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    Aus der nahen Zukunft

    Blick in die abzuwehrende deutsche Zukunft!

    Eines Morgens, ich schlief noch fest, da wurde ich wach vom Ruf des Muezzin, der über Lautsprecher von der benachbarten Moschee an mein Ohr drang. Ich hatte mich längst daran gewöhnt. Früher war sie mal eine Kirche, aber das ist lange her.

    Die wenigen Deutschen, die noch in unserer Gegend wohnen, schicken ihre Kinder fast alle in die Koranschule, damit sie es später leichter haben, sich zu integrieren. In den Schulen wird inzwischen hauptsächlich in Türkisch unterrichtet, manchmal auch in Russisch oder Arabisch, je nach der Mehrheit. Die Klassen werden entsprechend zusammengestellt.

    Meine Frau hat wieder Arbeit gefunden, in einem türkischen Restaurant, als Aushilfe. Da Ausländer bei der Arbeitsplatzvergabe jetzt vorrangig behandelt werden, ist das ein großes Glück. Ich muß vorläufig nicht mehr zum Arbeitsamt. Gestern sagte mir mein Berater, Herr Hassan Gökmen, ich sei als Deutscher ohne Türkischkenntnisse nicht mehr vermittelbar, und hat mir einen Sprachkurs in Aussicht gestellt. Wieder gehe ich ohne spürbaren Erfolg nach Hause.

    Würde jetzt gerne ein Bier trinken, aber das habe ich mir schon vor längerer Zeit abgewöhnt. Da Bier nun in Deutschland kaum noch gekauft wird, sind die Preise in ungeahnte Höhen geschnellt. Ich trinke jetzt schwarzen Tee. Bei gutem Wetter oft vorm Haus. Nicht anders sieht es mit Fleisch aus. Wie gerne würde ich mal wieder eine Schweinshaxe essen, aber Schweinefleisch bekommt man hier nur noch „unter der Hand“, für rund 49 YZ pro Kilo. Ich habe meine Ernährung jetzt völlig umgestellt. Viel Gemüse, Lamm und CousCous.

    Oft, wenn ich aus dem Fenster des längst verfallenen und übel riechenden Mietshauses, in dem wir wohnen, sehe, stelle ich mir die vorbeilaufenden Frauen ohne Kopftücher vor, und wünsche mir insgeheim, mal wieder eine schlanke Blondine zu sehen.

    Ich weiß, daß meine Fantasien verwerflich und völlig inakzeptabel sind, darum rede ich ja auch mit niemandem darüber. Ganz selten, vielleicht ein, zwei mal im Jahr, sehe ich von Weitem mal eine Frau, die ihre Haare ungeniert zeigt.

    Früher pfiff der ein- oder andere bierbäuchige Bauarbeiter hinter ihr her. Heute höre ich Parolen, wie: „Du deutsche Sau, wo ist Dein Kopftuch?“.

    Ich schalte meinen Fernseher ein, um ein wenig zu entspannen. Ein Nachrichtensprecher sagt, daß auf Druck diverser Parteien, vor allem aber der „Partei des rechten Weges“, im Bundestag das Gesetz, welches den Kopftuchzwang auch für deutsche Frauen vorschreibt, ab dem nächsten Monat beschlossene Sache sei. Das ist natürlich etwas anderes. Wenn sich die deutsche Frau dann auch noch dagegen auflehnt, dann muß sie sich nicht wundern, wenn sie beschimpft oder gar verprügelt wird.

    Jetzt muß ich mich aber auch mal selbst loben, denn meine Frau trägt schon seit einer ganzen Weile ein Kopftuch. Ich wurde auf den Unmut meiner Mitbürger gegenüber meiner Frau aufmerksam, als man ihr türkische Schriftzeichen in die Autotür unseres alten Opels ritzte. Na ja, wir mußten ihn sowieso verkaufen. Was ich festgestellt habe, ist, daß sich die Freundlichkeit gegenüber meiner Frau durch das Tragen ihres Kopftuches um ein Vielfaches erhöht hat.

    Allein im Gemüseladen an der Ecke wird sie manchmal freundlich behandelt, und bekommt auch bessere Ware, als früher. So gänzlich wollte der Wandel dann aber doch nicht gelingen, denn gerade die Türkinnen, die gerade rüber im längst verrotteten Park ihre Kinder beim Spielen beobachten, akzeptieren meine Frau noch nicht so ganz. Barbara ist einfach zu schlank.

    Ich riet ihr zu einem langen Mantel, in den sie sich hinten und vorne ein Paar Kissen einnähen sollte, um ihre unansehnliche Schlankheit zu kaschieren. Stück für Stück arbeiteten wir daran, endlich geduldet zu werden. Sie sitzt jetzt ab und zu schon unten bei den Frauen, auch wenn es mit der Sprache noch nicht so gut klappt.

    Heute Nachmittag brachte man meine Frau ins Krankenhaus. Verdacht auf einen Hitzschlag. Wir haben 34 Grad im Schatten. Ich kann nicht so recht glauben, was mir die Ärzte erzählen. Sie reden davon, daß der Mantel mit den Kissen nicht die richtige Kleidung für dieses Wetter sei. Ich denke, daß sie sich daran gewöhnen wird. Wenn sie wieder entlassen wird, werde ich sie nach Kräften dabei unterstützen, diese kommunikationsfördernde Maßnahme fortzusetzen.

    Meine Frau ist wieder zu Hause. Sie ist fast wieder rehabilitiert. Zwar wird ihr noch oft schwindelig, aber das muß nichts mit dem Hitzschlag zu tun haben. Ich glaube, daß sie noch nicht so ganz mit dem Apfeltabak aus der Wasserpfeife klar kommt, den ihr der Chefarzt Prof. Dr. Ismet Cücük zur Entspannung empfohlen hatte.

    Man kann uns eigentlich als Leidensgenossen ansehen, da auch mich in den letzten Tagen Brechdurchfälle plagen. Den Gang zum Arzt wegen solcher Kleinigkeiten können wir uns lang´ schon nicht mehr leisten. Außerdem sind die türkischen Ärzte maßlos überbelastet, und meinem ehemaligen deutschen Hausarzt warfen unbekannte in der letzten Woche einen Molotow-Coktail ins Hoffenster. Dr. Krause starb noch im Krankenhaus an seinen schweren Verbrennungen. Der Staatsschutz wurde eingeschaltet und ermittelt nun gegen eine zweiköpfige, vermutlich rechtsradikale Splittergruppe.

    Gerade eben kam mein Sohn Max aus der Schule. Vor noch einem Jahr ersetzte er „ch“ in einem Wort mit „sch“. Das hörte sich wirklich schrecklich an. Zum Beispiel: „Isch woas nisch, alder, hab voll nisch die Peilung…krass alder.“ Seine Lehrerin Frau Serptil Bülbül erklärte mir, daß dies ein ganz normaler Vorgang in der Entwicklung eines Jugendlichen sei, und ich mir keine Sorgen zu machen brauche. Irgendwie beruhigte mich das schon, aber ich hatte noch meine Zweifel. Heute muß ich sagen, daß sie Recht hatte.

    Max spricht nur noch selten deutsch, und wenn, dann sehr gebrochen. Ich beneide ihn ein wenig, da es mit meinem Sprachkurs noch immer nicht so voran geht, wie ich es mir wünsche. Na ja, Kinder lernen eben schneller und sind aufnahmefähiger.

    Selbst meine Frau kann schon besser türkisch als ich, weil sie unten im Park mit den anderen Frauen viel mehr Chancen auf ihre Sprachbildung hat, als ich in 90 Minuten am Abend in der Volkshochschule bei Lehrer Selahatin Erkan.

    Unser Max ist das einzige Kind in der Klasse, das deutsche Eltern hat. Oft schämen wir uns ein bißchen dafür, aber wir halten ihn dazu an, sich so gut es geht anzupassen.

    Gerade habe ich das Radio eingeschaltet. Ich mußte fast 30 Minuten nach einem deutschsprachigen Sender suchen. Es wird wirklich Zeit, daß ich meine Vokabeln intensiver lerne, dann müßte ich nicht ständig am Sendersuch-Rädchen meines alten Transistorradios kurbeln, sondern verstünde die neue Muttersprache. Alle Sender wurden dem jeweiligen Bevölkerungsanteil angepaßt.

    Der Sprecher sagt, daß ab nächstem Jahr der „Tag der Deutschen Einheit“ wegfalle, und durch den „Tag der Deutschen Schande“ ersetzt werden würde, durch den die Greueltaten der Deutschen in der Vergangenheit weiter aufgearbeitet werden sollen. Sozusagen gegen das Vergessen.

    Ich schäme mich dafür, daß meine Eltern damals, als noch Zeit war, das Land zu retten, nicht den Mut hatten, den Anfängen zu trotzen.
    (Autor: Fuerst)
    http://www.pi-news.net/2018/01/der-w...uf-hochtouren/
    Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland

  2. #2
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    AW: Aus der nahen Zukunft

    Gar nicht so unwahrscheinlich.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

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