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Syrische Speisen unweit der Straßenbahn-Haltestelle
Syrische Speisen unweit der Straßenbahn-Haltestelle
Flüchtlingsfamilie eröffnet einen Schnellimbiss in der Oststadt von Gotha
Gotha. Fleischlos essen kann durchaus zufrieden machen. Jedenfalls wenn es so lecker und vor allem typisch schmeckt wie am Imbiss an der Endhaltestelle der Straßenbahnlinie 2 in Gotha-Ost. Seit Dienstag verkaufen dort Tony Azzouz und seine Frau Rasha original syrische Gerichte. Und original heißt, Rasha Azzouz bereitet die Speisen so zu, wie sie es auch in ihrer Heimatstadt Homs getan hat.
Richtig, einen Imbiss an dieser Stelle gab es bereits vor Jahren. Gehalten hat er sich nicht. Doch Michael Eckert vom technischen Büro der Thüringerwaldbahn ist diesmal zuversichtlich. „Das Angebot ist einmalig in unserer Stadt, und wer gerne vegan isst, kommt hier auf seine Kosten.“ Der Mann spricht von einer Situation zum beiderseitigen Nutzen: „Wir haben wieder Leben in dem Gebäude, das erst nach der Wende gebaut wurde. Unsere Fahrgäste können das Angebot der syrischen Familie nutzen.“
Mit dem Pachtpreis sei das Unternehmen dem Betreiber entgegengekommen. „Der hat im Gegenzug den Innenausbau allein bewerkstelligt.“
Heimatstadt Homs ist eine Trümmerwüste
Tony Azzouz hatte dabei Helfer. Der Syrer, der mit seiner Familie in der evangelischen Kirchengemeinde Siebleben eine zweite Heimat gefunden hat, erfuhr hier bei seinem Vorhaben viel Unterstützung. Einmal, um all die bürokratischen Hürden zu bewältigen, aber auch in Form von tatkräftiger Hilfe beim Umbau. Dafür ist er dankbar. – Das Homs, das einst seine Heimatstadt war, gibt es nicht mehr, der Krieg hat es schwer zerstört.
Den langen Weg von Homs bis nach Deutschland hätten sie zu Fuß zurückgelegt. 2015 kam die Familie in Deutschland an.
Für den Vater ist es wichtig, dass seine drei Kinder – ein Sohn und zwei Töchter – im Frieden aufwachsen können. Für die ganze Familie ist es wichtig zu wissen, dass sie in der Residenzstadt Freunde gefunden haben.
Für Tony ist es nur eine kleine Umstellung, nun zu verkaufen, was seine Frau in der Küche zaubert. Damit auch alles reibungslos läuft, hat das Paar noch eine Hilfe eingestellt, einen Landsmann, der sich freut, einen Job zu haben.Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister
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