Edeltraut Pohl und das Bündnis gegen Rassismus
Friedrichshain-Kreuzberg. Am 21. November wird im Jugendwiderstandsmuseum, Rigaer Straße 9/10, der Silvio-Meier-Preis vergeben.


Die Auszeichnung geht in diesem Jahr an Edeltraut Pohl, Beauftragte für Ausländerarbeit in der Galiläa-Samariter-Gemeinde und an die Ortsgruppe Friedrichshain-Kreuzberg des Kampagnebündnisses "Aufstehen gegen Rassismus".
Die Dame ist 75 Jahre und war schon zu DDR-Zeiten aktiv, angeblich im Widerstand, zumindest wird es durch diese Formulierung "lag dort ein Zentrum der Oppositionsbewegung" suggeriert. Und wenn sie keine Oppositionelle war, ist es immerhin keine Lüge, weil ja nicht geschrieben steht, dass sie eine Oppositionelle war. Es steht sogar zu vermuten, da die Zeitung ja nicht von ihr als Oppositioneller schreibt, dass sie Teil des Systems war.


Pohl (75) arbeitet seit 1984 in der Gemeinde. Zu DDR-Zeiten lag dort ein Zentrum der Oppositionsbewegung. Die damaligen Erfahrungen seien prägend für ihren späteren Einsatz gewesen, betonte sie danach immer wieder.
Seit den 1990er Jahren engagiert sich Pohl für Migranten und Geflüchtete. Sie hilft bei Behördengängen und der Suche nach Unterkünften, sorgt für ärztliche oder anwaltliche Versorgung, organisiert kulturelle Veranstaltungen, deren Erlös wiederum der Arbeit zugute kommt. Das alles auch noch lange nach ihrem eigentlichen Ruhestand.
Das Bündnis Aufstehen gegen Rassismus veranstaltet unter anderem sogenannte "Stammtischkämpfer-Ausbildungen", bei denen Menschen nahegebracht wird, wie sie auf Hetze und Übergriffe gegen Flüchtlinge, Transsexuelle oder andere Minderheiten reagieren können.
Der Silvio-Meier-Preis wird in diesem Jahr zum zweiten Mal vom Bezirk verliehen. Geeehrt werden damit Personen oder Gruppen, die sich gegen Rechtsextremismus, Rassismus, Ausgrenzung und Diskriminierung sowie für Freiheit, politische und kulturelle Emanzipation einsetzen. Er ist nach Silvio Meier benannt, der 27 Jahre alt war, als er am 21. November 1992 bei einer Auseinandersetzung im U-Bahnhof Samariterstraße von Neonazis erstochen wurde.
Die Preisverleihung beginnt am 21. November um 18.30 Uhr. Besucher werden gebeten, sich warm anzuziehen, denn der Veranstaltungsort ist nicht beheizt
http://www.berliner-woche.de/friedri...s-d136151.html