Stadt mietet Wohnungen im Eckhaus am Central






Bezirksbürgermeister Udo Vogtländer (l.) und sein Stellvertreter Reinhard Burski schauten sich das Eckhaus am Central von innen an.







In den Altbau in Gräfrath sollen bald Flüchtlinge einziehen. Das Gebäudeinnere wurde innerhalb von gut zwei Jahren aufwendig saniert.
Aufbruchstimmung:

Wenn das leerstehende Eckhaus am Central sich wieder mit Leben füllt, könnte hiervon eine Aufbruchstimmung für das Stadtviertel ausgehen, hofft Gräfraths Bezirksbürgermeister Udo Vogtländer (SPD). Zusammen mit seinem Stellvertreter Reinhard Burski und dem Tageblatt besichtigte er die frisch sanierten zwölf Wohnungen in dem Gebäude. Diese werden von der Stadt komplett angemietet, um sie an Flüchtlinge weiterzugeben.
Aufwand größer als gedacht:

Das Haus wurde vor drei Jahren verkauft. Die neue Eigentümerfamilie hat das Gebäudeinnere seither grundlegend sanieren lassen. Der Aufwand sei deutlich größer gewesen, als vorher gedacht, erklärte eine Vertreterin der Eigentümer bei dem Rundgang. Darum habe die Sanierung länger gedauert.
Aufgrund der Zusage das Haus gekauft und saniert:

Die Zusage, dass die Stadt alle Wohnungen selbst anmietet, stammt aus dem Jahr 2015, als dringend Wohnraum für Flüchtlinge gesucht wurde. Seither ist die Zahl der neu ankommenden Asylsuchenden zwar deutlich zurückgegangen. An den Plänen der Stadtverwaltung für das Gebäude an der Ecke Focher- / Schlagbaumer Straße hat sich aber nichts geändert.
2300 Wohnungen bisher für Flüchtlinge bereitgestellt. Das ist eine ganze Menge. Scheinbar gibt es keine Wohnungsnot in Solingen.

Insgesamt sind nach Rathaus-Angaben derzeit knapp 2300 Flüchtlinge in Wohnungen untergekommen. Weitere Wohnungen für 105 neu Angekommene stehen noch zur Verfügung. Das Ziel ist es laut Rathaus-Sprecherin Sabine Rische, Geflüchtete möglichst in Wohnhäusern unterzubringen und die Sammelunterkünfte leerzuziehen. In solchen Einrichtungen leben nach einem Bericht der Stadtverwaltung derzeit rund 580 Menschen.
Ein Vorrat an Wohnungen für Flüchtlinge:

Außerdem, betonte Rische, müsse die Stadt dafür gewappnet sein, dass die Zahl der Flüchtlinge wieder stärker steigen könnte. Diese Entwicklung sei nicht vorherzusehen. Darum strebe die Verwaltung an, einen „Vorrat“ an Wohnungen zur Verfügung zu haben. Zwölf Wohnungen kommen jetzt am Central hinzu.
Wohnungen mit Charme und Fahrten für die Handwerker bis nach Dortmund:

Die Wohnungen in dem Eckhaus haben durchaus Charme. Kleinere Einheiten sind in den früheren Ladenlokalen im Erdgeschoss entstanden. Die Wohnungen in den oberen Etagen sind von der Größe her für Familien geeignet. Bei den Arbeiten habe man eng mit der Denkmalschutzbehörde zusammengearbeitet, erklärte die Eigentümerin. Für die Fenster an mehreren Wohnungstüren hätten die Handwerker sogar bis nach Dortmund fahren müssen.
Sanierungskosten will man nicht nennen, sie sind aber höher als der Kaufpreis:

Wie viel sie investiert hat, will sie nicht sagen, verriet aber, dass die Sanierungskosten den Kaufpreis überschritten hätten. Das Haus war seinerzeit für rund 300 000 Euro angeboten worden. Wie hoch der Preis am Ende wirklich lag, ist nicht bekannt.
Scheinbar ist dies allerdings ein abgekartertes Spiel. Wäre die Frage, in welchem Bezug der Investor zur SPD-Stadtverwaltung steht.

Mietvertrag über Jahre:

Der Mietvertrag der Stadt für die zwölf Wohnungen läuft über mehrere Jahre. Was danach kommt, ist noch nicht klar. Erklärtes Ziel der Eigentümer ist es, bezahlbaren Wohnraum zu bieten. Dies sei nicht zwangsläufig auf Flüchtlinge beschränkt. Bezirksvertreter Burski bezeichnete es als wichtig, Wohnungen nicht nur für Gutverdiener anzubieten.
Fazit: Entweder bist du Gutverdiener oder Flüchtling, denn normalen Bürgern wird der Wohnraum schon gar nicht angeboten, auch nicht den SPD-Arbeitern.

https://www.solinger-tageblatt.de/so...l-9591178.html

Ach, doch, es gibt tatsächlich Wohnungsnot in Solingen, siehe da:

Der Solinger Immobilienmarkt ist angespannt und schwierig. Bauflächen sind so gut wie keine mehr vorhanden.
http://www.rp-online.de/nrw/staedte/...-aid-1.5987589

Ein älterer Artikel von 2012:

Solingen In der Stadt droht Wohnungsnot


Solingens Vermieter schlagen Alarm. Der private Bau von Mietwohnungen und der soziale Wohnungsbau sind praktisch zum Erliegen gekommen. "Es tut sich nichts mehr", sagte jetzt Andreas Herget, Geschäftsführer des Eigentümervereins Haus & Grund Solingen
http://www.rp-online.de/nrw/staedte/...-aid-1.3046744

Die Notunterkünfte der Stadt sind voll:

Kosten der Unterkunft



Angemessene Wohnungen statistisch vorhanden, aber real nicht verfügbar

Jede Woche finden in Solingen mindestens zwei Wohnungs-Zwangsräumungen statt. Die Notunterkünfte für Obdachlose sind voll. Seit langer Zeit sind dort wieder mehrere Kinder und noch mehr Jugendliche untergebracht.Die Situation hilfsbedürftiger Menschen wird auch in unserer Stadt, gerade auf dem Hintergrund eines für sie immer enger werdenden Wohnungsmarktes, zunehmend unerträglicher. Dies hat auch nicht unerheblich, etwas mit den Regelungen des sogenannten Schlüssigen Konzeptes zu tun, in dem die Mietobergrenzen für Arbeitslosengeld-II- und Grundsicherungs-EmpfängerInnen festgelegt wurden.
http://tacheles-solingen.de/?p=312#more-312