Bürgerverein Metzkausen sucht den Kontakt zu den Flüchtlingen

Beim Stammtisch des Bürgervereins Metzkausen informierte die Flüchtlingskoordinatorin der Stadt Mettmann, Susanne Butzke, über ihr Aufgabengebiet. Butzke, die zuvor in der Jugendhilfe der Stadtverwaltung tätig war, hat das Amt der Flüchtlingskoordinatorin Anfang des Jahres übernommen. Ganz wichtig seien die vielen Ehrenamtlichen, die in den letzten beiden Jahren viel Zeit und Energie für die aus Krisengebieten geflüchteten Menschen aufgewendet haben. "Leider ist in letzter Zeit bei den Ehrenamtlichen eine gewisse, sogar nachvollziehbare Ermüdung eingetreten. Ich hoffe, dass dies nur vorübergehend ist, denn wir brauchen die ehrenamtlich Tätigen unbedingt." In Mettmann leben derzeit rund 500 Flüchtlinge. "Wir gehen davon aus, dass uns bis Ende des Jahres weitere 40 Flüchtlinge nach dem sogenannten Königsteiner Schlüssel zugewiesen werden."
Der Höhepunkt der Meldung liegt aber hier. Das nämlich geschieht, wenn Nachrichten nicht geschönt werden. Während man ansonsten liest "großes Interesse" und "toller Erfolg" und die Zahlen der Gäste um die Flüchtlingshelfer, die Caritas-Mitarbeiter, die Mitarbeiter der Verwaltungen und deren Familienmitglieder komplettiert, liest man hier hingegen die ungeschönte Wahrheit:

Bürgervereins-Vorsitzender Klaus Sänger erkundigte sich bei der Flüchtlingskoordinatorin nach dem ernsthaften Willen der Flüchtlinge, sich in Mettmanner integrieren zu lassen. "Wir haben da als Bürgerverein leider negative Erfahrungen gemacht", sagte er. Der Bürgerverein habe rund 30 Flüchtlinge zu einem gemeinsamen Essen eingeladen und dafür viel Vorbereitungszeit aufgewendet. Gekommen seien dann leider nur eine Handvoll Asylbewerber. "Das ist nicht unbedingt motivationsstärkend", bemerkte Sänger. Susanne Butzke erläuterte ausführlich die besondere Mentalität der Flüchtlinge und bat darum, dass der Bürgerverein weiterhin Kontakt zu den Menschen mit Fluchterfahrung halten soll. Es bestand Einvernehmen, dass Mitglieder des Bürgervereins demnächst die neue Flüchtlingsunterkunft in Metzkausen besuchen.
http://www.rp-online.de/nrw/staedte/...-aid-1.7191325