Über diesen ausführlichen (na, ja, nachvollziehbare Details werden natürlich ausgeblendet, die der Bürger nicht wissen braucht und soll) Artikel des GEZ-finanzierten MDR bin ich gestolpert, weil ich dem Titelbild zufolge dachte, es gründet hier jemand ein IT-Unternehmen, eine Ingenieurgesellschaft oder er hat vielleicht einen Schraubnagel erfunden.

Immerhin wurde die Selbständigkeit ja von einem besonderen Staatsprojekt gegründet (hier fehlt das unwesentliche Detail der Kosten).

Integration in den Beruf

Ein Syrer und sein Weg in die Selbstständigkeit


Wer sich selbstständig machen möchte, stellt sich viele Fragen: Zu welchen Behörden muss ich gehen, mit welchen Kosten muss ich rechnen? Noch schwieriger ist es für Menschen mit Migrationshintergrund, die sich mit den rechtlichen Grundlagen in Deutschland weniger gut auskennen. Seit gut einem Jahr gibt es deshalb das Projekt "Existenzgründung, Migration, Integration (EMI)". Davon profitiert auch der Syrer Faiz Ayed.

von Natalie Helka, MDR SACHSEN-ANHALT
Hunderte Kisten stapeln sich im Lager von Faiz Ayed in Schönebeck. Er zieht eine Kiste mit einem Supermann-Motiv heraus, öffnet sie und zeigt den Inhalt: Es sind syrische Chips, die wie Spirelli-Nudeln aussehen. "Die schmecken wie Paprika", erklärt Faiz Ayed. Der 39-jährige Syrer handelt mit orientalischen Lebensmitteln wie Oliven und Schokokeksen mit Feigen-Geschmack sowie mit Shisha-Kohle.
Für so einen Unsinn, einen weiteren Lebensmittelladen, werden Steuergelder verbrannt. Selbst wenn er vielleicht sogar vom Jobcenter mit Leistungen zum Lebensunterhalt aufgestockt, mit seinem Laden überleben kann, ist er nicht notwendig für Deutschland, weil bestenfalls Syrer, die ansonsten auch in einem anderen Lebensmittelgeschäft einkaufen könnten, Kunden werden. Na, ja, vielleicht noch ein paar neugierige Deutsche, die ansonsten beim Inder oder Chinesen gesehen werden.

Oh, ganz überlesen. Er will Großhändler werden und beliefert dann syrische Lebensmittelgeschäfte in ganz Deutschland.

Die Waren liefert er an orientalische Lebensmittelhändler in verschiedenen Bundesländern. Als er vor zwei Jahren nach Deutschland kam, war es für Faiz Ayed nicht einfach, einen Job zu finden. Deshalb entstand die Idee, sich selbstständig zu machen. Denn eines war für ihn klar:
Motiv dafür, vom MDR ganz groß gedruckt, also eine Heroengeschichte:

Mein Hauptziel in Deutschland war es, nach zwei, drei Jahren keine Leistungen mehr von irgendeinem Amt zu bekommen.
Faiz Ayed, Selbstständiger in Schönebeck
Na, da verbietet es sich natürlich, nach dem Geld des Steuerzahlers für das Projekt zu fragen.

Und das hat Faiz Ayed geschafft. Mittlerweile läuft es für den Syrer sogar so gut, dass er ein zweites Lager in Nordrhein-Westfalen eröffnet und einen Mitarbeiter eingestellt hat. Reichlich Erfahrung in der Branche hatte er bereits in seiner Heimat Syrien gesammelt.
Fazit: Ohne syrische Zuwanderung kein syrisches Lebensmittelwunder.

Weitere 18 Lebensmittellgeschäfte sollen entstehen:

Bisher 18 Existenzgründungen

Neben Faiz Ayed haben sich mittlerweile 17 weitere Migranten in Sachsen-Anhalt mit Hilfe des in Magdeburg angesiedelten Projekts "EMI" selbstständig gemacht. Viele weitere sind noch im Beratungsprozess.
Damit es keinen Zoff mit den Türken gibt, gilt das Beratungsangebot auch anderen Menschen mit Migrationshintergrund, denen ohne Migrationshintergrund natürlich nicht.

nteressierte werden vom ersten Schritt bis zur tatsächlichen Gründung betreut, erklärt Projektleiterin Elena Herrmann: "Wir helfen bei den Behördengängen: Wo gehe ich als erstes hin? Gründe ich ein Gewerbe oder werde ich als Einzelunternehmer agieren? Dann planen wir natürlich das Geschäft. Wir unterstützen die Leute beim Schreiben eines Businessplans, bei der Planung der Finanzen und der Akquise von Fördermitteln, alles was das Land zu bieten hat – und unser Land bietet viel!" Die intensive Betreuung werde geschätzt und sei vor allem für Menschen mit Migrationshintergrund wichtig, sagt Herrmann. Viele von ihnen hätten mitunter etwas Angst vor den Behörden. Angebot nicht nur für Flüchtlinge

Das Beratungsangebot, das von der Europäischen Union und dem Land gefördert wird, richtet sich dabei nicht nur an Flüchtlinge – sondern an alle Menschen mit Migrationshintergrund. Die Kunden kommen zum Beispiel aus Russland, der Ukraine, Iran, Irak, Syrien, der Türkei und Afghanistan.

Auch die Branchen sind den Angaben zufolge vielfältig. Beliebt ist die Gastronomie, zunehmend die IT-Brache, der Handel, das Handwerk oder auch Übersetzungstätigkeiten. Manchmal gibt es bei den Existenzgründungen aber auch spezielle Herausforderungen, erklärt Projektmitarbeiter Stephan Karl – etwa, als sich ein Türke als Fleischer selbstständig machen wollte.
Weil seine Ausbildung in Deutschland nicht ausreichte, sollte er nach dem Willen der Handwerkskammer Magdeburg eine Sach- und Fachkundeprüfung ablegen, berichtet Karl: "Ich habe dann einen Schrecken bekommen, denn normalerweise muss ein Prüfling eine Schweinehälfte zerlegen. Das ist bei ihm als Türke etwas schwierig. Gott sei Dank hat mir der Prüfer dann angeboten, dass er einfach ein halbes Rind bekommt."
Mehr Menschen im ganzen Land erreichen


Bisher haben vor allem Existenzgründer in der Region Magdeburg und im Norden von Sachsen-Anhalt Rat bei "EMI" gesucht. Projektleiterin Elena Herrmann hofft, in den nächsten Monaten auch im Süden des Landes mehr Menschen zu erreichen.

Faiz Ayed hat es bereits geschafft und ist den Weg der Existenzgründung erfolgreich gegangen – auch wenn er sich erst an die Prozedere bei deutschen Behörden gewöhnen musste. Wer ebenfalls über eine Existenzgründung nachdenkt, dem rät er: "Das Schwierige ist die Sprache. Aber wenn man die Sprache hat, kommt alles einfach in Deutschland. Und dann muss man eine Idee haben. Das macht den Weg frei."

Genau:

Und dann muss man eine Idee haben. Das macht den Weg frei."
Man erfindet also syrische Chips.

Die Schreiberin des Artikels, bezahlt von den GEZ-Gebühren ausnahmslos aller Haushalte in Deutschland hatte auch eine Idee: Sie sicherte sich die Bildrechte an den eingestellten Bildchen über syrische Chips und den syrischen Erfinder mit der Geschäftsidee, so dass diese bereits bezahlten Bildchen nun nicht veröffentlicht werden dürfen. Eigentlich ein Unsinn, aber wo Unsinn ist, ist Deutschland.

http://www.mdr.de/sachsen-anhalt/mag...gkeit-100.html