Schüler im Dialog mit Geflüchteten

Drei Syrer besuchen die Christian-Wolfrum-Schule. Im Gespräch mit Sechstklässlern beantworten sie viele Fragen.
Hof - Unter dem Motto "Verschieden und doch gleich" hat in der Klasse 6 aG an der Christian-Wolfrum-Schule das Projekt "Interkultureller Dialog an Hofer Schulen" stattgefunden. Dabei beantworteten drei junge Syrer den Schülern all ihre Fragen zum Thema Migration und Flüchtlinge. Ziel des Projekts ist es, Fremdenfeindlichkeit präventiv zu begegnen und Vorurteile gegenüber Flüchtlingen und Migranten abzubauen.
Stefanie Pohl, Silvia Knieling, Jennifer Eck, Sebastian Richter und Pascal Najuch, Mitarbeiter des Stadtteams der Jugendsozialarbeit an Schulen in Hof, hatten das Projekt 2016 im Rahmen der bundesweiten Interkulturellen Woche initiiert. Ina Adler vom Jugendmigrationsdienst der Caritas und Bärbel Uschold vom Projekt "Starthelfer Asyl" der Diakonie Hochfranken führten es in Zusammenarbeit mit jungen Syrern durch, die über ihre Fluchterfahrungen berichteten.
In diesem Jahr waren Mesod, Omar und Ali zu Gast in der Christian-Wolfrum-Schule. Durch den offenen Austausch mit ihnen war es möglich, "Stammtischparolen" kritisch zu hinterfragen und Aufklärung zu erhalten. Kindgerechte Kurzfilme unter dem Titel "Zuflucht gesucht" und verschiedene Übungen verdeutlichten den Kindern zunächst den Ernst der Lage und förderten ihr Einfühlungsvermögen. Es entwickelte sich ein sehr interessanter Austausch, der half, Unwissenheit und die daraus resultierenden Hemmungen oder Berührungsängste größtenteils abzubauen, sodass die Kinder sehr viele positive Eindrücke mitnahmen.
Benjamin Wunderlich von der Schülerzeitung hat hierzu Mitschüler dazu befragt, was sie für sich aus dem Projekt mitgenommen haben.


Emin (zwölf Jahre) sagte: "Mein Wunsch für die Zukunft ist, dass sich jeder lieb hat und es Frieden gibt."


Jason (elf): "Mich hat es beeindruckt, dass sie so lange unterwegs waren, dass die Reise so viel Geld gekostet hat und was sie dabei alles erlebt haben."


Andy (zwölf): "Ich wünsche mir für die Zukunft, dass Flüchtlinge nicht mehr ignoriert werden, sondern normal leben können wie wir auch."


Lea (elf Jahre): "Ich fand schön, dass sie von ihrem Leben erzählt haben und man einen Einblick bekommen hat, wie es wirklich war. Gut fand ich auch, dass sie nicht verschlossen waren und all unsere Fragen beantwortet haben."


Erika (elf): "Eigentlich habe ich immer gedacht, dass die Flüchtlinge herkommen, um Geld zu bekommen; aber jetzt weiß ich, dass sie nicht wegen dem Geld herkommen, sondern wegen Krieg und weil sie ein besseres Leben brauchen. Ich finde es traurig, dass sie ihre Familie nicht mitnehmen konnten. Sie ziehen nach Deutschland, um in Sicherheit zu sein."



Dass man mit einem Projekt nicht alle Vorurteile abbauen kann, ist allen Beteiligten klar. Allerdings sind sich auch alle einig, dass es ein Schritt in eine positive Richtung ist und gewisse Meinungen durchaus auch hinterfragt werden sollten.
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