75 Jahre ist er alt, ein Türke in Berlin. Gemeinsam mit seiner 47-jährigen Tochter betreibt er einen Laden in einem Berliner Einkaufszentrum. Am Dienstag letzter Woche stach er auf seine Tochter ein. Beherzte Passanten gingen dazwischen und verhinderten so den Tod der Frau. Was war geschehen? Der alte Mann fühlte sich in seiner Ehre verletzt, wollte durch die Ermordung seiner eigenen Tochter dem üblen Gerede in der türkischen Community entgegentreten. Was aber hatte die Tochter so schlimmes getan? Hatte sie sich prostituiert oder noch schlimmer, etwa einem Ungläubigen die Hand gegeben? Nein, der Fall ist weitaus schlimmer als all das. Sie hatte die Stirn ein eigenes Leben führen zu wollen, wollte die Scheidung und endlich frei sein. Ein unhaltbarer Zustand für Leute aus dem "Islamischen Kulturkreis".