Sylt, das Urlaubsparadies, das zahlungskräftigen Touristen erholsame Tage beschert und unzähligen Flüchtlingen dauerhafte Wohnungen und Arbeit bietet, aber für Einheimische so teuer ist, dass sie ihre Wohnungen und ihre Heimat aufgeben müssen und auf das Festland siedeln müssen, hat nun ein Problem mit dem Transfer der Pendler. Sie kommen oftmals nicht an oder zu spät. Der Politsendung Panorama war zu entnehmen, dass wegen der nicht vorhandenen Reisemöglichkeiten nach Sylt bereits einige Arbeitnehmer ihre Stellen auf Sylt aufgegeben haben und sich auf dem Festland Stellen suchten.

Das Problem ist nämlich, dass Sylt nur mit einem Bahndamm mit dem Festland verbunden ist und die einzige Möglichkeit, Sylt zu erreichen, eben die per Bahn ist. Die Bahn fährt aber oftmals nicht oder wenn, mit viel zu kurzen Zügen.

Hunderte Pendler blockieren Zugverkehr nach Sylt

Verspätungen, Zugausfälle, überfüllte Waggons: Seitdem die Deutsche Bahn die Strecke nach Sylt übernommen hat, herrscht Chaos. Nun haben 600 Pendler aus Protest einen Zug blockiert. Stundenlang ging nichts.
Es war eine vollmundige Ankündigung: Die Fahrzeit von Hamburg-Altona nach Westerland-Sylt würde um 20 Minuten verkürzt, wenn die Deutsche Bahn die Strecke im Dezember 2016 übernimmt. Ein knappes Jahr später können Reisende froh sein, wenn überhaupt ein Zug fährt. Es wird beschwert, diskutiert, versprochen. Trotzdem gab es auch in den vergangenen Wochen bis zu 14 Zugausfälle pro Tag.
Am Mittwoch eskalierte nun die Situation: Wie zuerst das „Nordfriesland Tageblatt“ berichtete, haben Hunderte Demonstranten die Strecke blockiert. Rund 600 Personen versammelten sich in Klanxbüll – dem letzten Festlandbahnhof vor dem Hindenburgdamm – und hinderten den Regionalexpress um 7.12 Uhr an der Abfahrt, um ein Zeichen gegen das Verhalten der Bahn zu setzen.
„Der Zug war leider zu kurz für die vielen Menschen“, kommentierte der Sprecher der Pendlerinitiative, Achim Bonnichsen, die Aktion mit Ironie in der Stimme. „Die Türen konnten sich nicht schließen und der Zug daher leider nicht weiterfahren.“
Im Schnitt sind 19.000 Reisende pro Tag auf der 240-Kilometer-Route unterwegs; aufgrund der hohen Immobilienpreise auf Sylt befinden sich unter ihnen viele Pendler, die auf der Insel arbeiten, aber auf dem Festland leben.
Doch Technikprobleme erschweren den Arbeitsweg. Das war schon vor dem Betreiberwechsel Ende 2016 so. Loks und Wagen gehörten dabei dem Land Schleswig-Holstein, standen jedoch wegen technischer Probleme nicht zur Verfügung.
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Die Nord-Ostsee-Bahn (NOB) hatte 90 Waggons vorübergehend stilllegen müssen, weil Kupplungen gebrochen waren. Seitdem werden deutlich ältere Modelle eingesetzt, mit engen, nicht barrierefreien Einstiegen.
Zusätzlich gab es Defekte an den zwei Jahre alten Bombardier-Lokomotiven. Alle 15 müssen gegenwärtig auf Öllecks, verstopfte Rußpartikel, Kühlwasserverluste und Softwarefehler überprüft und gegebenenfalls repariert werden.
„Es gibt ein Dauerproblem auf der Strecke“, räumt Dennis Fiedel, Pressesprecher des Nahverkehrsverbunds Schleswig-Holstein (Nah.SH), im Gespräch mit der WELT ein. Die Technikprobleme ließen sich nicht wegdiskutieren.
Allerdings würden die Reparaturen gut vorangehen: Mittlerweile seien zwölf der 15 modernen Personenzüge wieder im Einsatz. Die Wartungsarbeiten an den Lokomotiven würden sich dagegen noch bis September 2018 hinziehen. In der Zwischenzeit dürfen Pendler mit ihren Regionaltickets auch den Intercity am Nachmittag nutzen.
„Wir werden alles tun, was wir tun können. Aber man muss ehrlich sein: Auf dieser Strecke wird es nie richtig glattlaufen“, so Fiedel weiter. Zum einen, weil sie teilweise nur eingleisig ausgebaut sei. Zum anderen, weil sie von zwei Autozuganbietern mitgenutzt wird. „Es können nur vier Züge pro Richtung pro Stunde fahren“, sagt Fiedel. „Ein hängen gebliebener Autozug zerstört den Fahrplan für den ganzen Tag.“
https://www.welt.de/wirtschaft/artic...nach-Sylt.html

Deutschland, wie hast du fertig! Ein Trauerspiel!