Experte: „Deutsch-Sein kann man lernen“

Fachtag „Interkulturelle Öffnung“ behandelt Zusammenhalt in der Gesellschaft nach Einwanderungen
Das „Christliche Jugenddorfwerk Deutschlands“ (CJD) hat am Donnerstag zum Fachtag „Interkulturelle Öffnung“ unter dem Motto „Kulturelle Vielfalt managen - Zukunft gestalten“ auf den ZF Campus im Fallenbrunnen eingeladen.In der Veranstaltung hielt der Münchner Integrationsexperte Hubertus Schröer einen Vortrag über Migration, Integration und die Auswirkungen auf die Gesellschaft.



Zahlreiche Zuhörer, darunter einige Integrationsbeauftragte der Gemeinden des Bodenseekreises und Yalcin Bayraktar, Leiter des Amtes für Migration und Integration im Landratsamt, waren beim Vortrag anwesend. „Nur gemeinsam können wir Dinge bewegen“, sagte Eike Bott-Eichenhofer von der CJD in ihrer Begrüßungsrede und erinnerte die Teilnehmer des Fachtags damit daran, dass man gemeinsam arbeiten müsse, um Grenzen und Mauern zu beseitigen.
Die derzeitige Einwanderung von Flüchtlingen nach Deutschland führt nach Schröer zu einer gesellschaftlichen Polarisierung in Fragen der Integration. Verunsicherung mache sich in weiten Teilen der Bevölkerung breit, wohingegen viele andere Menschen großes Engagement in der Flüchtlingshilfe gezeigt hätten.
Die Voraussetzungen für eine gelungene Integration lägen laut Schröer aber durchaus vor. Die Mehrheit der jungen Menschen mit Migrationshintergrund sähen Deutschland als ihre Heimat an. „Deutsch-Sein kann erlernt und erworben werden“, widersprach er Populisten, die das in Abrede stellen würden.
Gemeinsam Geschichte schaffen

Migration sei eine Konstante in der globalisierten Welt. Man solle endlich anerkennen, dass Einwanderungen zur Geschichte der deutschen Gesellschaft gehören würden.
Um der Gesellschaft eine neue Einheit verleihen zu können, müsse sie außerdem eine Art gemeinsamer Geschichte der im Staat Deutschland lebenden Menschen konstruieren. Dabei werde Vielfalt heute von den jungen Menschen als wichtiger Bestandteil der Gesellschaft angesehen.
Schröer ging es in seinem Vortrag auch um eine Neudefinition von Integration. Er versteht darunter nicht eine vollständige Anpassung an die aufnehmende Gesellschaft. Er ersetzt den Begriff „Integration“ durch den der „Inklusion“, der laut Schröer besser zu seiner Konzeption passe. Nicht nur die Erwartungen der Gesellschaft an die Migranten sollten berücksichtigt werden, sondern auch die kulturellen Besonderheiten der ins Land kommenden Menschen.
Inklusion bedeute, dass die Migranten die gleichen Chancen auf den Zugang zu den sozialen, ökonomischen und kulturellen Ressourcen der Gesellschaft bekommen sollten wie die schon länger in Deutschland lebenden Menschen.
1. Nun darf auch mal Mohammed Anwalt werden und Mehmet Kanzler
2. Die schon länger in Deutschland lebenden Menschen dürfen dies dann bezahlen

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