Grundschüler werden auf Tuberkulose untersucht

Einige Eltern in Göttingen hat diese Nachricht in Aufregung versetzt: Ein Mitarbeiter einer Grundschule ist an Tuberkulose erkrankt. Nun müssen alle 120 Mädchen und Jungen der Schule auf die Infektion untersucht werden. Dazu müssen sie eine Blutprobe abgeben. Ob das beim Kinderarzt oder beim Gesundheitsamt geschehe, sei egal, sagt Stadtsprecher Detlef Johannson. Auch alle Kontaktpersonen des Erkrankten müssen ausfindig gemacht und untersucht werden. Die Schule wurde am Wochenende desinfiziert.
Krankheit wird mit Antibiotika behandelt

Große Sorgen machen müssen sich die Eltern offenbar nicht: Ansteckend sei die Krankheit über längere Kontaktzeiten von mehr als acht Stunden, sagt Helmut Eiffert vom Institut für Medizinische Mikrobiologie der Universität Göttingen. Flüchtige Kontakte seien ungefährlich und eine Übertragung von Kind zu Kind nahezu ausgeschlossen. Dennoch: Tuberkulose ist eine meldepflichtige Infektionskrankheit. Etwa jeder Zehnte, der den bakteriellen Erreger in sich trägt, erkrankt an einer Tuberkulose. Diese muss mit Antibiotika behandelt werden. Landesweit ist die Zahl der Erkrankten bis 2010 zurückgegangen, seitdem nimmt die Zahl nach Auskunft des Landesgesundheitsamtes wieder zu. Im vergangenen Jahr wurden 377 Fälle gemeldet, in Göttingen waren es 39. Eine Impfung wird von der Ständigen Impfkommission am Robert-Koch-Institut seit 1998 nicht mehr empfohlen.
https://www.ndr.de/nachrichten/niede...kulose130.html