysha war das nun viel einfacher.
Solch ungezwungene Begegnungen haben sich die Organisatorinnen des Runden Tischs Asyl vorgestellt, als sie vor Kurzem den "Frauentreff am Mittwoch" ins Leben gerufen haben. Zweimal im Monat, jeweils mittwochs zwischen 10 und 11.30 Uhr, sind alle Frauen aus den Hirschberger Flüchtlingsfamilien und interessierte Bürgerinnen eingeladen, sich im "Café Grenzenlos" bei Tee und Gebäck gegenseitig kennenzulernen. Aus der Bürgerschaft ist bislang leider niemand gekommen. Armgard ist nun die Erste, die sich von den aushängenden Flyern angesprochen fühlte und einfach mal vorbeischaute.
Von den Flüchtlingsfrauen ist neben Aysha an diesem Mittwoch noch Abida aus Pakistan gekommen. Gäbe es Aktionen wie den Frauentreff nicht, wären sich auch diese beiden Frauen wahrscheinlich nie wirklich begegnet, denn auch untereinander haben die Flüchtlingsfamilien kaum Kontakt.
Auch mal unter sich für den Kulturkreis, in dem man geschlechtsspezifisch unter sich bleibt.
"Der Wunsch nach einem Frauentreff kam von den Frauen selbst", erzählt Renate Rothe vom Runden Tisch Asyl. Nachdem die alleinstehenden Männer aus der Gemeinschaftsunterkunft ins "Café Grenzenlos" kamen, sind viele Frauen nicht mehr gekommen. "Darum wollten wir den Frauen etwas Eigenes anbieten, wo sie auch mal unter sich sein können", sagt Rothe. Ein festes Programm gibt es beim Frauentreff nicht. Viel wichtiger ist den Frauen die Begegnung miteinander. Zu Hause haben sie kaum Gelegenheit, Deutsch zu sprechen und die fremde Sprache zu üben.
Und selbst hier beim Treff ist es gar nicht so leicht, wirklich "ins Gespräch zu kommen". Aysha spricht bereits sehr gut Deutsch, andere dagegen nur sehr gebrochen. Jede hat eine andere Muttersprache. Schnell wird verständlich, dass das Hauptanliegen aller Angebote erst einmal die Vermittlung der Sprache sein muss. Trotzdem soll der Frauentreff kein Sprachkurs sein, sondern Deutsch eher nebenbei vermitteln. "Wir versuchen, einfach Gesprächsanlässe zu bieten", sagt Rothe. Da reichen bereits ein paar Bilder, an denen man Worte lernen kann. "Wir haben aber auch schon mal Personalbögen ausgefüllt", erzählt sie. Und dabei geübt, wie man seine Daten richtig angibt.
Die Beteiligung an dem Frauentreff scheint sich doch gegen Null zu bewegen. Heute waren es zwei Frauen, dann man wieder nur eine und ausnahmsweise können es auch einmal sechs sein, vermutlich dann, wenn es gilt, Flüchtlingshelfer Formulare ausfüllen zu lassen. Ansonsten scheint der Treff doch eher einer für flüchtlingshelfende Frauen deutscher Herkunft zu sein.
"So ein offener Treff ist natürlich schwer zu organisieren", sagt Hanne Förster, die den Treff mitaufgebaut hat. Man weiß nie, wie viele Frauen kommen werden. Mal ist es nur eine, beim letzten Mal waren sie zu sechst. "Es wird sehr viel investiert in Angebote, aber vieles verpufft auch wieder, weil es nicht angenommen wird", bedauert Förster. Trotzdem müsse man es immer wieder versuchen, Gelegenheiten zur Begegnung und feste Termine anbieten. "Wir sind momentan noch im Findungsprozess und gespannt, ob sich der Frauentreff bewährt", bestätigt Rothe. Schön wäre es jedenfalls, wenn sich noch mehr Menschen wie Armgard fänden, die mit Offenheit und Interesse auf Fremde zugehen. Und dabei feststellen werden, dass es auch ganz viele Gemeinsamkeiten gibt.
Die Flüchtlingsfrauen haben einfach kein Interesse bis auf die Gelegenheiten, in denen sie willige Helfer für ihre Alltagsorganisation und Behördengänge suchen, Vorgänge, die sie gerne an Flüchtlingshelferinnen delegieren.Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister
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