Streit um Essen: Flüchtlinge schlagen auf Bedürftige ein

Nach Vorfällen muss die Polizei die Ausgabe der Crivitzer Tafel schützen. Drei Strafanzeigen wegen Körperverletzung liegen vor.
Flüchtlinge oder Zuwanderer? Man kann aber sicher feststellen, dass 30 Personen keine Einzelfälle mehr darstellen.

Crivitz
. Handgreiflichkeiten unter den Ärmsten: In Crivitz (Landkreis Ludwigslust-Parchim) sollen Flüchtlinge bei der Lebensmittel-Ausgabe der „Tafel“ andere Bedürftige abgedrängt und sogar verletzt haben. Ein seit Wochen bestehender Konflikt eskalierte: Rund 30 Zuwanderer sollen am Crivitzer Diakoniehaus Einheimische zurückgedrängt und geschlagen haben, um eher dranzukommen. Jetzt findet die Ausgabe der Tafel unter Polizeischutz statt.
An der Ausgabestelle sollen sich Szenen wie bei einer Prügelei abgespielt haben: Es soll zu Fausthieben gegen Köpfe und Körper gekommen sein, eine „Krücke“ habe Rippen getroffen. So stehe es im Polizeibericht, so hätten es Zeugen berichtet, sagt Polizeisprecher Klaus Wiechmann.
Nach Angaben der Tafel-Betreiber hätten die Flüchtlinge auch versucht, „das Eingangstor gewaltsam zu öffnen“. Wiechmann: „Mitarbeiter sagten, sie hätten selbst Angst gehabt.“ Aus Tafel-Räumen sollen Kleidungsstücke entwendet worden sein. Der Polizei lägen drei Strafanzeigen vor. Auch eine Frau soll geschlagen worden sein.
Rund 60 Bedürftige betreut das Diakoniewerk Neues Ufer mit der Tafel in Crivitz. Hierher kommen Menschen, die nur wenig Geld für Essen haben und auf Spenden angewiesen sind. „Es gab diese Szenen“, sagt Geschäftsführer Thomas Tweer. „Leider.“
Halten wir also fest: Rund 60 Bedürftige betreut die Tafel. Davon sind mindestens 30 Flüchtlinge, nämlich die, die die anderen Bedürftigen geschlagen haben. Damit wären an der Tafel überproportional Flüchtlinge vertreten.

Er sorgt sich jetzt, dass Bedürftige aus Angst nicht mehr kommen, warnt jedoch vor einer Pauschalverurteilung: „Es gibt kriminelle Flüchtlinge, es gibt aber auch andere.“
Für die Polizei ist das, was in Crivitz geschah, ein Einzelfall. Das bestätigen Sprecher der Präsidien in Rostock und Neubrandenburg. Innenminister Lorenz Caffier (CDU) kündigt an: „Der Sachverhalt wird umgehend aufgearbeitet.“
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