Ukrainischer Außenminister fordert Prüfung von Sanktionen gegen Gerhard Schröder
Der ukrainische Außenminister Pawlo Klimkin hat Sanktionen gegen Altkanzler Gerhard Schröder ins Spiel gebracht. Klimkin sagte der "Bild"-Zeitung, Schröder sei "für Putin weltweit der wichtigste Lobbyist".

Daher solle "geprüft werden, wie die EU hier handeln kann". Angesichts der zunehmenden Spannungen sei es "wichtig, dass es Sanktionen nicht nur gegen russische Regierungsmitglieder und russische Staatsunternehmen gibt, sondern auch gegen diejenigen, die im Ausland Putins Projekte vorantreiben".
In einem Meinungsbeitrag der US-Zeitung "Wall Street Journal" vom Freitag war Schröder als "der wichtigste Oligarch Putins" bezeichnet worden. Er wirft die Frage auf, warum die EU bislang keine Sanktionen gegen Schröder diskutiert habe.
"Es ist ein Skandal, dass ein ehemaliger Bundeskanzler jetzt die Interessen von Putin vertritt"

Der CDU-Außenexperte Elmar Brok sagte der "Bild"-Zeitung: "Das 'Wall Street Journal' hat in weiten Teilen Recht." Es sei "ein Skandal, dass ein ehemaliger Bundeskanzler jetzt die Interessen von Putin vertritt". Es sei "erstaunlich", dass dies "bislang noch ohne Konsequenzen in der öffentlichen Diskussion geblieben ist".
Der Grünen-Abgeordnete Cem Özdemir sagte der "Bild", Schröder habe als Kanzler viel für Deutschland geleistet. "Umso ärgerlicher ist es jetzt, dass er zum Propagandisten von Putin mutiert ist." Ein Ex-Kanzler habe auf der Gehaltsliste "eines autoritären Herrschers wie Putin nichts verloren". Putin wolle Europa "spalten und schwächen", lasse "Wahlen manipulieren" und halte "Teile der Ukraine völkerrechtswidrig besetzt".
Die SPD müsse klarmachen, dass Schröder nicht mehr für sie spreche, sagte Özdemir. "Wer Schröder bucht muss wissen, dass er ein Putin-Sprachrohr bekommt."

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