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    Die große Angst vor Fake-Ärzten aus Drittstaaten

    Die große Angst vor Fake-Ärzten aus Drittstaaten
    Kurz vor Weihnachten hatte das Deutsche Ärzteblatt noch eine stimmungsvolle Nachricht für seine Leser parat: Sechzehn „geflohene“ Ärzte hätten in Hessen die Approbation erhalten und dürften nun uneingeschränkt als Mediziner in Deutschland arbeiten.
    Sechs Wochen später nennt der Präsident der Bundesärztekammer, Montgomery, es „überhaupt nicht mehr tragbar“, Berufszulassungen und Approbationen nur auf der Grundlage von Sprachprüfungen und nach Kontrolle der eingereichten schriftlichen Unterlagen auszusprechen.
    Man müsse zum Beispiel ausschließen, so Montgomery weiter, „dass Menschen als Arzt tätig werden, die sich in ihren Heimatländern Zertifikate gekauft haben, ohne jemals die Universität besucht zu haben“.
    Auch habe man mittlerweile festgestellt, „dass das Qualitätsniveau einiger Drittstaatler (also Personen aus dem Nicht-EU-Ausland) so schlecht ist, dass man es mit der alleinigen Überprüfung der Dokumente und durch Kenntnisprüfung nicht auseichend feststellen kann“.
    Gefordert wird eine obligatorische Prüfung auf Niveau des zweiten Abschnitts der Ärztlichen Prüfung, also der schriftlichen Prüfung nach dem 10. Fachsemester (sogenanntes „Hammerexamen“) und der mündlichen nach dem anschließenden praktischen Jahr. Montgomery kündigt zügige Gespräche mit der Gesundheitsministerkonferenz an, denn für Änderungen seien entsprechende Beschlüsse der Gesundheits- und Bildungsministerkonferenz erforderlich.
    „Anerkennungstourismus aus strukturschwachen Ländern“

    Der Bundesärztekammer-Präsident hält den Ball ansonsten eher flach. Statt einer markigen Presseerklärung – wie zum Beispiel zur Altersfeststellung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen – belässt er es bei einem Gespräch mit dem Deutschen Ärzteblatt, das darüber knapp berichtet.
    Wahrscheinlich ist das ganze eine Reaktion auf die kurz vorher erhobenen entsprechenden Forderungen der Präsidentin der Niedersächsischen Ärztekammer, Wenker. Die ist schon länger in dieser Sache unterwegs und kritisierte bereits im Mai 2017 „den im Kielwasser des Flüchtlingsstroms entstandenen Anerkennungstourismus aus strukturschwachen Ländern“.
    Dazu muss man wissen, dass es bundesweit 22 regionale Approbationsbehörden gibt, die getrennt vor sich hin prüfen. Erst seit September 2017 existiert als Pilotprojekt eine zentrale Gutachtenstelle für Gesundheitsberufe – also nicht nur für Mediziner – mit einem geplanten Arbeitsvolumen für 3.000 Anträge pro Jahr, die in enger Kooperation mit den Landesbehörden die eingereichten Unterlagen prüfen soll.
    Und die winken neuerdings Mediziner, Apotheker und Pflegekräfte in das deutsche Gesundheitssystem durch.

    Es handelt sich keinesfalls um ein zahlenmäßig unbedeutendes Problem: Allein in Niedersachsen sind knapp 3.700 Ärzte aus Drittstaaten tätig. Allerdings stieß die Initiative der dortigen Ärztekammer, zum Schutz der Patienten die bestehenden Zulassungsregeln für Drittstaatärzte zu verschärfen, auf Ablehnung bei der niedersächsischen Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD).

    Sie berief sich dabei auf die Bundesregierung, die die derzeitigen Anerkennungsregeln auch für gelungen halte.
    Dilettierende Drittstaatärzte im Krankenhaus

    Was nun in den letzten beiden Jahren, in welcher Häufigkeit, konkret vorgefallen ist, dass sich der Bundesärztekammer-Präsident Sorgen um das Patientenwohl machen muss, ist bisher kaum öffentlich geworden
    Eine Ausnahme findet sich hier in der Neuen Westfälischen. Ansonsten scheint die Medien das Thema nicht zu interessieren. Diese Art von Skandalen schätzt man dort offenbar nicht besonders.

    Ab und an hört man natürlich das ein oder andere von den geschätzten Kollegen und ist dann jeweils froh, nicht mehr in verantwortlicher Position im Krankenhaus tätig zu sein.
    Aber natürlich haben weder Aufsichtsbehörden noch Krankenhäuser oder dilettierende Drittstaatärzte ein Interesse daran, ihre Verfehlungen öffentlich zu machen.
    Zum Autor: Prof. Dr. med. Dipl.-Psych. Wolfgang Meins ist Neuropsychologe und Arzt für Psychiatrie und Neurologie sowie außerplanmässiger Professor für Psychiatrie (UKE-Hamburg). Zuletzt tätig als gerichtlicher Sachverständiger im sozial- und zivilrechtlichen Bereich.
    http://www.achgut.com/artikel/die_gr...s_drittstaaten

    Hier der verlinkte Artikel der Neuen Westfälischen:

    Zweifel an Qualifikation ausländischer Ärzte

    Bericht: Medizinerkammer stellt in Sprachtests fachliche Defizite einiger Bewerber aus anderen Ländern fest. Diese dürfen aber nicht gemeldet werden. Todesfälle sind bekannt
    Münster/Bielefeld. Die Ärztekammer Westfalen-Lippe schlägt Alarm: Lückenhafte Fachkenntnisse ausländischer Ärzte die in Deutschland arbeiten wollen, drohen, so Kammerpräsident Theodor Windhorst aus Bielefeld, die Versorgung der Patienten zu beeinträchtigen. Der Grund: Die Kammer darf nur deren sprachliche, nicht aber ihre fachliche Kompetenz prüfen.
    Das, so wird die Landesregierung zitiert, sei allein Aufgabe der Bezirksregierungen. Windhorst: "Es ist uns ein Dorn im Auge, dass wir zur Untätigkeit verurteilt sind, wenn wir fachliche Mängel feststellen."
    Solche Mängel haben in Westfalen-Lippe gerichtlich bestätigt bereits Leben gekostet. So ist an den vom Heimatland bescheinigten, aber offenbar doch fehlenden Kenntnissen einer Gynäkologin aus Libyen ein Kind in einem Krankenhaus in Westfalen-Lippe bei der Geburt gestorben. Die Ärztin wurde wegen fahrlässiger Tötung zu einer Bewährungsstrafe verurteilt und arbeitete an einem anderen Krankenhaus weiter.
    Mangelnde Sprachkenntnisse

    Im zweiten Fall starb ein Mann nach einem Sturz unter Alkoholeinfluss.
    Ohne weitere Diagnostik wurde er in die Psychiatrie eingewiesen. Dort starb er an einer Gehirnblutung. Sowohl der Notarzt als auch der diensthabende Arzt der Psychiatrie waren Ärzte "mit ausländischen Studienabschlüssen und fraglich ausreichenden Sprachkenntnissen", so die Kammer.
    Will ein Arzt mit ausländischer Qualifikation in Deutschland tätig werden, benötigt er eine staatliche Zulassung, die Approbation mit uneingeschränkter Berufserlaubnis. Erteilt wird die Approbation in NRW von den Bezirksregierungen. Kommen die Ärzte aus einem Mitgliedsland der EU, der EFTA oder der Schweiz, ist das einfach: Ihre Abschlüsse sind gleichwertig. Für Ärzte aus anderen Teilen der Welt wird ein Gutachten erstellt.
    Region benötigt weiterhin Ärzte

    Die Region ist auf ausländische Ärzte angewiesen.
    Ihr Anteil an den Assistenzärzten in Kliniken lag Anfang 2016 in OWL zwischen 48 Prozent in Bielefeld und gut 80 Prozent im Kreis Höxter
    Die nehmen zumeist die kassenärztliche Versorgung und die Notfallversorgung vor.

    Wohl jeder Patient hat die Erfahrung gemacht, dass das Sprachniveau der Ärzte aus aller Welt unterschiedlich ist
    Die Sprachkenntnisse prüft die Ärztekammer Westfalen-Lippe. Durchfallquote: 50 Prozent
    Bei den Prüfungen, es dürften seit 2014 weit über 2.000 sein, ist auch aufgefallen, dass manche Kandidaten neben sprachlichen auch extreme fachliche Defizite haben. Dies müsse künftig auch direkt Konsequenzen haben, fordert Windhorst. Das Gesundheitsministerium in Düsseldorf sagte für heute eine Antwort zum Thema zu.
    http://www.nw.de/nachrichten/regiona...er-Aerzte.html

    Eigentlich die Vorlage für einen riesigen Skandal! Nur: Der Skandal findet nicht statt!

    Womit bewiesen ist, dass man auch über 70 Jahre später noch durchregieren kann.
    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

  2. #2
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    AW: Die große Angst vor Fake-Ärzten aus Drittstaaten

    Die breite Öffentlichkeit erfährt so etwas ja auch gar nicht, oder wenn, dann nur ansatz- oder häppchenweise. Wenn man zu einem Bekannten sagt, dass ausländische Ärzte hier nur eine Sprach-, jedoch keine fachliche Prüfung durchlaufen müssten, um eine uneingeschränkte Approbation zu erlangen, es würde einem niemals geglaubt werden. Bei normalen Praxen kann man es sich ja wenigstens noch (!) aussuchen, aber im Krankenhaus ist man denen völlig ausgeliefert, was eine Schweinerei sondergleichen darstellt!
    "...und dann gewinnst Du!"

  3. #3
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    AW: Die große Angst vor Fake-Ärzten aus Drittstaaten

    Ach ja, der Herr Montgomery. Er wusste auch zu vermelden, dass die "Flüchtlinge" überwiegend kerngesund sind und uns absolut nichts kosten werden.
    In Berlin gibt es ja schon seit langen Jahren diese ganzen türkischen und arabischen Ärzte. Um die habe ich immer einen großen Bogen gemacht und selbst meine türkischen Bekannten trauen denen nicht über den Weg und gehen lieber zu deutschen Ärzten.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

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