Anas Modamani war im Herbst 2015 über das Mittelmeer nach Deutschland geflohen und kam in eine Berliner Flüchtlingsunterkunft. Kurz darauf besuchte Angela Merkel das Heim. Obwohl der damals 19-Jährige nicht wusste, wer die Frau neben ihm war, schoss er mit seinem Handy ein Selfie. Der Fotograf einer Nachrichtenagentur hielt die Szene fest. Erst später erfuhr der syrische Flüchtling, dass er ein Foto mit der Bundeskanzlerin gemacht hatte – und postete es auf Facebook. Das Bild wurde von Medien in aller Welt aufgegriffen und in sozialen Netzwerken geteilt.

Syrer hofft, für immer in Deutschland bleiben zu können

Modamani sagte dem FOCUS, er habe das Selfie mit Merkel „nicht bereut“, trotz aller damit verbundenen Probleme. „Das Foto hat mein Leben positiv wie negativ verändert.“ Noch heute würden ihn viele Menschen auf das Bild ansprechen. An der Technischen Universität Berlin, wo er sich derzeit auf sein Informatik-Studium vorbereitet, kenne jeder seine Geschichte, „sogar die Lehrer“. Modamani hofft laut FOCUS, nach dem Studium einen Arbeitsplatz zu finden und „für immer“ in Deutschland bleiben zu können. Derzeit genießt der Syrer subsidiären Schutz bis 2020.
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Syrischer „Selfie-Flüchtling“ will Facebook erneut verklagen
Im ersten Versuch war Modamani 2017 vor dem Landgericht Würzburg gescheitert und hatte anschließend erklärt, keine weiteren juristischen Schritte gegen den Netzwerkkonzern unternehmen zu wollen. Jetzt sagte er dem FOCUS: „Ich will weitermachen und nicht aufgeben. Mein Ziel ist es, dass Facebook die verleumderischen Fotos löschen muss.“
Sein Anwalt bestätigte dem Magazin, dass der Streit in die nächste Runde gehe. „Facebook hat ein Einlenken verweigert und verbreitet das Bild weiter“, so der auf IT-Recht spezialisierte Chan-jo Jun. Allerdings gebe es noch keinen konkreten Zeitplan für das Einreichen der Klage.
https://www.focus.de/politik/deutsch...d_8719010.html