Integration geht durch den Magen
Solange man noch genug zu essen hat.



Remagen. Inzwischen ist es schon eine Tradition in Remagen: Studenten des RheinAhrCampus und Flüchtlinge aus der Region Ahrweiler treffen sich Ende Januar zu einem gemeinsamen internationalen Abendessen im Jugendbahnhof Remagen. Nicht nur die Flüchtlinge, die beispielsweise aus Afghanistan, Syrien, Somalia und Eritrea kamen, verliehen dem Ereignis ein internationales Flair; auch die Studenten kamen aus vielen verschiedenen Ländern - neben Deutschen waren es Jordanier, Aserbaidschaner, Spanier, Georgier, Portugiesen, Südkoreaner, Niederländer, Kanadier und Amerikaner. Unter Anleitung ihres Dozenten Dr. Laurent Borgmann, Leiter Sprachen/Internationales am RheinAhrCampus organisierte die studentische Organisation „EmbRACeDiversity“ dieses Event für die Vertriebenen.
Ein Event, das für Vertriebene organisiert wurde, soso. Die Vertreibungen liegen aber schon eine ganze Weile zurück. Der zweite Weltkrieg ist lange vorbei.

Schon ab dem Nachmittag trafen die ersten internationalen Gäste und freiwilligen Köche ein, um die Räumlichkeiten vorzubereiten, zu dekorieren, internationale Rezepte auszutauschen und gemeinsam zu kochen. Dank der bunten Zusammensetzung gab es am Ende ein vielfältiges, internationales Buffet. Vom arabischen Hühnchengericht „Shawarma“ über das georgische Teiggericht „Khachapuri“ bis hin zur spanischen Tortilla
Kein deutsches Gericht? Macht nichts!

Unterhaltungen in allen Sprachen begleiteten das Essen. „Beim Vorbereiten konnte ich manchmal nicht auseinanderhalten, wer nun Flüchtling und wer internationaler Austauschstudent war, das hat mir sehr gut gefallen“ sagte Dirk Fraterman, ein niederländischer Erasmus-Student und Organisator des Abendessens.
Keine gemeinsame Sprache, auf die man sich verständigt und Begeisterung darüber.

Lothar Scheffel von der Fahrrad-Selbsthilfewerkstatt für geflüchtete Menschen war tief beeindruckt von dem Treffen „So kann Integration gelingen! Wenn sich mehr als zwanzig geflüchtete Menschen zum gemeinsamen Kochen und Essen mit Studenten des RheinAhrCampus und Remagener Bürgern treffen, hat das eine nachhaltige Wirkung.“
Allzuviele Remagener Bürger waren nicht zugegen.

Neben dem Kochen ging es an dem Abend aber auch darum, Ziele festzulegen, welche die Flüchtlinge in diesem Jahr erreichen möchten. Dabei halfen ihnen studentische Partner, die sogenannten „Buddies“. Gemeinsam erarbeiteten sie Vorsätze für das Jahr 2018, so zum Beispiel: Eintritt in einen regionalen Verein, Überarbeiten der Bewerbungsmappe oder größeres Engagement bei freiwilligen Hilfsdiensten.
„Der RheinAhrCampus steht für Vielfältigkeit und deshalb liegen uns regelmäßige Projekte mit Geflüchteten sehr am Herzen“ erläuterte Borgmann. „Jetzt drücke ich die Daumen, dass die auf Papier erarbeiteten Vorsätze zur Integration auch wirklich in die Tat umgesetzt werden können, denn wir würden uns sehr freuen, wenn mehr Flüchtlinge den Weg zur Hochschule finden!“
http://www.blick-aktuell.de/Berichte...en-313155.html

Mir fehlt noch so ein bisschen Vielfältigkeit und Nachhaltigkeit. Wo bleiben die Obdachlosen? Wo bleiben die armen Rentner? Die hätten sich doch bestimmt auch über ein leckeres Essen gefreut und über Buddys, die ihnen helfen.