Zehn Lampertheimer Vereine erhalten insgesamt 5856,50 Euro aus Förderprogramm Sport und Flüchtlinge
LAMPERTHEIM - „Heute habe ich nur gute Nachrichten zu verkünden“, betonte Marius Schmidt, als er am Mittwochabend die Vertreter verschiedener Lampertheimer Vereine im Sitzungszimmer des Rathaus-Services begrüßte. Die erste gute Nachricht: Dank des Förderprogramms „Sport und Flüchtlinge“ konnte der Sportcoach des Koordinationskreises für Flüchtlinge insgesamt 5856,50 Euro an zehn Lampertheimer Vereine übergeben.
Die zweite gute Nachricht: Weil das Förderprogramm insgesamt 12 500 Euro zur Verfügung stellt, könnten 6643 Euro theoretisch noch vergeben werden.
Summe richtet sich nach Zahl der Asylbewerber
Also nicht wie bei den Rentnern beispielsweise, wo es heißt, je mehr Rentner, desto geringer fallen die Renten für den einzelnen Rentner aus, sondern, je mehr Asylbewerber, desto höher die Prämien:

„Alle Vereine, die sich um Fördergelder beworben haben, haben sich im vergangenen Jahr verdient gemacht, indem sie Flüchtlinge in verschiedenen Sportarten bei sich aufgenommen haben“, berichtete Schmidt. Als Musterbeispiele hob er den FC „Waldesruh“, den Boxclub „Punching“ und den Turnverein Lampertheim hervor, die allesamt schon im letzten Jahr vom Fördergeld profitieren konnten. Hatten 2016 noch 10 000 Euro zur Verfügung gestanden, sind es in diesem Jahr sogar 12 500 Euro. „Das richtet sich nach der Zahl der Flüchtlinge, die zum Antragszeitpunkt in Lampertheim gemeldet sind“, erklärte Schmidt. 2016 seien dies 280, 2017 612 Flüchtlinge gewesen.
Erfreulich: Zwar wurden in diesem Jahr statt der vorherigen 16 nur noch elf Vereine angeschrieben, dafür war die Reaktionsquote aber deutlich höher. „Das zeigt, dass das Förderprogramm mittlerweile in der Bevölkerung bekannt ist – und dass es rege genutzt wird“, so der Sportcoach. Sein Dank galt allen Vereinen, die Flüchtlinge bei sich aufnehmen und damit dazu beitragen, dass diese unter Menschen kommen, die deutsche Sprache lernen und sich Tugenden wie Disziplin und Pünktlichkeit aneignen. „Jeder weiß, dass Sport ein besonders wichtiger Faktor ist, wenn es darum geht, Menschen bei uns zu integrieren“, betonte Schmidt.
Durch das Förderprogramm ist es Vereinen möglich, die Kosten, die durch die zusätzliche Betreuung der Flüchtlinge anfallen, abzusetzen. Entsprechende Anträge müssen eingereicht und von der Stadt geprüft werden. „Besonders erfreulich ist, dass wir bisher noch keinen einzigen Antrag ablehnen mussten. Bislang konnten alle Anträge so erfüllt werden, wie sie gestellt wurden“, berichtete der Sportcoach.
Nebenbei erfährt man, dass Sportkleidung, Sporttaschen und Badminton-Schläger an die Flüchtlinge von den Vereinen verschenkt werden. Geschenke, die ärmeren schon länger hier Lebenden leider nicht gemacht werden, auch dann nicht, wenn sie im behördlichen Sinne bedürftig sind.


Zu den Aufwendungen, die die zehn Vereine in diesem Jahr absetzen wollten, zählen beispielsweise Grundlagenausbildungen, Sporttaschen, Trainingsanzüge, Badmintonschläger oder Übungsleiterstunden. „Da uns noch 6643 Euro zur Verfügung stehen, fordern wir die Vereine auf, weiterhin Anträge einzureichen. Das ist noch bis zum Ende des Jahres möglich“, betonte Schmidt. Falls dem nicht so ist, werde das Geld allerdings keinesfalls verfallen. Denn auch städtische Flüchtlingsprojekte wie Sport- und Begegnungsstätten können – wie es auch im letzten Jahr in der Florianstraße umgesetzt wurde – mit den Fördergeldern finanziert werden.
Also kostenlose Schwimmkurse für Flüchtlinge, nicht etwa für bedürftige Kinder von hier bereits länger Lebenden.

Der Dank des Ersten Stadtrats Jens Klingler galt Marius Schmidt und Fachdienstleiter Horst Schmitt, die sich ehrenamtlich um die eingereichten Anträge kümmern. „Mit dem Geld können wir auch Schwimmkurse für Flüchtlinge im Hallenbad finanzieren“, betonte Klingler, Geschäftsführer der Biedensand-Bäder. Und weil es an diesem Abend wirklich nur positive Nachrichten gab, verkündete Schmidt abschließend, dass das Förderprogramm auch in den Jahren 2018 und 2019 fortbestehen wird.
http://www.lampertheimer-zeitung.de/...e_18306193.htm