Appell der Flüchtlingsbeauftragten Mehr Unterstützung für Flüchtlinge in Hasbergen dringend gesucht
Hasbergen. Die Hasberger Flüchtlingssozialarbeiterin Marita Tolksdorf-Krüwel appelliert im Interview, Wohnungen an Flüchtlinge in Hasbergen zu vermieten und betont: „Das würde stark zur Integration beitragen.“ Aktuell suchen fünf Familien und zwölf junge Männer eine Wohnung in Hasbergen.
Was sehen Sie aktuell als größtes Integrationshemmnis?
Ein großes Problem ist, dass die vielen anerkannten Geflüchteten immer noch keine Wohnung gefunden haben. Die Unterstützung des Flüchtlingsforums hat dazu beigetragen, dass inzwischen 13 Wohnungen in Hasbergen von Familien und jungen Männern bezogen werden konnten. Zudem haben 19 Flüchtlinge Wohnungen in Osnabrück gefunden. Mein Wunsch ist aber, dass noch mehr Vermieter die Bereitschaft zeigen, an geflüchtete junge Männer und Familien in Hasbergen zu vermieten. Das würde stark zur Integration beitragen. Aktuell suchen 5 Familien und 12 junge Männer eine Wohnung in Hasbergen. Zurzeit sind sie noch in von der Gemeinde angemietetem Wohnraum untergebracht, weil sie hier bislang keine reguläre Mietwohnung gefunden haben.
Wie viele Flüchtlinge gibt es insgesamt?
Seit dem Jahr 2015 sind 118 Geflüchtete nach Hasbergen gekommen. Dadurch, dass aber mittlerweile auch Verwandte von ihnen hinzugekommen sind, leben insgesamt bereits mehr als 130 geflüchtete Personen in Hasbergen.
In der Region Osnabrück läuft die Arbeitsmarktintegration der Flüchtlinge nur sehr schleppend. Wie ist die Situation in Hasbergen?
Es gibt drei junge Männer, die einen Ausbildungsplatz als Friseur, in der Systemgastronomie und im Hotelfach gefunden haben. Mehrere andere konnten im Rahmen von Projekten Praktika durchführen, und eine Frau hat einen 450-Euro-Job bekommen. Es ist insgesamt also noch sehr wenig. Das A und O bleibt die Sprache. Daher müssen sich zunächst die Sprachkenntnisse weiter verbessern, bevor wir die Flüchtlinge flächendeckend in den Arbeitsmarkt integrieren können.
Wie man liest, lauter gesuchte Facharbeitsberufe, von denen man sich und seine Familie prima ernähren kann.

(P.S.: Praktika von Flüchtlingen sind übrigens für Arbeitgeber umsonst und werden von der BA komplett finanziert aus den Geldern der Arbeitslosenversicherung, Ausbildungsplätze werden zum überwiegenden Teil von der BA finanziert plus weiterer finanzieller Hilfen auch von den Gemeinden, dazu wird der Anreiz für Flüchtlinge in Form eines Daueraufenthaltsrechts gegeben)


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Warum haben sich die Sprachkenntnisse nicht schneller verbessert?
2015 fing es viel zu schleppend mit den Sprachkursen an. Es gab bei uns zwar von Beginn an die ehrenamtlichen Sprachkurse, die auch sehr gut besucht waren. Allerdings mussten viele Geflüchtete anderthalb Jahre warten, bis sie einen Integrationskurs besuchen konnten. Das hat viele frustriert und natürlich nicht zur Motivation beigetragen. Mittlerweile ist der überwiegende Teil in Integrationskursen, sodass die Sprachkenntnisse sukzessive besser werden...
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