Dass die Autos auch über kein Radio verfügen, erwähnt der Artikel leider nicht. So können die Postboten nicht vor Falschfahrern oder anderen wichtigen Ereignissen gewarnt werden, nun gut, sie kommen ja auch nicht zu häufig vor.


Angst vor der Arbeit
Postangestellte beschweren sich über neue Elektroautos
Bonn -
Mit Bauchschmerzen zur Arbeit gehen, weil am Arbeitsplatz irgendetwas nicht stimmt – das hat sicher jeder schon mal erlebt.
Bei der Post scheint das aber momentan für einige Paketbooten bitterer Alltag zu sein, denn wie „Die Welt“ berichtet, haben viele Angestellte Angst, mit den neuen Elektrofahrzeugen der Firma, genannt „Streetscooter“, ihre tägliche Arbeit zu verrichten.

Massive Probleme mit den Fahrzeugen

Mitarbeiter berichten von massiven Mängeln an den Fahrzeugen, die die Post gemeinsam mit einem Ingenieursteam eigenständig entwickelt hat.

Schwache Batterien sorgen für Angst

Statt der angegebenen 100 Kilometer soll der Akku der Autos nur knappe 70 Kilometer aushalten. Die Laufzeit wird verkürzt, sobald man beispielsweise die Heizung im Wagen einschaltet.

Aus Angst, unterwegs liegen zu bleiben, sollen einige Zusteller lieber frieren, als unter unangemessenen Arbeitsbedingungen zu arbeiten. Einige Zusteller heizen ihre Wagen sogar mit Elektroheizgeräten vor, bevor sie mit der täglichen Arbeit beginnen.

Probleme mit der Bauweise der Postautos

Aber nicht nur die schwache Batterieleistung soll für Probleme sorgen. Berichten zufolge haben die Angestellten wegen der Leichtbauweise der Fahrzeuge große Angst vor Unfällen.

Außerdem wird berichtet, dass es schon vorgekommen sei, das die Motorhaube währende der Fahrt einfach aufgegangen sein soll.
Wenige Spezialisten können die Fahrzeuge reparieren

Bleibt dann doch mal ein Streetscooter liegen, steht man vor einem riesigen Problem, denn nur Spezialwerkstätten können die Fahrzeuge reparieren. Bis diese jedoch vor Ort sind, kann es auch mal schnell einige Stunden dauern. Unter Umständen bedeutet das dann, dass die Lieferungen nicht mehr rechtzeitig ausgeliefert werden können.
Beschwerden der Mitarbeiter werden abgetan

Ein Postangestellter berichtete, er habe sich mehrfach bei den Vorgesetzten über die schlechten Bedingungen beschwert, doch man habe ihm immer gesagt, dass die Probleme nicht am Fahrzeug lägen. Vielmehr sei es die falsche Handhabung.

Äußern sich Mitarbeiter öffentlich zu den Mängeln, riskieren sie arbeitsrechtliche Konsequenzen und sogar Abmahnungen.
Betriebsräte setzten sich für Mitarbeiter der Deutschen Post ein

Ein Betriebsrat aus Süddeutschland soll erklärt haben: „Man hätte das Fahrzeug erst einmal ausreifen lassen und zu Ende entwickeln sollen, anstatt so zu tun, als sei es ein ordnungsgemäßes Auto.“

Die Post will hingegen nichts von Problemen wissen und gibt zu Wort: „Wir haben keine Winterprobleme mit den Streetscootern.“
Erste externe Kunden werden beliefert

Mittlerweile baut die Post ein eigens für die „Streetscooter“ gegründetes Unternehmen auf, welches 10.000 Fahrzeuge im Jahr produzieren können soll. Die ersten Fahrzeuge wurden sogar schon an außenstehende Kunden verkauft.

Die Kunden werden diese Autos selbstverständlich nicht selber fahren, sondern von ihren Angestellten fahren lassen, die unter einem ähnlichen Betriebsklima arbeiten wie bei der Post.

Dann möge man den verantwortlichen Managern die ausgleichende Gerechtigkeit des Himmels wünschen: Nach ihrem Tod in alle Ewigkeit Streetscooter zu fahren. Im Winter.

https://www.mopo.de/news/panorama/an...ors_picks=true