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    Von den Taliban verschleppt

    Deutsche lieben Märchen. Der Afghane hofft, dass sie auch seine Geschichte lieben werden, zumindest lächelt er schon einmal hoffnungsvoll:

    Pana Faqiri schildert den Grund für seine Flucht aus Afghanistan
    Von den Taliban verschleppt


    Verden - Vor zwei Jahren machte sich Pana Faqiri (18) mit Hilfe von Schleusern auf die beschwerliche und risikoreiche Flucht von Afghanistan nach Deutschland. Wie es dazu kam, dass er seine Familie, seine Freunde, seinen Beruf und alles was ihm etwas bedeutete, hinter sich ließ, schildert er jetzt.
    Pana Faqiri kommt aus Afghanistan, südlich von Kabul. Von Beruf ist er Automechaniker. Als er eines Tages gebeten wird, bei einem Kunden ein Fahrzeug zu reparieren, ahnt er nichts Böses. „Ich bin dann mit dem Kunden und einer weiteren Person zu dem Fahrzeug gegangen. Als ich fragte, welches Fahrzeug es sei, sagten sie mir, ich solle mich hinsetzen, sie würden gleich wiederkommen“, erzählt Faqiri. Was dann passierte, klingt unglaublich. Als niemand wiederkam, versuchte der junge Mann, die Garage zu verlassen, merkte jedoch, dass sie verschlossen war. Versuche, auf sich aufmerksam zu machen, blieben erfolglos. Auch sein lautes Weinen verhallt ungehört.
    Je unglaublicher etwas klingt, desto eher glauben es deutsche Schreiber.

    Vor Erschöpfung schlief er schließlich ein. „Abends hörte ich plötzlich Knallgeräusche, dadurch bin ich aufgewacht. Es kamen zwei Personen, die mich mit ihrer Waffe bedroht haben. Ich hatte keine Chance, mich zu wehren“, berichtet Faqiri. Auf seine Fragen, was sie von ihm wollen, erhielt er keine Antwort. Gefesselt wurde er zurückgelassen. „Ich wusste nicht, was sie von mir wollten, ich hatte eine Riesenangst“, sagt der junge Afghane. Irgendwann nachts sei er dann mit verbundenen Augen mit einem Auto weggebracht worden.
    Vor Erschöpfung schlief er also ein.

    Sie knallten also erst, bevor sie ihn mit ihrer Waffe bedrohten.

    Sie sagten nicht, was sie von ihm wollten.

    Dann haben sie ihn mit verbundenen Augen mit einem Auto weggebracht.

    Nach mehreren Stunden Fahrt fand er sich in den Bergen wieder, wo sich in einer Höhle circa 20 Personen befanden „Ich hatte große Angst. Sie trugen die typischen Turbane und Kleidung der Taliban, hatten lange Bärte“, schildert Faqiri. Am nächsten Tag bekam er den Auftrag, einen defekten Kleintransporter zu reparieren. „Ich habe ihn repariert, in der Hoffnung, dass ich dann freigelassen werde. Zwei Bewaffnete standen neben mir und passten auf, dass ich nicht weglaufe“, erzählt er. Drei oder vier Tage sei er festgehalten worden. Als er schließlich zum Kommandeur geführt wurde, wagte er zu fragen, warum er festgehalten wird. Der Kommandeur bot ihm daraufhin an, für viel Geld für die Taliban zu arbeiten, da sie gehört hätten, dass er ein sehr guter Automechaniker sei.
    Er fand sich dann in den Bergen wieder, wo die in Afghanistan völlig unübliche aghanische Männerkleidung und die völlig unüblichen Bärte getragen wurden (hat man ihm etwa erzählt, die Schilderung der landesüblichen Tracht wirke sich glaubwürdig auf die Deutschen aus?) Und dann durfte er Autos reparieren, weil es sich in das Königreich der Taliban in den fernen Bergen getragen hatte, dass er ein guter Automechaniker sei?

    Immerhin sind die Schreiber mittlerweile so gläubig, dass sie nicht nur vor der Angst um sein Leben, sondern sogar von der Angst um sein junges Leben schreiben.

    Ständig Angst um sein junges Leben
    Natürlich hat er das Angebot des Königs der Taliban abgelehnt, obwohl der ja seine Dienste mit Gold und Juwelen vergolden wollte.

    Als Faqiri dieses ablehnte, bekam er unmissverständlich zu verstehen, dass ihm keine Wahl blieb. „Ich hatte Angst, dass sie mich umbringen würden, wenn ich nein sage“, sagt er.
    Und so wurde der Held natürlich nicht entlohnt, sondern gefesselt.

    Abends wurde er gefesselt, tagsüber musste er beim Verrichten der Arbeiten helfen. Als eines Abends nur fünf Personen da waren und sein Wächter eingenickt war, schaffte er es, seine Fußfesseln zu lösen, und wagte die Flucht. „Ich hatte wirkliche Todesangst, aber ich habe gedacht, wenn du jetzt nicht fliehst, hast du vielleicht nie wieder eine Chance“, berichtet der junge Mann.
    Und dann schaffte er es doch, seine Fußfesseln zu lösen und zu fliehen.

    Zur Heldengeschichte gehört natürlich auch, dass er dies ohne Schuhwerk tat.

    Da er abends seine Schuhe immer ausziehen musste, lief er barfuß durch die eisige Kälte. Mit blutigen Füßen erreichte er schließlich eine Straße. Seine Versuche, ein Auto anzuhalten, schlugen fehl.
    Kein Auto hielt an. Aber dann fand er schließlich ein Taxi.

    Er erreichte schließlich einen größeren Ort. Dort fand er ein Taxi, das ihn zu seinem Vater brachte. Aus Angst verließ Faqiri das Elternhaus in den nächsten Tagen nicht.
    Nach ungefähr einer Woche lag vor der Haustür ein Schreiben der Taliban, in dem Faqiri aufgefordert wurde, sich an einem bestimmten Ort zu melden, andernfalls würden sie seine Familie zerstören. Auch sein Onkel wurde bedroht und an seinem Arbeitsplatz wurde nach Faqiri gefragt
    Und dann wurde ein Schreiben der Taliban vor seinem Haus abgelegt. Natürlich drangen die Taliban nicht in das Haus ein, das wäre ja auch zu einfach gewesen. Stattdessen fragte irgendjemand seinen Onkel an dessen Arbeitsplatz nach dem Verbleib.

    Das ist natürlich logisch, wenn man zuvor erst ein Schreiben mit Einsatzbefehl vor dem Haus des Faqiri abgelegt hat.

    Schließlich riet ihm sein Chef, das Land zu verlassen, da er sich ja nicht ewig verstecken könne. Auch die Eltern stimmten zu. Der Chef stellte schließlich den Kontakt zu einem Schlepper her.
    Erst auf Anraten seines Chefs verließ er das Land.

    So viele Länder durchquerte er und er hatte doch nur ein Ziel:

    Die Flucht führte Pana Faqiri über Pakistan, den Iran, die Türkei, Griechenland, Slovenien, Kroatien und Österreich schließlich nach Deutschland.

    Aber der Erfolg gibt dem Helden recht:

    Nachdem er zunächst in einer Flüchtlingsunterkunft gewohnt hatte, fand er in Verden eine eigene Wohnung. Der junge Mann hat Menschen gefunden, die ihn unterstützen
    Sogar die Mittel, um einen Führerschein zu machen, hat er:

    Pana Faqiri spricht mittlerweile sehr gut deutsch und ist gerade dabei, seinen Führerschein zu machen.

    Das, obwohl er noch gar nicht mal arbeitet.

    Bei der DAA nimmt er an einer berufsvorbereitenden Maßnahme teil.
    Seinen Beruf muss er hier noch einmal völlig neu erlernen. Vor kurzem erhielt er aus seiner Heimat die traurige Nachricht, dass sein Onkel, Vater von zehn Kindern, getötet wurde. Ob Pana Faqiri in Deutschland bleiben darf, weiß er nicht.
    Seinen Beruf muss er noch einmal lernen, obwohl er ein so guter Automechaniker war, dass ihn der König der Taliban über viele hunderte Kilometer in die Berge holen ließ.

    Und ob er bleiben kann, weiß er auch nicht. Aber es hilft bestimmt weiter, dass er nun erzählt, dass sein Onkel von den Taliban getötet worden sei. Das wird die Entscheider überzeugen.

    https://www.kreiszeitung.de/lokales/...t-8946108.html
    Geändert von Turmfalke (31.10.2017 um 18:19 Uhr)
    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

  2. #2
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    AW: Von den Taliban verschleppt

    zumindest lächelt er schon einmal hoffnungsvoll
    Wieder ist alles eine Frage der Interpretation. Für mich ist dieses Lächeln weniger hoffnungsvoll, sonder eher hinterhältig.
    Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland

  3. #3
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    AW: Von den Taliban verschleppt

    Es hat aber doch etwas hoffnungsvolles(hier bleiben zu können)-siegessicheres.
    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

  4. #4
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    AW: Von den Taliban verschleppt

    Er ist jetzt 18 und war 2 Jahre auf der "Flucht". Also hat er mit 16 Afghanistan verlassen. Ist aber ein ausgebildeter und sehr fähiger Automechaniker.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

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