Flüchtlinge in Bonn wünschen sich am liebsten eigene vier Wände
Das Befragungsinstitut ist in diesem Falle jenes:

Bonn. Das Diakonische Werk und Schüler des Hardtberg-Gymnasiums befragten Asylbewerber in einer Bonner Unterkunft zu ihren Wünschen.
und das Ergebnis wird dann als Neuigkeit und Botschaft verkauft und durch die Zeitung veröffentlicht.

Eigener Wohnraum spielte dabei eine besonders große Rolle.
50 "Geflüchtete" Asylbewerber wurden in nur einer Unterkunft befragt. Der Anstrich der Seriosität und Aussagekraft wird durch die ethnographischen Methoden der ehemaligen Poliklinik in der Bonner Wilhelmsstraße verliehen (Meine Güte, wie fühle ich mich veräppelt!)

Die Suche nach einer eigenen Wohnung hat für Flüchtlinge in Bonn oberste Priorität. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage nach ethnographischen Methoden in der ehemaligen Poliklinik in der Wilhelmstraße.
Lena von Seggern vom Diakonischen Werk Bonn hat dort zusammen mit Schülern des Hardtberg-Gymnasiums im Frühjahr 50 Geflüchtete nach ihren vordringlichen Zielen befragt. 34 von ihnen wünschten sich einen Auszug in die eigenen vier Wände.
Immerhin 22 der 50 "Geflüchteten" wollen auch arbeiten. Das ist doch immerhin mal was! Zwar noch lange nicht die Hälfte der Geflüchteten, aber mit gutem Willen....

Die weiteren Bedürfnisse rangieren dahinter. 22 der Befragten wünschten sich Arbeit
Ebenfalls 22 der 50 Geflüchteten möchten Deutsch lernen.

Ebenso viele wollten zunächst gutes Deutsch lernen.
Man könnte ja annehmen, dass der Rest schlechtes Deutsch lernen will. Das steht aber leider nicht im Artikel.

18 der 50 Geflüchteten wollen sich mit Deutschen unterhalten, um ihr Deutsch zu verbessern.

Und 18 Personen wünschten sich deutsche Gesprächspartner, um ihre Sprachkenntnisse zu verbessern
Der Rest hat vielleicht nichts zu verbessern oder wünscht sich aus anderen Gründen Kontakt mit Deutschen, könnte man annehmen, muss man aber nicht. Man kann es auch sein lassen. Vielleicht sind die "Geflüchteten" auch nicht nach Deutschland gekommen, um Kontakt mit Deutschen zu haben.

Weitere Punkte wie Schule, Kindergarten, Studium und Kinobesuche standen zur Auswahl, stießen aber auf geringere Nachfrage.
Kino ist vielleicht nicht islamisch (in islamischen Ländern verboten, haram). Vielleicht sind Kinobesuche aber auch deswegen so unbeliebt, weil man für einen solchen Besuch tatsächlich Sprachkenntnisse benötigt und westliche Filme zudem uninteressante Geschichten erzählen und Botschaften vermitteln. Außerdem gibt es genug Satellitenschüsseln und Streaming-Programme, mit denen man arabische Sendungen und Filme betrachten kann.

Na, ja, und zur Bildung, zum Lernen, zum Kindergarten: Hier wird noch nicht einmal mehr eine Zahl der Interessierten angegeben, so unwichtig scheint dieser Punkt zu sein.

Die Schlußfolgerungen dieses diakonisch-schulischen Joint-Ventures sind aber atemberaubend. Man liest sie hier:

„Das Ergebnis der Befragung zeigt, dass sich die Bewohner der Unterkunft gerne integrieren möchten. Sie wollen in Bonn eine Wohnung und eine Arbeit finden“, resümiert von Seggern.
Resümiert ist an dieser Stelle der richtige Ausdruck.

http://www.general-anzeiger-bonn.de/...le3662265.html