Speisen aus dem Orient in Pößneck
Pößneck. „Der beste Safran kommt aus Afghanistan“, weiß Najib Alako. Wie er selbst. Vor gut sieben Jahren verließ der 23-Jährige sein Heimatland, um sich in Deutschland niederzulassen, und seit August 2016 betreibt er in der Straubelstraße in Pößneck ein Geschäft für orientalische Lebensmittel. Neben Safran und anderen Gewürzen stehen außerdem Öle, Datteln, Tees und Süßes in seinen Re.galen, aber auch iranische Eintöpfe in Dosen bieten sich an.
Es sieht aus, wie in jedem deutschen Laden. Nur die arabischen Schriftzeichen auf bunten Verpackungen zeugen von der morgenländischen Herkunft der Lebensmittel. Mehrmals pro Monat fährt Alako nach Hamburg, Berlin oder Frankfurt, um sich mit Ware einzudecken. „In Thüringen gibt es noch keine Großhändler dafür“, sagt er.
Es gibt keine Ausbildung zum Autoschlosser in Afghanistan...

Nachdem der gelernte Autoschlosser zunächst in Gießen und danach fünf Jahre lang in Neustadt lebte, nennt er Pößneck jetzt als „seine Stadt“, der er etwas von der Küche seiner Heimat – und damit seiner Kultur – abgeben möchte. „Ich freue mich, dass mein Geschäft seit anderthalb Jahren existiert“, sagt Alako. „Das zeigt mir, dass die Idee funktioniert.“
Ein Wermutstropfen bleibt: „Ich habe bisher nur wenige deutsche Kunden“, sagt er und schätzt den Anteil auf ein Viertel. So lebt das Geschäft von anderen Migranten aus Pößneck und Umgebung. „Salam alaikum“, sagen sie sich, wenn sie den neonerhellten Verkaufsraum betreten oder verlassen. „Dabei habe ich den Laden vor allem für die Einheimischen aufgezogen. Manche erzählten mir von einem Essen im Urlaub, was sie besonders gut fanden und das sie nun selbst nach.kochen wollen“, gibt er ein Beispiel. „Mein Laden ist für alle offen!“, versichert er.
Gern würde er das Geschäft vergrößern, auch neue Leute einstellen. Doch dafür braucht der bisher nur geduldete Afghane eine Aufenthaltsgenehmigung, auf die er seit seiner Ankunft in Deutschland wartet. „Die Ausländerbehörde in Schleiz vertröstet mich nur“, klagt er. Von dort selbst ist zu erfahren, dass der Fall seit einem Jahr beim Landgericht Meiningen zur Entscheidung liegt.
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