Wie eine Hamburgerin geflüchteten Menschen Locals vermittelt
Hussam A. aus Syrien ist vor anderthalb Jahren in Hamburg in sein neues Leben gestartet. Bei seiner Ankunft geholfen hat ihm „Start with a friend e. V.“.

„Möglichst gut in der Gesellschaft ankommen und das Leben hier aktiv gestalten“, so lautet das Motto des gemeinnützigen Vereins.



Er bringt Einheimische, sogenannte Locals, und Flüchtlinge in Kontakt. Sie sollen einmal in der Woche für ein bis zwei Stunden etwas gemeinsam unternehmen. Sie spielen Fußball, gehen ins Theater, kochen zusammen oder die Einheimischen helfen bei Behördengängen.
„Wenn man ein Tandem bildet, bringt das oft viel mehr als Sprachunterricht“, sagt Angelika Willigerod-Bauer im Gespräch mit FOCUS Online. Die Rechtsanwältin engagiert sich seit Juli 2016 ehrenamtlich in dem Projekt in Hamburg. „Wir hatten gerade zu Beginn unserer Initiative einen unheimlichen Andrang von Geflüchteten“, erklärt sie


Seitdem hat der Verein in Hamburg 250 sogenannter Tandems, also Flüchtlinge und Locals, zusammengebracht. Bundesweit ist „Start with a friend“ inzwischen an 18 Standorten vertreten. Knapp 6000 Menschen haben so zusammengefunden.
Hussam A. bildet ein Tandem mit einer Journalistin. Er hat ein Stipendium der Hamburg Media School und initiierte online ein Flüchtlingsmagazin. In Damaskus hat er Politikwissenschaften studiert und bei einem Satiremagazin gearbeitet. Die Tandempartnerin unterstützt ihn mit ihrer journalistischen Erfahrung. Sein Wunsch: Auch in Deutschland als Journalist arbeiten.
Durch Castings werden Menschen mit ähnlichen Interessen zusammengebracht

Willigerod-Bauers Initiative hat das Ziel, Menschen mit ähnlichen Interessen zusammenzubringen. Deshalb müssen sich sowohl die Flüchtlinge als auch die Locals zunächst in einem Casting beweisen.
http://www.focus.de/politik/deutschl...d_7894564.html