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    Unmenschliches Asylsystem Deutschland: "Ich habe Jeffun gerettet"

    Flüchtlingshilfe: Ich schaffe das

    Maria Lazer hilft Flüchtlingen. Ehrenamtlich, seit Jahren. Manche sagen: "Mama Maria". Andere enttäuschten sie so sehr, dass sie aufhören wollte. Warum tut sie das nicht?
    Dieser Text gehört zu unserer Reportageserie "Überland". Neun Lokalreporter berichten für ZEIT ONLINE aus ihrer Region. Die Serie ist Teil unseres Ressorts #D18 , in dem wir Deutschland Deutschland erklären wollen.





    Maria Lazer hat schon einige Enttäuschungen erlebt, aber an das erste Mal erinnert sie sich besonders gut. Es war Weihnachten 2014 und sie war auf dem Weg zur Flüchtlingsunterkunft, in der sie seit rund einem Jahr als Ehrenamtliche arbeitete. Ein zweigeschossiger Backsteinbau in einem Waldstück am Ortsrand von Scharnebeck, einer 3.200-Menschen-Gemeinde im Nordosten Niedersachsens. Lazer lebt hier mit ihrem Mann und ihrem Hund Toni.


    An dem Tag vor Weihnachten hatte sie Mandarinen dabei, Schokolade, selbstgebackene Plätzchen. Kurz vor den Feiertagen wollte sie jeden Bewohner beschenken. Vor der Tür sah sie zwei Männer in Badelatschen stehen, sie rauchten und diskutierten. Lazer rechnete damit, freundlich begrüßt zu werden, so wie fast immer, wenn sie in dem Flüchtlingsheim auftauchte. Doch stattdessen schrie einer der Männer sie an. "Alles scheiße hier. Scheiß Dorf, scheiß Haus, auch Du hast Scheiße gemacht, scheiß Maria!" Lazer war sich eine Woche lang sicher: Da will ich nie mehr hin.
    Februar 2018, drei Jahre später. Maria Lazer sitzt an ihrem Esstisch, Kerzen brennen, es gibt grünen Tee. Durch die bodentiefen Fenster des Bungalows schaut man in einen weitläufigen, wilden Garten. Lazer, 67 Jahre alt, trägt das rote Haar kinnlang, um den Hals hat sie einen selbstgestrickten Schal gebunden. Wenn sie von der Arbeit mit den Flüchtlingen erzählt, die mittlerweile ihr Leben bestimmt, strahlt sie etwas Handfestes aus. Sie wirkt wie jemand, der zupacken kann, wenn es drauf ankommt, zum Beispiel, wenn Hunderttausende Flüchtlinge nach Deutschland kommen und Hilfe brauchen.
    Die Frage, die sich stellt, wenn man Lazer zuhört, ist bloß: Wie viel kann ein Mensch für andere leisten? Und was geschieht, wenn ein hilfsbereiter Mensch zu oft enttäuscht wird?


    Als Maria Lazer das erste Mal in die Flüchtlingsunterkunft in Scharnebeck ging, war es November 2013. Der große Flüchtlingstreck aus den Folgesommern war noch nicht in Bewegung, aber auf der Welt, das wusste Lazer, waren 50 Millionen Menschen auf der Flucht. Süd-Sudan, Syrien, Somalia – die Krisen der Welt hatten weltweit Menschen fliehen lassen, eine Handvoll auch nach Scharnebeck. Lazer kannte die Bilder der Kriege aus dem Fernsehen und sie wollte helfen. Noch heute will sie das.
    Schon bald nennt man sie "Mama Maria"

    Wenige Tage zuvor hatte ihr Mann Geburtstag gehabt. Er hatte darum gebeten, kein Geschenk zu bekommen, sondern das Geld den Flüchtlingen im Ort zu schenken. Lazer hatte daraufhin den Pastor gefragt, wie sie das wohl anstellen solle. Der hatte geantwortet: "Fahr doch einfach hin und frag."


    Fünf Flüchtlinge lebten damals in Scharnebeck. Weil sie alle schwarz waren, nannte man sie im Dorf nur "die Afrikaner". Als Maria Lazer den Klingelknopf des Flüchtlingsheimes drückte, spürte sie Aufregung. Als ihr ein junger Schwarzer die Tür öffnete, brachte sie kein Wort heraus. Wortlos drückte sie ihm eine Einladung zum Neubürgerempfang und ihre Telefonnummer in die Hand.


    Von da an ging Lazer regelmäßig in die Unterkunft. Schon bald nannten sie die Bewohner "Mama Maria". Nur ihr Mann Joachim ahnte schon damals, dass es nicht immer so weiter gehen könnte. Gesagt hat er das nicht. "Maria muss man gar nicht erst versuchen reinzureden", sagt er, "die macht eh, was sie für richtig hält." Wenn Freunde über Maria Lazer reden, sagen sie, dass sie eine Frau mit großem Willen sei, ein Energiebündel. Bewundernswert, findet das eine Freundin – einerseits. "Aber manchmal ist es auch anstrengend, weil man selbst nicht mithalten kann oder will."
    Kurz vor Silvester 2013 bat einer der Flüchtlinge Lazer zum ersten Mal um Hilfe bei einem Asylverfahren. Der Mann namens Jeffun stammte aus dem Sudan. Als sie über den Flur der Unterkunft ging, zog er sie in sein Zimmer. Dort zeigte er ihr ein Behördenschreiben, in dem stand, dass er nach Ungarn abgeschoben werden sollte. Lazer klingt noch heute empört, wenn sie darüber spricht: "Der war keine sechs Wochen bei uns und da stand was von Abschiebung." Sie habe gedacht: Das kann doch nicht wahr sein.


    Eine Nacht lange suchte sie Antworten im Internet, am nächsten Morgen holte sie sich Rat bei einem Fachanwalt für Asylrecht. Der erklärte ihr, wie sie Klage einreichen und gegen den Bescheid vorgehen könne. Lazer folgte dem Rat und fühlte zum ersten Mal, wie ihr Einsatz etwas bewirkte. Wenige Wochen später wurde die Abschiebung ausgesetzt. Lazer sagt: "Ich hatte Jeffun gerettet."


    In den kommenden Monaten verbrachte sie immer mehr Zeit in der Flüchtlingsunterkunft. Und sie las immer neue Behördenbriefe, die Abschiebungen nach Italien, Ungarn oder Griechenland ankündigten. Lazer, die mittlerweile in Rente ist, war damals im Hauptberuf Lehrerin für Pflegeberufe. Nun hatte sie fast täglich einen anderen Job: der Kampf gegen ein Asylsystem, das ihr bis heute in Teilen unmenschlich erscheint.
    http://www.zeit.de/gesellschaft/2018...-d18-ueberland

    Sie fuhr zum Verwaltungsgericht, um mit den Betroffenen Klage einzureichen, holte den Übersetzer vom Bahnhof ab, führte mit ihm Interviews mit den Asylsuchenden, um dem Anwalt Arbeit abzunehmen und damit Kosten zu sparen. Sie freute sich, wenn einer der Flüchtlinge sie in den Arm nahm. Immer wieder hörte sie: "Maria ist die Beste." Lazer sagt heute, dass es ihr nicht um Dankbarkeit gegangen sei, sondern um das Gefühl, helfen zu können. "Dass wir niemanden verloren haben, war für mich eine Genugtuung."
    Maria Lazer verhinderte zwischen 2014 und 2015 rund 20 Abschiebungen. Als stellvertretende grüne Bürgermeisterin hatte sie einen engen Draht zu den Mitarbeitern im Rathaus. Sie richtete in einen Spendenraum in der Unterkunft ein, fuhr mit ihrem Mann gespendete Fahrräder, Möbel und Kleidung hin und her. An den Nachmittagen saß sie mit "ihren Jungs" in der Küche und trank zuckersüßen Tee. Als Deutschland im Sommer 2014 Fußball-Weltmeister wurde, tanzte sie mit ihnen vor dem alten Röhrenfernseher in der Unterkunft. "Ich war glücklich", sagt sie heute. "Das hat mich wirklich erfüllt."


    Die Befriedigung, die ihr die Arbeit bereitete, half ihr auch über die erste Enttäuschung mit dem Flüchtling hinweg, der sie beschimpft hatte. Eine Woche lang hatte sie alle Anrufe und Nachrichten ignoriert. Dann vermisste sie den Trubel im Flüchtlingsheim und schob den Frust beiseite. Sie stieg in ihr Auto und war wieder da. Dem jungen Mann verzieh sie das "scheiß Maria". Gesprochen haben sie darüber seither nicht mehr.
    Die Kirche findet sie "bigott und verlogen"

    Maria Lazer ist die Älteste von vier Geschwistern, in Balve groß geworden, einer katholischen Kleinstadt im Sauerland. Umgeben von Frauen, die ihr Leben Gott und der angewandten Nächstenliebe verschrieben hatten. Sie ging bei Nonnen zum Kindergarten, besuchte eine katholische Volksschule und ein von Nonnen geleitetes Mädchengymnasium, lernte bei Nonnen ihren Beruf als Krankenschwester. Sonntags gab ihr ihre Mutter ein paar Pfennige mit in die Kirche, die sie für die "armen, afrikanischen Kinder" in die Spardose eines katholischen Hilfswerks steckte. Maria träumte von einer Zukunft als Entwicklungshelferin.
    Heute meidet Maria Lazer die Kirche, "diese Bigotterie und Verlogenheit". Das Wort Nächstenliebe ist ihr ähnlich suspekt wie der Spätsommer 2015, als in Deutschland plötzlich Tausende ihr Herz für Flüchtlinge entdeckten. Im Fernsehen sah Lazer, wie die Menschen zu Hunderten an Bahnhöfen und Erstaufnahmestellen standen und Essen verteilten. In Scharnebeck erlebte sie, dass nun fast jeder, der was auf sich hielt, Flüchtlingen half.


    Lazer, die da schon fast zwei Jahre dabei war, tat sich schwer mit der plötzlichen Willkommenseuphorie. Als eine Gruppe älterer Damen einen zweiten Spendenraum aufbaute und sie ihren dafür aufgeben sollte, weigerte sie sich. Wann immer sie miterlebte, dass jemand einen der Flüchtlinge bevormundete, sagte sie ihm die Meinung. Sie scheute dabei keine klaren Worte, das sagt sie sogar selbst. Irgendwann bestellte sie der Bürgermeister in sein Büro. "Es gibt Beschwerden, hieß es. Ich sollte mich zügeln und nicht überall, wo ich auftauchte, für Zoff sorgen."
    Lazer fühlte sich verraten, nach all dem, was sie geleistet hatte. Sie habe sich wie eine "Sau" gefühlt, die "durchs Dorf getrieben" wurde, sagt sie. Gleichzeitig wandten sich einige der Flüchtlinge anderen Helfern zu, spielten den einen Unterstützer gegen den anderen aus. Wenn man heute mit Bewohnern im Flüchtlingsheim redet, bekommt man über Lazer jedoch weiterhin nur Positives zu hören. Was sie mache, sei außergewöhnlich, sagt einer. Ein anderer empfindet Lazer als "tolle Frau".


    Immer häufiger empfand Lazer jedoch die Arbeit nun als Belastung, immer wieder ermahnte sie sich, durchzuhalten und Verständnis zu zeigen. Doch dann dann kam der Tag, an dem auch das nicht mehr ging.


    Es war ein Sonntag. Lazer saß zu Hause und strickte, als sie die Nachricht über WhatsApp empfing. Der Absender war Ibrahim, ein junger Mann aus dem Sudan, den sie 2014 vor der Abschiebung bewahrt hatte. "500 Euro oder ich komme zu dir und du bekommst große, große Probleme." So stand es in der Nachricht. Erst glaubte sie an einen Irrläufer. Sie musste zweimal lesen, um den Inhalt zu begreifen. Als sie es ein drittes Mal gelesen hatte, warf sie das Handy ins Kopfkissen und dachte: "Junge, jetzt reicht's."
    Eine Nacht grübelte sie über alles nach. Sie wusste, dass Ibrahim schon kriminell gewesen war und in Abschiebehaft kommen würde, wenn er sich noch etwas zu Schulden kommen lässt. Dennoch ging sie am nächsten Morgen zur Polizei und zeigte Ibrahim an. Was sie gefühlt habe dabei? "Wut", sagt sie, "ich war vor allem wütend." Angst? Sie schüttelt den Kopf. "Mich kriegt man nicht so schnell bange." Enttäuschung? Sie atmet tief ein. Klar, sagt sie. "Ich hab dem Jungen den Arsch gerettet, wenn der mich jetzt erpresst, das tut weh."


    Doch auch nach dieser Geschichte folgten Momente, die sie den Frust wieder beiseite schieben ließen. Sie baute mit ihrer Freundin Nina ein Frauencafé auf, war mit im Kreißsaal, als eine der Flüchtlingsfrauen ihre Zwillinge zur Welt brachte, sie sah, wie die ersten Flüchtlinge im Ort Fuß fassten. Während andere Helfer wieder ausstiegen, engagierte sie sich weiter und weiter und weiter. Bis an den Rand ihrer Kräfte.


    Nebenbei las sie, was im restlichen Land geschah. Als nach der Kölner Silvesternacht über kriminelle arabische Männer diskutiert wurde, fand sie es schwer, das mit ihrem Erleben zusammenzubringen. "Klar gibt es mit den Flüchtlingen bei uns auch mal Probleme. Männer, die saufen und randalieren", sagt sie. "Und ja, ich könnte auch manchmal vor Wut platzen, wenn ich sehe, was sich muslimische Frauen von ihren Männern gefallen lassen." Aber sexuelle Übergriffe? Sie schüttelt den Kopf. "Habe ich hier nie erlebt, nie gehört."
    Hat Gretchen Müller nie erlebt. Hat sie nie von gehört. Sie liest offenbar auch keine Zeitung. Oder es stand nicht in der Zeit.

    Aber sexuelle Übergriffe? Sie schüttelt den Kopf. "Habe ich hier nie erlebt, nie gehört."
    http://www.zeit.de/gesellschaft/2018...erland/seite-2


    Diese Zeitung richtet sich an Oberstudienräte und andere sich als intellektuell empfindenen Zeitgenossen gehobenen Verdienstes. Das erklärt auch die epische Breite dieses im Stil eines Dreigroschenromans entworfenen Psychogramms dieser Flüchtlingshelferin, die natürlich nicht nur durch ihre Tätigkeit, sondern auch durch ihre Ferne zur katholischen Kirche und anderen Bürgerlichkeiten des politischen Spektrums der Zeit entspricht.

    Lazer sagt, sie sei schon immer ein politischer Mensch gewesen. Als junge Frau stand sie in Aachen für Frauenrechte auf der Straße und protestierte gegen den Nato-Doppelbeschluss, war Mitglied in der Demokratischen Fraueninitiative und solidarisch mit der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes. Auch heute ist sie dabei, wenn im Januar Tausende in Berlin gegen die Agrarindustrie demonstrieren oder nachts ein Flüchtlingsheim in der Region blockiert wird, um eine Abschiebung zu verhindern. So sehr kann sie sich über die Ungerechtigkeiten des Asylsystems empören, dass sie vor Wut rote Flecken am Hals bekommt. Allein beim Thema AfD wird sie still. "Das", sagt sie, "macht mir wirklich, wirklich Angst." Warum? Sie seufzt und faltet die Hände, als wolle sie beten. "Weil ich es einfach nicht verstehe, dass Menschen kein Mitgefühl haben mit anderen Menschen, die in Not sind."
    Im Frühjahr 2016 war die Willkommenseuphorie verflogen. Neue Flüchtlinge kamen immer seltener nach Scharnebeck, doch die, die da waren, brauchten weiterhin Unterstützung. Bei Behördengängen, bei der Job- und Wohnungssuche, der Bewältigung des täglichen Lebens. Maria Lazer gab ihr Bestes, doch die Anstrengung ging nicht spurlos vorüber. Im September 2016 diagonistizierten die Ärzte eine Gürtelrose, ein Symptom des Stresses, das wusste sie als gelernte Krankenschwester. Auch Freunde und Familie rieten ihr, kürzer zu treten. Doch sie, inzwischen in Rente, pausierte nur so lange wie nötig. Kaum hatte sie die Schmerzen einigermaßen im Griff, stürzte sie sich in neue Fälle, die sie noch mehr forderten. Fälle, wie den der zehnköpfigen Familie aus Bosnien.

    Einmal muss sie sogar ins Krankenhaus

    Ihre Geschichte kommt Maria Lazer nur schwer über die Lippen, sie spricht leise und sieht müde aus dabei. Zwei Jahre lang hat sie sich um die Familie, vor allem um die behinderte Tochter, gekümmert. So oft war sie dort, dass der jüngste Sohn sie irgendwann Oma nannte. Weil der Vater das Geld der Familie für Alkohol und Haschisch verprasste, fuhr sie in den Supermarkt und zahlte die Lebensmittel aus eigener Tasche. Sie gab alles, um vor allem den Frauen der Familie die Chance auf ein besseres Leben zu geben. Vergeblich.


    Nach anderthalb Jahren kam der Abschiebebescheid. Dieses Mal, das wusste Maria Lazer, würde sie nicht helfen können. Das einzige, was sie tun konnte, war die Eltern davon zu überzeugen, mit der Starthilfe des Staates freiwillig auszureisen. Die sagten erst ja, dann nein, weinten, flehten, logen.
    Wenige Tage vor dem Abflug platzte Maria Lazer vor Stress eine Ader in der Nase und sie musste für eine Nacht ins Krankenhaus. Trotzdem fuhr sie die Familie wie vereinbart zum Flughafen Köln-Bonn, 500 Kilometer hin, 500 Kilometer zurück. Auf dem Rückweg saß ihr Sohn am Steuer, sie lehnte erschöpft auf dem Beifahrersitz und dachte: "Jetzt wäre ein guter Moment, um hinzuschmeißen."


    Tatsächlich war es dieser heiße Oktobertag 2017, an dem Lazer ernsthaft darüber nachdachte, wie es wäre, für immer aufzugeben. Nur noch ein paar letzte Dinge regeln, den Hausstand der Familie auf eine Palette packen und nach Bosnien schicken, zu Ende bringen, was sie angefangen hatte. Die Sehnsucht einer Erschöpften. Doch wie lässt sich so etwas zu Ende bringen? Wie lässt es sich aussteigen, wenn man emotional so tief eingestiegen ist? Wie hört man von heute auf morgen auf zu helfen? Vor allem aber: Was tut man danach?
    Nach vier Jahren ist die Arbeit mit den Flüchtlingen zu einem festen Teil ihres Lebens geworden. Und Maria Lazer macht wohl nicht nur deshalb immer weiter, weil sie es mag, gebraucht zu werden. Nächstenliebe – sie mag das Wort nicht, doch das ist die Rolle, die sie kennt und beherrscht. Die Enttäuschungen, die Anstrengungen, das gehört dazu, sagt sie. "Das ist wie im Job." Etwas Sinnvolles tun ist alle mal besser als die Aussicht auf ein Rentnerleben ohne Aufgabe.


    Maria Lazer sagt, sie sei nach der Abreise der Bosnier kürzer getreten. Ein paar Tage sei nicht in das Flüchtlingsheim gefahren und habe alle Anrufe ignoriert. Dann habe sie begonnen, Spenden für die Familie in Bosnien zu sammeln.
    http://www.zeit.de/gesellschaft/2018...erland/seite-3
    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

  2. #2
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    AW: Unmenschliches Asylsystem Deutschland: "Ich habe Jeffun gerettet"

    Typisches Verhalten eines Menschen mit Helfersyndrom. Diesen Leuten geht es in erster Linie um sich selbst. Deshalb merken sie nicht, dass sie oft zu weit gehen und so Ablehnung bei denen erzeugen, denen sie helfen. Sehr entlarvend folgende Passage..............

    Lazer, die da schon fast zwei Jahre dabei war, tat sich schwer mit der plötzlichen Willkommenseuphorie. Als eine Gruppe älterer Damen einen zweiten Spendenraum aufbaute und sie ihren dafür aufgeben sollte, weigerte sie sich. Wann immer sie miterlebte, dass jemand einen der Flüchtlinge bevormundete, sagte sie ihm die Meinung. Sie scheute dabei keine klaren Worte, das sagt sie sogar selbst. Irgendwann bestellte sie der Bürgermeister in sein Büro. "Es gibt Beschwerden, hieß es. Ich sollte mich zügeln und nicht überall, wo ich auftauchte, für Zoff sorgen."


    ......das Verhalten zeugt von Eifersucht. Sie sah sich plötzlich als eine von vielen und bekämpfte die Konkurrenz. Es ist dieser Dame nie wirklich um die "Flüchtlinge" gegangen, immer nur um sich selbst.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  3. #3
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    AW: Unmenschliches Asylsystem Deutschland: "Ich habe Jeffun gerettet"

    Zitat Zitat von Realist59 Beitrag anzeigen
    Typisches Verhalten eines Menschen mit Helfersyndrom. Diesen Leuten geht es in erster Linie um sich selbst. Deshalb merken sie nicht, dass sie oft zu weit gehen und so Ablehnung bei denen erzeugen, denen sie helfen. Sehr entlarvend folgende Passage..............





    ......das Verhalten zeugt von Eifersucht. Sie sah sich plötzlich als eine von vielen und bekämpfte die Konkurrenz. Es ist dieser Dame nie wirklich um die "Flüchtlinge" gegangen, immer nur um sich selbst.
    Solche wie sie gibt es viele. Erstaunlich (oder doch eigentlich nicht) ist, dass eine Zeitung, die sich an Intellektuelle und alles, was sich dafür hält, richtet und so teuer ist, dass ein Akademikergehalt und ausreichend Zeit für Beiträge in epischer Länger eigentlich Voraussetzung für diese Leserschaft ist, einen so primitiv gehaltenen Artikel, wie er sich ein wenig kürzer gefaßt eigentlich für ein Gretchen Müller gedacht ist, das noch vom großen Arzt mit weißem Kittel träumt, der sie aus der Alltäglichkeit befreit, solche Artikel veröffentlicht.
    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

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